Kolumne am MittagJetzt hat Baschi Deutschland doch noch erobert
Von Bruno Bötschi
2.9.2021
Schon manch ein Schweizer Künstler versuchte sein Glück in Deutschland. Viele sind gescheitert, auch Sänger Baschi. Nun hat der Musiker diese Woche aber doch noch Schlagzeilen bei unseren nördlichen Nachbarn gemacht – schuld ist seine Lieblingsfrau.
Von Bruno Bötschi
02.09.2021, 11:56
02.09.2021, 15:45
Bruno Bötschi
Seit Sebastian «Baschi» Bürgin in der ersten Staffel der Schweizer Castingshow «MusicStar» Ende 2003 die TV-Bühne betreten hat, gehört der Musiker sozusagen zum Schweizer Kulturgut.
Irgendwann war dem Blondschopf aus Gelterkinden BL unser Land nicht mehr gross genug. Oder war es die Plattenfirma, die dachte, da müsste noch mehr zu holen sein?
Das Streben von Baschi nach neuen Märkten war legitim und ergab, laut Experten, auch Sinn: «Wer wagt, gewinnt zwar nicht immer, aber wer nicht wagt, gewinnt nie.»
Auf jeden Fall gab es Baschi im Jahr 2010 plötzlich doppelt, einmal für Schweizer*innen und einmal für die Menschen in unserem nördlichen Kanton. Also «Baschi national» und «Baschi Deutschland». Die beiden Alben waren unterschiedlich erfolgreich.
Eine gute und eine schlechte Nachricht
Die schlechte Nachricht: «Baschi Deutschland» wartete monatelang darauf, dass das in Hochdeutsch eingesungene Album «Auf grosser Fahrt» im drittgrössten Musikmarkt der Welt veröffentlicht wird. Das Label verschob den Release immer und immer wieder.
Baschis Feldzug hatte im Jahr zuvor begonnen, mit der Hochdeutsch gesungenen Single «Unsterblich». Dank der Platzierung des Songs im Kino-Blockbuster «Zweiohrküken» von Til Schweiger schienen die Chancen gut zu stehen, doch die deutschen Radiostationen zeigten ihm die kalte Schulter ...
Die gute Nachricht: Sieben Jahre später klappt es doch noch mit der Eroberung.
Momoll, der Musiker aus dem Baselbiet fand 2017 sein Glück mit einer Frau, die ihre Wurzeln in Deutschland hat. Sie heisst Alana und ist die Tochter der deutschen Fussball-Legende Günter Netzer und von Ex-Model Elvira Lang Netzer, die beide schon lange Zürich ihre Heimat nennen.
«Baschi und Alana passen wunderbar zusammen», sagte damals ein Freund der beiden im «Sonntags-Blick». Er hat recht behalten.
Die Liebe seines Lebens
Im Juli vor einem Jahr hielt der Sänger während der Ferien an der Côte d'Azur um die Hand von Alana an. Zuvor hatte er sich bei ihren Eltern ihren Segen geben lassen.
Nachdem Baschis musikalische Aktivitäten vor etwas mehr als einem Jahrzehnt kaum Aufsehen in deutschen Landen erregt hatten, schaffte er es diese Woche mit der Heirat seiner Lieblingsfrau nun doch noch.
Die «Bunte» berichtet, die «Gala» auch. Und die «Bild» notiert unter dem Titel «Günter Netzers Tochter sagt Ja»: «Alana Netzer (31), Tochter von Fussball-Legende Günter Netzer (76), und der Schweizer Popstar Sebastian «Baschi» Bürgin (34) haben am Wochenende in Zürich standesamtlich im Luxushotel Baur au Lac geheiratet.»
Irgendwie scheinen die deutschen Medien «unserem» Baschi aber auch heute noch nicht so richtig zu trauen. Oder warum zeigt die Redaktion der «Bild» auf dem ersten Bild nur Braut Alana zusammen mit ihren Eltern?
Na ja, Baschi kann das herzlich egal sein. Er hat die Liebe seines Lebens gefunden.
Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – sie dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.