Einst bedeckt von meterhohem Eis, geben viele Gletscher heutzutage den Blick auf die blanken Felsen frei – und fördern beeindruckende archäologische Funde zutage.
Fingerspitzengefühl gefragt: Die Berner Konservatorin Johanna Klügl arbeitet an einem mysteriösen dunklen Klumpen. Was sich wohl darunter verbirgt?
In mühevoller Kleinstarbeit tragen Archäologen gefundene Artefakte zusammen. Gemeinsam ergeben sie nicht selten ein Gesamtbild, das die Lebensumstände längst vergangener Generationen erklärt.
Grosse Geschichte unter der Eisdecke
Einst bedeckt von meterhohem Eis, geben viele Gletscher heutzutage den Blick auf die blanken Felsen frei – und fördern beeindruckende archäologische Funde zutage.
Fingerspitzengefühl gefragt: Die Berner Konservatorin Johanna Klügl arbeitet an einem mysteriösen dunklen Klumpen. Was sich wohl darunter verbirgt?
In mühevoller Kleinstarbeit tragen Archäologen gefundene Artefakte zusammen. Gemeinsam ergeben sie nicht selten ein Gesamtbild, das die Lebensumstände längst vergangener Generationen erklärt.
Nirgends ist der Klimawandel deutlicher sichtbar als an schmelzenden Gletschern. Welche spannenden historischen Einblicke dadurch gewährt werden, offenbart die Dokumentation von Filmemacher Frank Gensthaler.
Im alltäglichen Leben werden einem die Auswirkungen des Klimawandels selten bewusst. Umso alarmierender sind Vorher-Nachher-Bilder, die die Entwicklungen von Gletschern zeigen. Wo noch vor wenigen Jahrzehnten eine scheinbar undurchdringbare Eisschicht den Berg ummantelte, klaffen heute vielerorts Lücken, die den Blick auf kahle Felswände freigeben. Was unter einem ökologischen Gesichtspunkt mehr als besorgniserregend ist, hält für Archäologen ungeahnte Überraschungen bereit. Die Dokumentation «Geheimnisse aus dem Eis» zeigt einige historisch bedeutende Funde, die unter den schmelzenden Eisschichten zum Vorschein kommen.
Unter anderem legt die Gletscherschmelze aufwendige Tunnelsysteme frei, in denen sich während des Ersten Weltkrieges österreichische und italienische Soldaten um die Vorherrschaft in den Alpen duellierten. Viele der mehr als 150'000 Opfer, die der brutale Abnutzungskampf forderte, werden durch das Verschwinden des Eises heute wieder sichtbar – perfekt konserviert durch die niedrigen Temperaturen und den geringen Sauerstoffanteil.
Die Dokumentation von Filmemacher Frank Gensthaler rekapituliert auch das Schicksal eines Schweizer Ehepaares, das 1942 auf einem Alpengletscher verschwand.
Doch die Spuren der Vergangenheit ziehen in dem spannenden und bildgewaltigen Film noch viel weitere Kreise. Ein riesiger Unterstand etwa gibt Eindrücke, wie das alpine Leben vor 3’000 Jahren ausgesehen haben könnte. Ausserdem lassen sich dadurch die Besiedlung und die Wanderbewegung unserer Vorfahren in den Alpen rekonstruieren. Während seiner einjährigen Recherche mit österreichischen, italienischen und Schweizer Archäologen durfte Gensthaler ein ganz besonderes Artefakt bewundern: eine 5’000 Jahre alte Proviantbox vom Lötschenpass, die Spezialisten mittels Computertomografie und Experimentalarchäologie unter die Lupe nahmen.
«Geheimnisse aus dem Eis» läuft am Donnerstag, 10. Oktober, um 20:05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Geheimnisse aus dem Eis
Do 10.10. 20:05 - 21:05 ∙ SRF 1 ∙ D 2019 ∙ 60 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
NASA-Aufnahmen zeigen Folgen des Klimawandels
Schockierende NASA-Aufnahmen zeigen Folgen des Klimawandels
Regelmässig publiziert die US-Raumfahrtbehörde NASA im Bildarchiv «Images of Change» frappierende Vorher/Nachher-Aufnahmen aus dem All von zahlreichen Regionen der Welt. Diese Satellitenbilder zeigen den Süden Sri Lankas am 29. Januar 2017 (links) und am 28. Mai 2018 (rechts) nach 48-stündigem Extremregen. Die dadurch hervorgerufenen Überflutungen kosteten hunderte Menschen das Leben, Tausende verloren ihr Zuhause. Insgesamt wurden 630'000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen.
