Im Schweizer Film wird der Zuschauer Sarah Spale sehen. Sie erlangte nationale Berühmtheit mit dem Krimi «Wilder».
In «Platzspitzbaby» spielt Spale eine drogensüchtige Mutter.
Jungschauspielerin Luna Mwezi (r.) mimt die gebeutelte Tochter, die sich rege mit ihrem imaginären Freund Buddy (Delio Malär) unterhält.
Der Film wird düster – die farbenfrohen Kostüme täuschen.
Regisseur Pierre Monnard (rechts) überwacht den Dreh.
Am Set von «Platzspitzbaby»
Im Schweizer Film wird der Zuschauer Sarah Spale sehen. Sie erlangte nationale Berühmtheit mit dem Krimi «Wilder».
In «Platzspitzbaby» spielt Spale eine drogensüchtige Mutter.
Jungschauspielerin Luna Mwezi (r.) mimt die gebeutelte Tochter, die sich rege mit ihrem imaginären Freund Buddy (Delio Malär) unterhält.
Der Film wird düster – die farbenfrohen Kostüme täuschen.
Regisseur Pierre Monnard (rechts) überwacht den Dreh.
Der Film über die Drogenhölle am Zürcher Platzspitz begeistert seit Wochen das Kinopublikum. Nun sollen Schweizer Schülerinnen und Schüler hautnah in die Geschichte eintauchen können.
Die Schweiz ist im «Platzspitzbaby»-Fieber. Über 165'000 Personen haben die Verfilmung der gleichnamigen Buchvorlage von Michelle Halbheer in den ersten drei Wochen seit dem Schweizer Kinostart gesehen. Ein Erfolg, der selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen hat.
Gleichzeitig ziert auch das Taschenbuch wieder die Spitze der Bestsellerlisten. «In meinen schönsten Träumen hätte ich mir das nicht schöner vorstellen können», zeigt sich Produzent Peter Reichenbach vom Erfolg überrascht.
Der Film scheint jedenfalls einen Nerv getroffen zu haben. Zum einen spricht die dramatische Lebensgeschichte von Michelle Halbheer respektive der von Newcomerin Luna Mwezi gespielten Mia im Film ein Publikum von Alt bis Jung an. Zudem führt der Film sein Publikum zurück in die Zeit der offenen Drogenszenen mitten in der Stadt Zürich – ein weltweit einmaliges Szenario, das heute kaum mehr vorstellbar scheint.
Video-Tutorials entwickelt
Nun wird «Platzspitzbaby» sogar zum Schulstoff. Die Pädagogische Hochschule PH Luzern hat zusammen mit der Produktionsfirma C-Films eine Reihe von Video-Tutorials entwickelt, die Schülerinnen und Schüler auf das Thema sensibilisieren sollen.
In den Schulvideos sind Szenen aus dem Film zu sehen, zudem erzählen diverse Zeitzeugen von Erinnerungen und Erlebnissen auf dem Platzspitz, die zu den jeweiligen Filmszenen passen. Auch medizinisches Fachpersonal, ehemalige Abhängige, Politikerinnen und Politiker, die Schauspieler sowie Kinder von Süchtigen kommen in den Clips zu Wort.
«Die Produktion der Videos war durchaus aufwendig und nicht immer nur einfach zu bewerkstelligen», sagt Vera Baumann von der PH Luzern, die das Schulmaterial zusammen mit der Zürcher Produktionsfirma C-Films konzipiert hat. Vor allem die Suche nach ehemaligen Drogenabhängigen, die vor der Kamera über ihre Erlebnisse von früher berichten würden, gestaltete sich schwierig. «Aber am Ende hat sich der grosse Aufwand gelohnt – die Reaktionen sind bislang durchwegs positiv», sagt Baumann.
Bildung, nicht Prävention
Insgesamt wurden neun solcher Kurzfilme produziert, die verschiedene Aspekte der Drogenszene am Platzspitz beleuchten. Schülerinnen und Schüler sollen zu jedem Clip jeweils drei Aufgaben lösen. Dabei geht es um Verständnisfragen oder das Aufarbeiten von Eindrücken, die in schriftlicher Form festgehalten werden müssen.
Vier Videos widmen sich dabei der historischen Einordnung und sind dafür gedacht, dass die Schulklassen sie als Vorbereitung auf den Film sehen. Die restlichen fünf Videos wurden für die Aufarbeitung nach dem Kinobesuch entwickelt. Baumann: «Es geht bei diesen Kurzfilmen darum, einen zusätzlichen Blickwinkel auf die Geschichte zu erhalten.»
Tatsächlich ist das Schulmaterial nicht in erster Linie für die Suchtprävention gedacht. Das Material, das sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 und 2 richtet, soll vielmehr einen Zugang zu einer anderen Erlebniswelt ermöglichen. «Primär geht es bei diesem Stoff um die gesellschaftliche Bildung der Schüler, nicht unbedingt um Suchtprävention», sagt Baumann.
