Ghislaine Maxwell vor Gericht Hat sie für Jeffrey Epstein minderjährige Mädchen rekrutiert?

29.11.2021

Ghislaine Maxwell stellt sich dem sechswöchigen Prozess, die Strategie wird wohl beinhalten, sich von Epstein zu distanzieren.
Ghislaine Maxwell stellt sich dem sechswöchigen Prozess, die Strategie wird wohl beinhalten, sich von Epstein zu distanzieren.
Rick Bajornas/Unted Nations via AP/dpa

In der Anklageschrift heisst es, die 59-Jährige habe den Missbrauch durch Epstein erleichtert. In dem Prozess, der rund sechs Wochen dauern wird, stützt die Staatsanwaltschaft sich auf vier Hauptzeuginnen. Das Gericht ist unterdessen noch mit der Jury-Auswahl beschäftigt.

Knapp eineinhalb Jahre nach ihrer Verhaftung sollte am Montag der mit Spannung erwartete Prozess gegen die mutmassliche Sexualstraftäterin Ghislaine Maxwell in New York starten. 

Wegen Verzögerungen bei der Auswahl der Geschworenen hat sich der Prozessauftakt gegen die Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein und mutmassliche Sexualstraftäterin Ghislaine Maxwell nun jedoch verschoben. Die Auswahl der Jury war am Montag an einem Gericht in New York zunächst weiter im Gange, wie Richterin Alison Nathan sagte. Ob der inhaltliche Prozessauftakt noch am Montag stattfindet oder sich weiter verzögert, blieb zunächst unklar.

Bei dem Verfahren gegen die Ex-Partnerin des verstorbenen Multimillionärs Jeffrey Epstein will die Staatsanwaltschaft die Jury davon überzeugen, dass Maxwell eine zentrale Rolle beim Missbrauch von Minderjährigen gespielt hat.

In der Anklageschrift heisst es, die 59-Jährige habe den Missbrauch durch Epstein erleichtert, «indem sie mit Opfern über sexuelle Themen sprach, sie ermutigte, Epstein zu massieren und sich vor einem Opfer auszog». Sie sei zudem bei «bestimmten sexuellen Begegnungen zwischen minderjährigen Opfern und Epstein anwesend» gewesen. Maxwell bestreitet illegales Handeln. Ihre Verteidigung dürfte versuchen, ihre Mandantin von Epstein zu distanzieren.



In dem Prozess, der schätzungsweise sechs Wochen dauern wird, stützt die Staatsanwaltschaft sich auf vier Hauptzeuginnen. Die zu verhandelnden Fälle reichen von 1994 bis 2004, die mutmasslichen Verbrechen sollen in Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und London stattgefunden haben.

Zu einem Prozess gegen den bestens vernetzten Multimillionär – und Bekannten unter anderem von Bill Clinton, Donald Trump, Bill Gates und dem britischen Prinzen Andrew – kam es nie, weil Epstein 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden wurde. Gerichtsmediziner kamen zu dem Schluss, dass er Suizid begangen hatte. Maxwell ist in sechs Punkten angeklagt, ihr drohen im Falle einer Verurteilung viele Jahre Haft.

DPA/fts