SerienstartDrogen, Sex, Techno – das Nachtleben ist hart, wie «Beat» zeigt
dpa
9.11.2018
Ein junger Mann steht im Mittelpunkt einer neuen deutschen Serie bei Amazon. Sie heisst «Beat» genauso wie die Hauptfigur und entführt uns in die Berliner Clubszene.
In deutschen Clubs geht es wild zu. So ist jedenfalls das Klischee. Dem Thema widmet sich auch die erste Staffel der siebenteiligen Serie «Beat», die heute Freitag, 9. November, bei Amazon Prime Video startet. Im Mittelpunkt steht Robert Schlag (Jannis Niewöhner), der von nahezu allen Menschen in seinem Umfeld einfach nur Beat genannt wird.
Er bezeichnet sich als Club-Promoter, lebt und arbeitet in Berlin, er mag Drogen, Sex, Techno und das Nachtleben der Hauptstadt. Er ist im Grunde ein Guter. Ein Träumer, der sich am liebsten in seinem Club aufhält, wo das Böse bitte draussen vor der dicken Tür bleiben soll. Leider ist das nicht so. Eines Tages liegen drinnen die Leichen von zwei jungen Mädchen.
Vom Party-Tiger zum Informanten
Das ruft nicht nur die Polizei auf den Plan, sondern auch den Geheimdienst – in Gestalt von Emilia (Karoline Herfurth) und deren Chef Richard Diemer (Christian Berkel). Dieser kann Beat überreden, für ihn zu arbeiten – zumal auch der Club von Beats bestem Freund Paul (Hanno Koffler) ins Visier der Polizei gerät. Beat wird als V-Mann auf Philipp Vossberg (Alexander Fehling) und seinen Handlanger Jasper (Kostja Ullmann) angesetzt – und kommt einem perfiden Verbrecherkartell auf die Spur, in dem mit Drogen, Waffen, Menschen und mit Organen gehandelt wird.
Diese eiskalten Menschen agieren skrupellos und sind so gut wie gar nicht zu fassen. Also müssen die staatlichen Behörden zu unkonventionellen Methoden greifen, und dafür scheint der etwas naive Beat genau der Richtige zu sein. Er ist bestens vernetzt und kennt die wichtigen wie richtigen Leute – und vor allem die Geheimnisse seiner Clubgäste. Auf der Jagd nach den Drahtziehern des gut organisierten Organhandels wird Beat jedoch von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt und muss schliesslich um sein Leben kämpfen.
Harte Musik, schnelle Schnitte, kaputte Typen
Das Grundthema – argloser Zwerg nimmt es mit einem krakenähnlichen Riesen auf – ist nicht neu. Autor Norbert Eberlein (62, «Grossstadtrevier», «Neues aus Büttenwarder») schrieb die Bücher, aber Regisseur Marco Kreuzpaintner (41, «Krabat», «Sanft schläft der Tod») hatte die Idee zu dieser Serie und setzt dabei auf harte Musik, schnelle Schnitte und viele kaputte Typen. Die Dialoge klingen oft kurz und heftig, selbst die kleineren Rollen sind durchweg hervorragend besetzt. Jannis Niewöhner (26, «Rubinrot», «Jonathan») spielt Beat als einen jungen Mann, der zu gerne an das Gute im Menschen glauben möchte und umso bitterer vom Schlechten überrollt wird. Das Böse ist hier im Guten schon angelegt, sie sind untrennbar miteinander verbunden.
Starker Auftritt
Eine Entdeckung ist Kostja Ullmann (34, «Coming In», «Mein Blind Date mit dem Leben»), der oft in Komödien zu sehen ist, nun aber einen ebenso unscheinbaren wie auch völlig durchgeknallten Typen spielt, der Schlager (Tony Marshall) mag und die Platten von Cornelia Froboess («Lieber Gott, Lass Die Sonne Wieder Scheinen») hört, während er dazu wie irre durch sein finsteres Gewölbe mit eingelegten menschlichen Organen tanzt.