Denn Heroinsucht sei zwar auch heute noch ein Thema, in der Form einer offenen Drogenszene auf dem Platzspitz, aber ganz klar ein Kapitel aus der Vergangenheit. «Dank dem Film und den Erzählungen der Betroffenen können die Schüler in eine andere Zeit eintauchen und die Probleme und Besonderheiten der damaligen Zeit auf eine intensive Art und Weise selbst erleben.»
Cleveres Konzept
Obwohl von der PH in Luzern entwickelt, ist das Material für Schulen in der ganzen Schweiz zugänglich und grundsätzlich gratis für alle nutzbar. Eine ähnliche Zusammenarbeit zwischen C-Films und der PH Luzern gab es bereits bei den Schweizer Erfolgsfilmen «Zwingli» und «Die Akte Grüniger», deren historische Ausrichtung für Schulmaterial geradezu prädestiniert war. Andererseits profitieren die Filmemacher auch von den Klassen, die ihnen die Kinosäle füllen.
Eine klassische Win-win-Situation – oder gibt es auch Kritik, dass sich die Schulen mit dieser Form der Zusammenarbeit quasi für PR-Zwecke instrumentalisieren lassen? «Grundsätzlich liesse sich darüber diskutieren», sagt Baumann. «Aber es wird ja niemand gezwungen, den Stoff zu unterrichten. Die Entscheidung, das Material zu verwenden und den Film im Kino zu schauen, liegt einzig und allein bei den Schulen respektive den jeweiligen Lehrkräften. Bisher hatten wir nur positive Reaktionen.»
Nicht zuletzt deshalb soll «Platzspitzbaby» bald auch noch mit einem digitalen Parcours auf dem Platzspitz geehrt werden. Auch dieses Projekt wurde von Vera Baumann entwickelt und soll interessierte Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Stationen einer Drogenkarriere quasi am Ort des Geschehens nacherleben lassen. Im April geht’s los – und es würde kaum jemanden überraschen, wenn «Platzspitzbaby» bis dahin zu einem der erfolgreichsten Schweizer Filme aller Zeiten avanciert ist.
Das sind die Kino-Highlights im Februar.
Das sind die Kino-Highlights im Februar
Mit «Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn» bekommt die aus «Suicide Squad» bekannte Antiheldin ihren eigenen Film.
Harley Quinn (Margot Robbie, Mitte) legt sich mit den Fieslingen von Gotham City an.
Kunterbunt und durchgeknallt: Harley Quinn (Margot Robbie) ist zurück!
In dem offenen Brief «J'accuse...!» klagte Émile Zola inmitten der Dreyfus-Affäre die Obrigkeiten an. Seinen Film «Intrige» versteht nun auch Roman Polanski als Anklage – gegen all jene, die ihn, wie er behauptet, zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigen.
Oberstleutnant Marie-Georges Picquart (Jean Dujardin) macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Alfred Dreyfus (Louis Garrel, zweiter von links) wird öffentlich degradiert.
Nachdem sich die Fans über die Animation von Sonic beschwert hatten, besserten die Macher nach. So sieht der schnelle Igel in der Computerspielverfilmung «Sonic The Hedgehog» nun aus.
Der zynische Polizist Tom (James Marsden) hat einen neuen Freund – den kleinen Igel Sonic.
Superschurke Dr. Robotnik (Jim Carrey) ist auf der Jagd nach Sonic.
Zwei Zottel auf dem Weg nach Alaska: Harrison Ford und ein Bernhardiner-Mischling sind die Helden in «Ruf der Wildnis».
Perrault (Omar Sy) begegnet dem Hund Buck, der aus seinem Zuhause gestohlen wurde.
Buck entstand teilweise am Computer, für andere Szenen wurde ein echter Hund verwendet.
«The Peanut Butter Falcon» ist ein Roadmovie über eine ungewöhnliche Freundschaft.
Zak (Zack Gottsagen) und Tyler (Shia LaBeouf) brechen zu einem Trip auf, bei dem sie sich selbst besser kennenlernen.
Zak (Zack Gottsagen) hat einen Traum: Er will Wrestler werden.
«The Gentlemen» ist ein Film, wie man ihn von Guy Ritchie kennt: ein hartes, aber auch sehr lustiges Gangsterdrama voller skurriler Charaktere.
Marihuana-Züchter Mickey (Matthew McConaughey) will sein Drogenimperium zu Cash machen.
«Dry Eye» (Henry Golding) hat Interesse an Mickeys Business, aber nicht genug Kleingeld in der Tasche.
«The Invisible Man» ist die sehr freie Neuverfilmung des Klassikers von H. G. Wells.
Cecilia Kass (Elisabeth Moss) wird verfolgt – von ihrem unsichtbaren Ex?
Cecilia (Elisabeth Moss) glaubt nicht, dass ihr Ex wirklich Selbstmord begangen hat.
Zurück zur Startseite