Eurovision Song Contest Gjon's Tears überzeugt und landet im Final

Von Carlotta Henggeler

21.5.2021

Der Freiburger Gjon's Tears hat das Halbfinal überstanden und posiert mit der Schweizer ESC-Delegation. Am Samstag geht's gleich weiter. Zur Erinnerung: 2019 landete der Berner Luca Hänni am Ende auf dem vierten Platz. Schafft es Gjon's Tears auch in die Top Ten? 
Der Freiburger Gjon's Tears hat das Halbfinal überstanden und posiert mit der Schweizer ESC-Delegation. Am Samstag geht's gleich weiter. Zur Erinnerung: 2019 landete der Berner Luca Hänni am Ende auf dem vierten Platz. Schafft es Gjon's Tears auch in die Top Ten? 
srf esc

Die zweite Halbfinal-Show des Eurovision Song Contests war divers – mit ein paar Highlights und einigen schiefen Tönen. Gjon's Tears legte eine starke Performance hin – obwohl er vor dem Auftritt «total verängstigt» war. Jetzt ist der Schweizer im Final.

Von Carlotta Henggeler


Carlotta Henggeler

Der Schweizer Auftritt

Eine unglaubliche Präsenz, eine starke Stimme und eine minimal-avantgardistische Bühnenshow: Der Auftritt des Schweizer Vertreters am diesjährigen Eurovision Song Contest, Gjon's Tears, überzeugte von Anfang bis zum Schluss – und das Publikum in Rotterdam bedankte sich mit lautstarkem Applaus. Und er blieb immer cool und gelassen, auch wenn er lange auf sein Finalticket warten musste. Sein Auftritt gehörte zu den besten Performances der zweiten Halbfinal-Show.  

Und dies, obwohl er sich unsicher fühlte: «Ich bin total aus dem Häuschen, es ist alles super gelaufen und ich habe alles gegeben», sagte Gjon's Tears nach seinem ersten grossen Auftritt gegenüber «Blick» und doppelte nach: «Ich war total verängstigt vor diesem Halbfinale, aber jetzt habe ich es geschafft und bin froh.»

Der Freiburger, der mit bürgerlichem Namen Gjon Muharremaj heisst, hat damit rechnen können, als zweiter Schweizer in Folge in das ESC-Finale zu kommen. Immerhin haben ihm die Buchmacher im Vorfeld gar einen Platz in den Top Ten vorausgesagt.

In einem offiziellen Video auf  Youtube mit ersten Reaktionen erklärt der 22-Jährige (ab Minute 2:30), dass er zwar stolz auf seinen Auftritt gewesen sei, aber auch grosse Zweifel hatte, dass die «Leute es vielleicht nicht mochten». 

Nach dem Erfolg bedankte sich Gjon's Tears auf Instagram für die Unterstützung: «Ich habe es geschafft! Und das wegen Euch! Viele Umarmungen!!! Ich bin sprachlos! Vielen Dank.»

Die Highlights der Show

Auch Senhit aus San Marino brillierte – die italienische Sängerin eritreischer Abstammung scheint den gleichen Coiffeur wie Tina Turner zu haben. Ihr Song trug den passenden Namen «Adrenalina».

Die Isländer mit dem unaussprechlichen Bandnamen Daði og Gagnamagnið – auch wenn sie nicht in Rotterdam auf der Bühne standen – brachten viel gute Laune ins zweite Halbfinale. Wegen eines Corona-Falles wurde eine nur Probe-Aufnahme gezeigt.

Die finnischen Dark Side sind zwar nicht die Gruselmonster Lordi, die 2006 mit ihrem Rüpel-Rock-Song «Hard Rock Hallelujah» in Athen den ESC gewannen. Aber auch sie setzen auf Hardrock, sie nennen es Violent Pop. Eine willkommene Abwechslung zum viel gehörten Mainstream-Pop.

Königlicher Besuch

Da sass sie im Backstage-Bereich und strahlte: Maxima, die niederländische Königin und plauderte entspannt über ihren Musikgeschmack. Das gibt zwölf Sympathie-Punkte.

Peinliche Momente

Natürlich gab es auch einige schiefe Töne. Das gehört zum Eurovision Song Contest einfach dazu. Zum Beispiel Uku Suviste («The Lucky One»), Estlands Schönling und ehemaliger «Sexiest Man Alive», glänzte mehr durch seinen Boygroup-Look als durch seine Stimme. 



Wer ist sonst noch weiter?

Den Einzug ins Finale schafften auch: Albanien, Serbien, Bulgarien, Moldawien, Portugal, Island, San Marino, Griechenland und Finnland.

Wann ist das Finale?

Am Samstag, 22. Mai, 21 Uhr, auf SRF1. «blue News» ist wieder dabei und tickert live.