«Wer wird Millionär?» Günther Jauch lüftet lange gehütetes Geheimnis 

bb

22.5.2024

Günther Jauch hat das Geheimnis um die Fragen bei «Wer wird Millionär?» gelüftet. So werden sie ausgewählt.
Günther Jauch hat das Geheimnis um die Fragen bei «Wer wird Millionär?» gelüftet. So werden sie ausgewählt.
Bild: RTL

Günther Jauch lüftete in der letzten «Wer wird Millionär»-Sendung das Geheimnis um die Fragen. Bis eine Frage in die TV-Show kommt, durchläuft sie ein mehrstufiges Kontrollverfahren.

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  • Wie sicher ist es, dass die gestellten Fragen in TV-Show «Wer wird Millionär?» auch wirklich korrekt sind?
  • Moderator Günther Jauch gab in der letzten Sendung einen Einblick in den strengen Prüfungsprozess der Quizfragen.
  • «Mindestens drei unabhängig voneinander funktionierende Quellen müssen bei uns nachgewiesen werden, bevor eine Frage tatsächlich dann die nächste Stufe passiert, um die Chance zu haben, hier in die Sendung zu kommen», so Jauch.

Mit einer Million Euro nach Hause gehen: Das ist der Traum von den «Wer wird Millionär?»-Kandidatinnen und -Kandidaten.

Doch bis der Jackpot in der RTL-Quizshow geknackt ist, müssen zuerst 15 mehr oder weniger knifflige Fragen korrekt beantwortet werden.

Nun hat Moderator Günther Jauch verraten, welche Anforderungen Fragen gerecht werden müssen, damit sie eine Chance haben, um während der TV-Show auf seinem Bildschirm zu erscheinen.

Publikumsjoker lohnt bei hohen Gewinnsummen weniger

Am Pfingstsonntag und -montag zeigte RTL zwei Überraschungs-Specials von «Wer wird Millionär?». Moderator Jauch holte während den Shows mehrere ahnungslosen Kandidat*innen aus dem Studiopublikum, um auf dem Sessel vor ihm Platz zu nehmen.

Annelie Köglmeier war eine davon.

Bei der 125'000-Euro-Frage zitiert sie eine «Wer wird Millionär?»-Statistik, die sie im Wikipedia-Eintrag von «Wer wird Millionär?»gefunden hatte. Demnach liege das Publikum im TV-Studio tendenziell öfter daneben, umso höher die Gewinnsumme ist.

Der Publikumsjoker bringe also bei hohen Gewinnsummen eher weniger. Ob dieser These zeigte sich Moderator Jauch verwundert. Und auch das Redaktionsteam der Quizshow wollte von dieser Statistik noch nie etwas gehört haben.

Jauch: «Mindestens drei unabhängige Quellen»

Doch beim Stichwort «Wikipedia» wollte Günther Jauch während des Überraschungs-Specials noch etwas anderes loswerden.

«Übrigens, weil die Leute immer etwas anzweifeln bei uns. Die denken wahrscheinlich immer, dass man irgendeine Frage macht und dann wird über Wikipedia geprüft: Ist das denn wirklich so?», erklärte der 67-Jährige.

Bis er eine Frage in der TV-Show einer Kandidatin oder einem Kandidaten stellen könne, werde diese genaustens überprüft.

Und weiter: «Mindestens drei unabhängig voneinander funktionierende Quellen müssen bei uns nachgewiesen werden, bevor eine Frage tatsächlich dann die nächste Stufe passiert, um die Chance zu haben, hier in die Sendung zu kommen. Also einmal: Hab ich bei Wikipedia gelesen, hilft nichts – nichts gegen Wikipedia.»

Hält die Frage dem dreistufigen Kontrollprozess stand, werde danach ihr Schwierigkeitsgrad festgelegt. Dafür komme, so Jauch, eine spezielle Software zum Einsatz.

Doch das ist längst noch nicht alles.

Danach wird jede Frage im Redaktionsteam noch einmal diskutiert. Es werden zudem weitere Quellen sorgfältig geprüft und bei Bedarf nach kreativeren Antwortmöglichkeiten gesucht.

Trotz intensiver Überprüfungen kam es auch schon zu Fehlern

Trotz intensiver Überprüfungen kam es, laut Wikipedia, bei der Erstellung der «Wer wird Millionär?»-Fragen in seltenen Fällen auch schon zu Fehlern.

Passiert ist das etwa am 31. Januar 2003. Die 16'000 Euro-Frage lautete damals: Jedes Rechteck ist ein …?: A: Rhombus, B: Quadrat, C: Trapez, D: Parallelogramm.

Richtig sind zwei Antworten: Parallelogramm und Trapez. Das Rechteck ist sowohl Spezialfall des Trapezes als auch des Parallelogramms, welches seinerseits ein Spezialfall eines Trapezes ist.

«Interessant ist in diesem Zusammenhang»,  schreibt Wikipedia, «dass die grosse Brockhaus-Enzyklopädie (1996, Band 22) das Trapez ausdrücklich mit zwei unterschiedlich langen parallelen Seiten definiert und dann tatsächlich nur das gesuchte Parallelogramm richtig gewesen wäre.»

Und weiter: «Nach der mathematischen Definition allerdings versteht man unter einem Trapez ein Viereck, das mindestens ein Paar paralleler Gegenseiten besitzt. Die Kandidatin, die bei dieser Frage ausgestiegen war, wurde erneut eingeladen.»


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