«Sternstunde Philosophie» Das ewige Streben nach Einzigartigkeit

fts

23.8.2020

Moderator Yves Bossart führt durch die Sendung «Sternstunde Philosophie».
Moderator Yves Bossart führt durch die Sendung «Sternstunde Philosophie».
SRF/Oscar Alessio

Alle suchen nach Originalität: der Hipster, aber auch der Reaktionär. Wohin bewegt sich diese Gesellschaft der Einzigartigkeit – auch jetzt während der Coronakrise?

Die Thesen des Soziologen Andreas Reckwitz treffen den Nerv der Zeit: von der Selbstoptimierung über Populismus und Polarisierung bis hin zum neuen Moralismus. Wohin treibt die Gesellschaft? Und was macht das Coronavirus mit ihr? Das Gespräch mit dem gefragten Soziologen Andreas Reckwitz führt Moderator Yves Bossart im neuen Sternstunden-Dekor.

In seinen Büchern analysiert der einflussreiche deutsche Soziologe die spätmoderne Gesellschaft und zeigt, wie sich die Wirtschaft, Politik, Kultur und der Lebensstil seit den 1970er-Jahren radikal verändert haben. Globalisierung, Deindustrialisierung, Akademisierung und Liberalisierung spalten die Gesellschaft in neue Gewinnerinnen und Verlierer. Die Polarisierung nimmt zu und führt zu neuen Klassen- und Kulturkämpfen.

Alle sind aber auf der Suche nach Originalität und Authentizität. Wir leben, so Reckwitz, in einer «Gesellschaft der Singularitäten». Ich, meine Partnerschaft, mein Job, mein Velo, meine Frühstücksflocken: Alles muss besonders sein, ja einzigartig. Wie aber finden die einzigartigen Individuen zu einer gemeinsamen Sprache und Politik? Was geschieht mit jenen, die es nicht schaffen, einzigartig zu sein?

Zurück zur Startseite