Zürcher Viral-Hit «Elon Musk hat unser Video geteilt, das ist der Ritterschlag»

Von Laura Hüttenmoser

10.5.2021

Der Dogecoin-Song der Zürcher Kreativagentur Herr Fuchs erregte die Aufmerksamkeit von Musk und zählt schon über 700'000 Aufrufe.

Youtube

Ein Kreativ-Duo aus Zürich hat mit einem Youtube-Video die Aufmerksamkeit von Tesla-Gründer Elon Musk auf sich gezogen. Im Interview erzählen die beiden, wie der Viral-Hit entstanden ist.

Von Laura Hüttenmoser

Schon mein Leben lang bin ich der grösste Fan meines Bruders, heute habe ich prominente Gesellschaft bekommen. Tech-Milliardär Elon Musk hat das Youtube-Video meines Bruders Reto Hüttenmoser und seiner Geschäftspartnerin Gina Pigagnelli auf Twitter geteilt. Der Dogecoin-Song ist eine Hommage an die Spasswährung und geht dank des Retweets gerade durch die Decke. 

Herzliche Gratulation, Bruderherz! Erzähl mal, was ist da heute passiert?

Reto: Heute Morgen hatte ich eine Nachricht von meiner Geschäftspartnerin Gina auf dem Handy: ‹Wir haben jetzt alles erreicht im Leben.› Elon Musk hat unser Video auf Twitter geteilt und ich checkte sofort unseren Youtube-Kanal: Auf einem Schlag hatten wir 400'000 Video-Aufrufe (mittlerweile sind es über 700'000) und unzählige Kommentare darunter. 

Wie hat sich das angefühlt?

Reto: Verdammt nice. Das ist der ultimative Ritterschlag!

Gina: Wir haben immer gesagt, das Coolste, das uns passieren kann, wäre, wenn Elon Musk das Video sehen und darauf reagieren würde. Jetzt wissen wir gar nicht mehr, was anfangen mit unserem Leben, wie wir das jemals werden toppen können. (lacht)

Wir hatten das Video schon vor drei Monaten hochgeladen. Und schon stolz Dogecoins gekauft, als die Währung noch am Boden war. 

Herr Fuchs
zVg

Reto Hüttenmoser und Gina Pigagnelli leiten die Zürcher Kreativagentur Herr Fuchs. Die beiden Visual Artists kümmern sich sowohl um Kundenjobs als auch um eigene Projekte.

Ich verstehe ehrlich gesagt nur Bahnhof. Was zum Teufel sind Dogecoins?

Reto: Dogecoin ist ursprünglich eine Spasswährung, darum auch das Meme-Symbol mit dem Shiba-Hund. Am Anfang hat das niemand ernst genommen, doch seit Elon darüber spricht, ist der Wert massiv angestiegen. Die Kryptowährung hat in den letzten Monaten einen riesigen Hype erfahren. Wir bereuen es, dass wir am Anfang nicht mehr davon gekauft haben.

Gina: Die Leute, die diese Währung kaufen, feiern auch diese Meme-Kultur ab und haben einen gemeinsamen Humor. Das ist wohl auch der Grund, wieso unser Video bei dieser Community so gut ankommt, es ist aufgeladen mit Memes.

Und wie habt ihr es angestellt, dass Elon Musk euer Video gesehen hat?

Reto: Das können wir natürlich nicht im Detail nachvollziehen. Wir haben ihn in der Vergangenheit auch schon einige Male angetweetet und das Video online gestreut – vor allem eben in der Dogecoin-Community.

Gina: Es ist eine sehr sympathische Community und wir wollten Teil davon sein, daher haben wir dieses Video auch gemacht. 

Reto: Wir kreieren oft Inhalte zu Themen oder Trends, die wir selbst cool finden und bei denen wir spüren, dass sie im Internet gut funktionieren werden. 

Ihr habt noch ein zweites Video gemacht, einen Song über Elon Musk. Woher kommt diese Besessenheit von ihm?

Gina: Er ist zwar Milliardär, aber nicht nur ein klassischer Geschäftsmann und tweetet auch mal Schwachsinn. Wir halten ihn einfach für einen unterhaltsamen Typen.

Reto: Wir finden ihn sympathisch, aber besessen sind wir nicht, das Ganze ist ja auch sehr ironisch. Wir spielen mit dieser Fassade, die er präsentiert.

Wie hat sich sein Retweet ausgewirkt auf euren Kanal?

Wir haben 4000 neue Abonnenten auf unserem Kanal und sind jetzt bei 137'000. Das Ziel bis Ende Jahr ist eine Million. Vielleicht etwas unrealistisch, aber seit heute wissen wir: Nichts ist unmöglich. 

Und wen oder was knöpft ihr euch als Nächstes vor?

Reto: Ich will an der Eröffnung der Tesla-Gigafactory Ende Jahr in Berlin meinen Elon-Musk-Song performen. Bevor er auf die Bühne kommt, werde ich die Crowd mit meinen Roboterarmen anheizen.