«Gredig direkt»Urs Gredig als Talker: Top oder Flop? «Bluewin» gibt Note 4,5
Von Carlotta Henggeler
1.5.2020
Urs Gredig ist Roger Schawinskis Nachfolger und Talk-Hoffnung von SRF-Chefin Nathalie Wappler. Doch er ist unter Beschuss: Die Quoten sinken, er sei langweilig, wird moniert. «Bluewin» nimmt seinen vierten Talk unter die Lupe.
Mit grossem Tamtam kündigte SRF die Wiederkehr von CNN-Money-Mann Urs Gredig auf Anfang 2020 an. Gredig sollte in Roger Schawinskis (grosse) Fussstapfen treten. SRF beschrieb Gredigs neues Talkformat so: In seiner wöchentlichen empfängt er prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Unterhaltung, Sport und Gesellschaft.
Kaum gestartet, kommt der 49-jährige Journalist unter Beschuss: Sein Format sei «Der Gipfel der Bravheit», schreibt NZZ-Journalist Francesco Benini. «Gredig direkt» sei so amüsant wie eine Wettervorhersage und verbreite einfach nur Langweile. Eine Wellness-Kuschelsendung.
Harte Worte. Und auch die Quote ist im Sinkflug: Von anfangs 202'000 Zuschauern schrumpfe das Interesse auf 154'000 Zuschauerinnen und Zuschauer, schreibt blick.ch.
Grund genug, «Gredig direkt» Nummer vier auf den Seziertisch zu legen. Sein Gast: Gourmetpapst Andreas Caminada (42).
Wie sieht der renommierte Bündner Unternehmer von Schloss Schauenstein der Wiedereröffnung seiner Betriebe entgegen? Hat der Bundesrat die Gastro-Branche während der Corona-Krise gut und genügend informiert? Und was bedeutet der Lockdown für ihn, wollte Urs Gredig unter anderem wissen.
Es war keine hitzige Diskussion: Kein scharfes Chili con Carne, sondern eher ein lauwarmes, gutes Soufflé.
Müsste man Gredig jetzt eine (Schul)-Note vergeben, es wäre eine 4,5 oder 5. Natürlich ist der Newsjournalist Top vorbereitet. Hat er in seiner Karriere doch schon einige Polit-Grössen und Wirtschaftskapitäne interviewt.
Doch eine über halbstündige Talk-Sendung im modern-sterilen Studio ist eine andere Chose. Kein grosses Drumherum, nur zwei Menschen und neuerdings eine Trennscheibe dazwischen.
Urs Gredig direkt mit seinem Vorgänger Roger Schawinski zu vergleichen, wäre etwas unfair. Der Zürcher Medienpionier zählt zu den besten Interviewer der Nation, sein Talk wurde nach 388 Folgen abgesetzt.
Es ist, wie wenn man einen Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft mit Lionel Messi vergleichen würde – grosse Fussstapfen eben.
War es richtig, Roger Schawinski in Pension zu schicken und mit Urs Gredig zu ersetzen? Da gehen die Meinungen wohl auseinander. Denn Roger Schawinski polarisierte bei den TV-Zuschauern wie kein anderer – das macht ein Urs Gredig nicht.
Der Talk mit Andreas Caminada hat es vor Augen geführt: Da ist noch Luft nach oben. Wäre «Gredig direkt» ein Gericht, würde man sich mehr Goût, etwas mehr Salz und definitiv mehr Pfeffer wünschen. Es fehlt (noch) die Würze. Gut genügend, aber nicht Top.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Gredig direkt
Do 30.04. 22:25 - 23:00 ∙ SRF 1 ∙ CH 2020 ∙ 35 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
2019 zog es «Arena»-Dompteur und Ex-Korrespondent Jonas Projer nach 13 Jahren zu blick tv.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Michael Bont, SRF-Skiexperte im Ski Alpin, geht ebenfalls per 2019. Er startete in der Saison 2008/2009.
Bild: SRF/Valeriano Di Domenico
Der beliebte «Meteo»-Experte Thomas Kleiber hörte im November 2018 nach 11 Jahren SRF auf. Er zog der Liebe wegen nach Schweden.
Bild: SRF
Zog 2018 nach 11 Jahren bei SRF weiter: «G & G»-Moderatorin Annina Frey.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Skilegende Bernhard Russi war 30 Jahre lang Ski-Kommentator, an der Seite von Matthias Hüppi. Hörte 2017 auf.
Bild: SRF
Von SRF zu MySports: Steffi Buchli wechselte 2017 die Fronten.
Bild: SRF/Oscar Alessio
War bis 2017 News-Mann bei SRF: Urs Gredig, heute Chef von CNN Money Switzerland. 2020 kehrt er als News-Anchor und Talker zu SRF zurück.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Matthias Hüppi wechselte Ende 2017 von SRF zum FC St. Gallen als Präsident des Vereins.
Bild: SRF/Lukas Maeder
Stephan Klapproth («10vor10») ging ebenfalls 2016 beim Schweizer Fernsehen.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Viktor Giacobbo und Mike Müller widmeten sich nach Ende 2016 eigenen Projekten.
Bild: SRF/Mirco Rederlechner
«Tagesschau»-Journalistin Beatrice Müller kehrte SRF 2013 den Rücken, nach 16 Jahren. Machte sich mit 52 Jahren selbständig.
Bild: SRF
Bernard Thurnheer wurde per Ende 2013 ordentlich pensioniert. Bis Ende 2018 hatte er noch punktuelle Einsätze als Sportjournalist («sportpanorama» , «Super League – Goool».)
Bild: SRF/Miriam Künzli
Ueli Schmezer
Moderator von Kassensturz
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