Wie viele Serien ist auch diese sehr düster – so dunkel wie die gesamte Szene, in der sie spielt. «Bei mir sind die Abgründe ja zumindest bunt», sagt Regisseur Kreuzpaintner. «Der Einsatz von Schlagermusik konterkariert diese Düsternis zusätzlich, weil Schlagertexte für mich oft literarischer sind als Popschnulzen. Deutsche Sprache im Liedgut ist ein Schatz, der uns fast schon verloren gegangen ist.»
«Beat» ist ab Freitag, 9. November, bei Amazon Prime Video abrufbar.
26,5 Millionen Euro. So viel verschlangen die Dreharbeiten zum Sky-Prestige-Projekt «Das Boot» (Bild rechts) – dem Serien-Nachfolger zum gleichnamigen Kino-Welterfolg von Wolfgang Petersen aus dem Jahr 1981. Nun wird sich zeigen, ob sich die Investition gelohnt hat. Doch die Serien-Konkurrenz im November ist stark, wie die Galerie zeigt.
Bild: Nik Konietzny / Bavaria Fiction GmbH
Ray Donovan (Liev Schreiber) schlägt in der sechsten Staffel der gleichnamigen Serie (ab 1. November bei Teleclub/Sky Atlantic) ein neues Kapitel auf: Er zieht von Los Angeles nach New York, wo seine entfremdete Tochter wohnt. Kann er dort ein neues Leben aufbauen?
Bild: 2018 Showtime Networks Inc.
In Gestalt eines kleinen Jungen (Oliver Bell) ist der Teufel auf die Erde zurückgekehrt. Und der räumt in der dritten Staffel «Salem» (1. November, Sixx) jeden aus dem Weg, der sich ihm in den Weg stellt. Nur seine Mutter, die Hexe Mary, wäre mächtig genug, ihm Einhalt zu gebieten. Doch die ist tot.
Bild: Fox
Die Auszeichnung als «Beste Serie» bei den Emmy Awards im vergangenen Jahr liess aufhorchen. Dennoch ist die prämierte zweite Staffel des norwegischen Polit- und Medienthrillers «Mammon» ab 1. November «nur» bei Arte zu sehen. Darin zettelt Finanzminister Ulrichsen (Ingar Helge Gimle) einen Rachefeldzug gegen Ministerpräsident Woll an.
Bild: SWR / Glenn Meling
Julia Roberts verkörpert in ihrer ersten Serien-Hauptrolle eine Sachbearbeiterin in einem Institut für Kriegsheimkehrer. Doch bald merkt sie, dass etwas in dem Laden ganz und gar nicht stimmt. «Notting Hill» oder «Pretty Woman» könnten nicht weiter von dieser Amazon-Serie (ab 2. November) entfernt sein: «Homecoming» ist ein Psychothriller.
Bild: Amazon / Jessica Brooks
Frank Underwood und Kevin Spacey sind Geschichte, es lebe die US-Präsidentin! Ab 2. November regiert Claire Underwood (Robin Wright) in der finalen Staffel der Netflix-Serie «House of Cards», die aus Vertragsgründen wie gewohnt zuerst bei Sky Atlantic via Teleclub abrufbar ist. Claires erste Aufgabe: Sie muss mächtige Widersacher in die Schranken weisen.
Bild: 2018 MRC II Distribution Company L.P. /Sony Pictures Television
Direkt am Tag nach der US-Ausstrahlung bringt RTL Passion die neuen Folgen der Fantasy-Saga «Outlander» auch ins deutsche Fernsehen: Am 5. November beginnt für Claire Fraser (Caitriona Balfe) und Jamie (Sam Heughan) ein neues Kapitel – als Neuankömmlinge in Amerika.
