Fabienne Bamert: Jass-Premiere «Samschtig-Jass»: Schau mal, wer da grinst!

Von Gion Mathias Cavelty

19.1.2020

Der erste «Samschtig-Jass» mit Fabienne Bamert wurde Opfer von Video-Bombing – TV-Experte Gion Mathias Cavelty war not amused.

Alles hatte so gut angefangen gestern Abend auf SRF1! Der erste «Samschtig-Jass» mit der neuen Moderatorin Fabienne Bamert stand an; Reto Scherrer überreichte seiner Nachfolgerin vor laufender Kamera «die heiligen Jasskarten – der heilige Gral des ‹Samschtig-Jass›»; Kirchenglocken läuteten; Bamert zog in das Dömli in Ebnat-Kappel ein – und dann das: ein Grinsen im Publikum zerstörte den feierlichen Moment.

Diesen Grinser kannte ich doch! Ich spulte zurück: Tatsächlich – es war Toni Brunner, «Politiker und Landwirt» (Wikipedia), der da mitten unter den Live-Zuschauern sass und eben: grinste.

«Hat der nichts Besseres zu tun?», fragte ich mich. «Warum muss der jetzt da sitzen und grinsen?»

«Promi-Photo-Bombing» nennt man dieses ärgerliche Phänomen, wenn man einfach ein Foto oder ein Selfie machen will und dann streckt unvermittelt Bill Gates oder Bill Clinton oder Prinz Harry seinen Grind ins Bild.

Gestern Abend war das aber nicht Bill Gates, Bill Clinton oder Prinz Harry, sondern eben: Toni Brunner.

«Vermisst er das Fernsehen nach seinem Abgang aus der nationalen Politik so sehr?», fragte ich mich. «Möchte er sooooooo gerne wieder mal auf den Bildschirm?»

Den Rest der Sendung konnte ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren als darauf, wann Brunner wohl das nächste Mal wieder grinsend erscheinen würde.

Ich musste nicht lange warten: In Minute 3'19'' tauchte er grinsend hinter dem linken Ohr von Jass-Schiedsrichter Abderhalden Jörg auf (siehe Fotostrecke oben).

Die Show war gelaufen. Das Brunnersche Grinsen hielt alles in Geiselhaft. Es war kein fröhliches Grinsen, sondern eines, das irgendwie Unbehagen in einem auslöst.

Immer und immer wieder war der grinsende Brunner im Hintergrund zu sehen.

Der Stargast der Sendung, Bernhard Russi: spielte super (14 Differenzpunkte am Schluss). War im Gespräch mit Bamert witzig und schlagfertig («Wenn es geht, bin ich jeden Tag auf der Piste. Nachdem ich aufgehört habe, Rennen zu fahren, habe ich das Skifahren entdeckt. Ich habe vorher gar nicht gewusst, dass es so schön ist»).

Karin Hungerbühler, die St. Galler Telefonjasserin mit den gesunden roten Bäckchen (sie gewann am Schluss mit nur vier Differenzpunkten in drei Runden): eine wahrlich würdige Siegerin! Über sie erfuhr man, dass sie in ihrer Freizeit gerne lädelet und danach wellnesst. Interessant!

Und wie hat sich Bamert geschlagen?

Fabienne Bamert als Moderatorin: schlicht grossartig! Souverän, sympathisch, ein absoluter Smash-Hit!

Doch alles wurde überschattet vom grinsenden Toni Brunner im Publikum. Am Schluss der Sendung war dieses Grinsen auf unheimlichem Weg auch auf die Moderatorin übergesprungen. Schauen Sie nur selbst in der Fotostrecke oben, das Foto mit Bernhard Russi. Creepy!

Freundliche Aufforderung an die Aufnahmeleitung: Bitte in Zukunft keine Grinsekatzen mehr ins Studio lassen, sondern nur noch Leute mit totaler Gesichtslähmung – die Zuschauer zu Hause wollen sich auf die Jassrunde konzentrieren können. Danke.

«Samschtig-Jass» lief am Samstag, 18. Januar, um 18:45 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Diese Legenden kehrten SRF den Rücken.

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