Römische Stadt Der letzte Tag von Pompeji

fts

1.3.2020

Die Theke des Thermopoliums in der «Gasse der Balkone» ist besonders schön bemalt. Die linke Seite zeigt das Versprechen an die Kunden: Volle Töpfe auf dem Herd und ausreichend Amphoren mit Wein.
Die Theke des Thermopoliums in der «Gasse der Balkone» ist besonders schön bemalt. Die linke Seite zeigt das Versprechen an die Kunden: Volle Töpfe auf dem Herd und ausreichend Amphoren mit Wein.
ZDF/Gedeon Programmes

Mehr als 100 Archäologen, Vulkanologen, Anthropologen, Historiker und Architekten arbeiteten während der Grabung an Teilen der weltberühmten römischen Stadt Pompeji. Eine TV-Doku rekonstruiert den letzten Tag.

1'500 Quadratmeter Stadtfläche wurden während der neuen Ausgrabung freigelegt, darunter vor allem die «Gasse der Balkone», eine kleine Strasse, die ganz besondere Einblicke in das Alltagsleben der Römer, kurz bevor die Stadt von der tödlichen Katastrophe getroffen wurde, erlaubt. Die Archäologen förderten täglich neue erstaunliche Funde aus den bislang unberührten Grabungsabschnitten, darunter auch Skelette von einzelnen Bewohnern. Diese Funde sind deshalb so außergewöhnlich, weil man in Pompeji zumeist keine Überreste der Bewohner gefunden hat, sondern nur Hohlräume im vulkanischen Material.

Gipsabdrücke dieser Hohlräume haben bis heute das Grauen des Ausbruchs konserviert und beeindrucken die vier Millionen Besucher der Ausgrabungsstätte jedes Mal von Neuem. Die Skelette bieten jedoch erstmals die Möglichkeit, mehr über Pompejis Bewohner selbst zu erfahren. Durch DNA-Untersuchungen sind Wissenschaftler dazu in der Lage, aus Knochenproben Alter, Geschlecht, Verwandtschaftsbeziehungen und ethnische Zugehörigkeit zu ermitteln.

Insgesamt hat sich seit den letzten größeren Ausgrabungen in den 1950er- und 60er-Jahren der Charakter einer archäologischen Untersuchung stark verändert. Neue Messtechniken ermöglichen 3D-Grafiken der Fundsituation, bevor die Grabung selbst den Fundort verändert.

All diese Informationen und viele neuentdeckte wunderbare Mosaiken und Objekte erlauben einen frischen Blick auf das städtische Leben in der Antike. Terra X begleitet Chefausgräber Massimo Osanna und seine Mitarbeiter bei ihrer Arbeit während der gesamten Grabungszeit. Und es zeigt sich schon bald, dass Pompeji eine lebendige Stadt war und nicht das Museum, das viele heute in ihr sehen.

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