Bild: MG RTL D / 2017 Starz Entertainment, LLC
Obwohl er seinen Behandlungsfehler im Finale der ersten Staffel noch korrigieren konnte, muss Dr. Murphy (Freddie Highmore) in der zweiten Staffel von «The Good Doctor» (6.11., Sky/Teleclub) mit den Folgen zurechtkommen. Zumal er nebenbei seinem Mentor das Leben retten will.
Bild: 2018 American Broadcasting Companies
Der eine war der berühmteste Magier seiner Zeit, der andere einer der berühmtesten Schriftsteller – und befreundet waren sie auch noch! Dass Harry Houdini (Michael Weston, links) und Arthur Conan Doyle (Stephen Mangan) tatsächlich auf Verbrecherjagd gingen, wie «Houdini and Doyle» ab 7.11. bei RTL Crime nahelegt, ist allerdings nicht belegt. Dass die Serie nach einer Staffel abgesetzt wurde, hingegen schon.
Auf «X-Men»-Kinofilme müssen Comic-Fans noch eine Weile warten, dafür liefert Fox HD mit der zweiten Staffel «The Gifted» ab 7. November Seriennachschub aus der Mutantenwelt: Nachdem das Hauptquartier des Widerstands zerstört wurde, herrscht unter den Mutanten ein Bürgerkrieg.
Bild: Fox
In der ersten Staffel von «The Sinner» spielte Jessica Biel eine rätselhafte Mörderin, nun bekommt Detective Harry Ambrose (Bill Pullman) einen neuen Fall: Ein Elfjähriger (Elisha Henig, Bild) hat anscheinend seine Eltern getötet. Nur warum? Die Ermittlungen beginnen am 9. November bei Netflix.
Bild: 2018 USA Network Media, LLC
Wer im neuen deutschen Amazon-Original «Beat» jemanden finden will, fragt den Titelhelden. Beat (Jannis Niewöhner) ist Clubpromoter, «Grenzgänger» und in jeder Hinsicht gut vernetzt. Durch seine engen Beziehungen in die Berliner Untergrundclub-Szene soll er helfen, die dort ansässige Kriminalität zu bekämpfen. Abrufbar ist die Serie ab 9. November.
Bild: Amazon
Nach dem Erfolg von «Der Club der roten Bänder» versucht es Vox erneut mit einer Eigenproduktion: Am 14. November startet nach israelischem Serienvorbild «Milk & Honey». Darin ziehen vier Freunde mitten in der brandenburgischen Provinz einen Eskortservice auf – Kostümierung auf Wunsch inklusive.
Noch Staffel 2 und dann ist Schluss für die «Imposters» Jules (Marianne Rendón) und Ezra (Rob Heaps): Die Geschichte der Betrugsopfer, die selbst zu Betrügern werden, lockte in den USA nicht genügend Zuschauer vor die Fernseher. Die letzten zehn Folgen zeigt Vox ab 14. November in Free-TV-Premiere.
Bild: MG RTL D / Ken Woroner / Bravo
Wurde Patrick Süskinds Weltbestseller nicht erst 2006 verfilmt? Richtig, darum spielt die sechsteilige Hochglanz-Serie «Parfum» (ab 14.11. bei ZDFneo, ab 18.11. bei SRF zwei) in der Gegenwart und nur lose mit den Motiven der Vorlage. Die Story um Ermittlerin Nadja Simon (Friederike Becht) und einen grauenvollen Mord findet so zu einer eigenen, verführerischen Sprache und Spannung. SRF zwei zeigt sie ab 18. November.
Bild: ZDF / Jakub Bejnarowicz
Auf die achte Staffel von «American Horror Story» (15.11., Fox) haben sich Fans schon lange gefreut. Denn in «Apocalypse» treffen die Charaktere aus den Staffeln «Murder House» und «Coven» aufeinander. So spielt Sarah Paulson nicht nur die Tyrannin Wilhemina Venable, sondern auch Medium Billie Dean Howard aus der ersten und Hexe Cordelia Goode aus der dritten Staffel.