Die Provinz Westkap in Südafrika leidet seit 2015 unter einer Dürre. Entsprechend stark nahm der grösste Wasserspeicher der Gegend, das Theewaterskloof-Reservoir, zwischen 18. Oktober 2014 (links) und dem 10. Oktober 2017 (rechts) ab.
Die höchsten Gipfel des Sudirman-Gebirges im indonesischen Teil der Insel Neuguinea waren trotz der äquatorialen Lage kalt genug, dass sich hier Gletscher (blau) bilden konnten. Zwischen dem 19. März 1988 (links) sind dem 30. Januar 2017 (rechts) sind die Eismassen jedoch dramatisch geschmolzen.
Die Gegend um die Hamrin-Berge im Nordirak am 18. Juni 2014 (links) und während des Brandes an einem Ölbohrloch (rechts) am 29. September 2017. Mit «Oil Spill» gekennzeichnet ist der Austritt von Öl im Ackerland auf einer Länge von rund 11 Kilometern.
Wo im Jahr 2011 im US-Bundesstaat Kalifornien noch Landwirtschaft betrieben wird (links), ist 2015 die «Topaz Solar Farm» aus dem Boden geschossen. Ihre Panele bedecken 24,6 Quadratkilometer Fläche und liefern genug Strom für 160'000 Haushalte.
Städtisches Wachstum: In den 1980er Jahren lebten im ägyptischen Städtchen Hurghada am Roten Meer rund 12’000 Menschen (links: Aufnahme vom 28. Januar 1985), heute (rechts: Am 28. November 2014) sind es 250’000 Personen, rund eine Millionen Touristen kommen jährlich.
Schmelzende Eismassen: Der Mýrdalsjökull, der viertgrösste Gletscher Islands, bedeckt den Vulkan Katla. Links sieht man ihn im Jahr 1986, rechts im September 2014 – vulkanische Aktivität und der Klimawandel haben ihm stark zugesetzt.
Der Columbia-Gletscher in Alaska im Jahr 1986 (links) wurde bis 2014 (rechts) stark dezimiert.
Vertrocknende Seen: Der Aral-See zwischen Kasachstan und Usbekistan war bis 1960 der viertgrösste See der Welt, seit damals zweigt man Wasser aus dem Zufluss für die Landwirtschaft ab. Wo 2000 (links) noch grünes Wasser zu erkennen ist, kann man nach einer Trockenperiode im Jahr 2014 trockenen Fusses spazieren gehen.
Der Lake Powell im US-Bundesstaat Utah im Jahr 1999 (links) hat nach Jahren der Dürre und stetiger Wasserentnahme im Jahr 2014 nur noch 42 Prozent seiner Kapazität.
Bevölkerungswachstum: Ägyptens Hauptstadt Kairo ist zwischen 1987 (links) und 2014 (rechts) von 6 Millionen Einwohnern auf 15 Millionen angewachsen.
Ausbau der Infrastruktur: Der Dallas-Fort Worth International Airport bei seiner Eröffnung im Jahr 1974 und mit neuen Runways im Jahr 2013 (rechts). Der Flughafen ist heute einer der grössten der USA und bedeckt eine Fläche von 78 Quadratkilometern.
Der See Urmia im Iran im Jahr 2000 (links) und im Jahr 2013 (rechts) schrumpft beständig. Seit der Steinzeit ein Ort für menschliche Ansiedlungen, dreht man ihm durch Dämme und Wasserentnahme aus den Zuflüssen zusehends das Wasser ab.
Schmelzende Eismassen: Der Mýrdalsjökull, der viertgrösste Gletscher Islands, bedeckt den Vulkan Katla. Links sieht man ihn im Jahr 1986, rechts im September 2014 – vulkanische Aktivität und der Klimawandel haben ihm stark zugesetzt.
Abholzung: Die Region Rondônia im Nordwesten von Brasilien ist von einer halben Million Einwohnern in den 1980ern auf 1,5 Millionen im Jahr 2009 angewachsen – der Amazonas-Regenwald (links im Jahr 1975) wurde hier dramatisch reduziert.
In den Rwenzori-Bergen zwischen Uganda und Kongo bedecken Gletscher die Berggipfel (links im Jahr 1987). Durch verschiedene Klimaeinflüsse sind die Gletscher bis 2003 um die Hälfte geschrumpft., durch verschiedene Klimaeinflüsse.
Der Northwestern-Gletscher in Alaska im Jahr 1940 (links) hat sich bis zum Jahr 2005 (rechts) sehr weit zurückgezogen.
Rohstoff-Ausbeute: Die La Escondida-Mine in Chile ist die grösste Kupfermine der Erde. Sie frisst sich auf einem riesigen Gebiet durch die Atacama-Wüste: Links im Jahr 1975, rechts 2008.
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