Bild: Fox
Älterwerden in Los Angeles, der Stadt der Jugend und Schönheit? Sicherlich kein Zuckerschlecken. Doch der Schauspielaltstar Sandy Kominsky (Michael Douglas, rechts) und sein Agent Norman Newlander (Alan Arkin) stellen sich dieser Herausforderung im Netflix-Original «The Kominsky Method» ab 16. November auf ihre eigene Art.
Bild: Mike Yarish/Netflix
Wo Ken Block und seine Hoonigans auftauchen, qualmen die Reifen. Seit 2010 veröffentlichen sie bei YouTube spektakuläre Autorennvideos, die von den über zwei Millionen Abonnenten ihres Kanals verschlungen werden. Amazon blickt ab 16. November nun mit seinem Original «The Gymkhana Files» hinter die Kulissen der PS-Show.
Bild: Amazon
Netflix verpasst einer Trickfilm-Ikone der 80er-Jahre eine Rundumerneuerung: Am 16. November findet die Waise Adora ein geheimnisvolles Schwert – und verwandelt sich dadurch in Kriegerprinzessin She-Ra, die in «She-Ra und die Rebellen-Prinzessinnen» schon bald Gleichgesinnte findet.
Bild: Netflix
Drogenkartelle gibt es bekanntlich nicht nur in Kolumbien. So ist es nur konsequent, das der Netflix-Erfolg «Narcos» nach drei Staffeln nun einen Ableger erhält. «Narcos: Mexico» (16. November) erzählt davon, wie Félix Gallardo in den 80ern das Guadalajara-Kartell aufbaute. In der Hauptrolle: Diego Luna aus «Rogue One: A Star Wars Story».
Bild: Carlos Somonte/Netflix
«Das (neue) Boot» sticht in See: Bei Sky (über Teleclub empfangbar) startet am 23. November die Serie nach Motiven des berühmten Films von Wolfgang Petersen nach dem Roman von Lothar-Günther Buchheim. Auf der Brücke stehen nun (von links): August Wittgenstein, «Kommandant» Rick Okon und Franz Dinda.
Bild: Nik Konietzny / Bavaria Fiction GmbH
In der 19. Staffel des «Law & Order»-Dauerbrenners «Special Victims Unit» (23.11., Vox) muss Olivia Benson (Mariska Hargitay, rechts) nicht nur Vergewaltigungsopfer Karla Wyatt (Amy Smart) dazu bringen, gegen ihren Peiniger auszusagen: Sie selbst sieht sich unglaublichen Anschuldigungen ausgesetzt.
Bild: MG RTL D / Peter Kramer / NBC
An der Costa del Sol stellen sich Charlie («Harry Potter»-Star Rupert Grint) und seine Clique neuen Herausforderungen: In der zweiten Staffel «Snatch» (27.11., AXN) versuchen sie, eine Bar wieder auf Vordermann zu bringen – und stecken schon bald wieder bis zum Hals in kriminellen Machenschaften.
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Joe Bidens TV-Duell gegen Herausforderer Donald Trump lief für den 81-Jährigen desaströs – seine Familie ermuntert ihn trotz allem weiter im Rennen ums Weisse Haus zu bleiben.
Seine Angehörigen hätten dem Demokraten bei einem Familientreffen in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten nahe Washington, ihre «uneingeschränkte Unterstützung» angeboten. So die «New York Times» und der Sender CNN.
Zweifel an Bidens Eignung für eine zweite Amtszeit wegen seines hohen Alters gibt es seit Langem. Sollte er die Wahl im November gewinnen, wäre er bei Vereidigung im neuen Jahr 82 Jahre alt.
Das TV-Duell war kein einmaliger Ausrutscher – Biden verspricht sich bei Auftritten generell regelmässig, auch sein steifer Gang sorgt immer wieder für Gesprächsstoff.
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