«The Crown» geht zu EndeSo war der letzte Sommer von Prinzessin Diana
Von Marlène von Arx, Los Angeles
16.11.2023
Goodbye England's Rose: Elizabeth Debicki verabschiedet sich in der letzten Staffel von «The Crown» von der Rolle als Lady Diana. Die Schauspielerin sagt, warum die Prinzessin mehr als nur eine tragische Figur war.
Von Marlène von Arx, Los Angeles
16.11.2023, 18:44
16.11.2023, 18:55
Marlène von Arx, Los Angeles
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Ab heute zeigt Netflix die 6. Staffel von der Erfolgsserie «The Crown». Von den zehn Folgen werden zunächst nur vier veröffentlicht werden, am 14. Dezember dann weitere sechs.
In der 6. und letzten Staffel der Serie steht das Leben und der Tod von Lady Diana im Mittelpunkt. Die Prinzessin wird wie bereits in der 5. Staffel von der australischen Schauspielerin Elizabeth Debicki verkörpert.
«Ich dachte jeden Tag an Diana», sagt die 33-Jährige über ihre Vorbereitung auf die Rolle im Interview mit blue News.
Elizabeth Debicki, wie war die Vorbereitung für Ihre zweite «The Crown»-Staffel als Prinzessin Diana?
Es war eine ganz andere Erfahrung als bei der ersten Staffel. Das letzte Mal musste ich viel mehr durchdenken. Es fand alles im Kopf statt und ich musste alles zusammentragen, was ich recherchiert hatte. Zwischen den Staffeln wollte ich eigentlich abschalten, aber das ging nicht. Ich dachte jeden Tag an Diana.
Bei der zweiten Staffel habe ich dann beschlossen, es einmal anders zu versuchen. Ich vertraute mir einfach und liess mich in die Figur fallen. Und es funktionierte: In meiner ersten Szene brachte ich die Kinder ins Bett und war einfach präsent. Ich arbeitete völlig aus dem Unterbewussten.
Wie kamen Sie mit Rufus Kampa und Fflyn Edwards, die die Prinzen William und Harry im ersten Teil der letzten Staffel spielen, zurecht?
Es war ganz easy. Ich fühlte mich immer besser bei den Dreharbeiten, wenn sie auch da waren. Sie sind so smart, lustig und haben mich voll unterstützt. Ich freute mich schon am Morgen auf sie, wenn sie am Nachmittag Szenen hatten.
Es war wohl nicht viel anders, als wie sich Diana fühlte. Sie waren ihr ganzes Herz. Als ich sie an der Premiere sah, fühlte ich mich sofort nicht mehr allein, denn wir waren alle drei etwas nervös.
Was überraschte Sie an Lady Diana am meisten?
Ihre Freude, ihre Verspieltheit und Schlagfertigkeit. Den Leuten, die sie gut kannten und mit denen ich gesprochen hatte, war es besonders wichtig, das zu zeigen. Was ich zudem nicht wusste und mich daher überraschte, war ihr humanitärer Einsatz.
Diana war sehr progressiv und mutig für diese Zeit. Sie sprach über mentale Gesundheit, als es noch niemand tat. Sie engagierte sich gegen Aids und Landminen. Sie packte das Scheinwerferlicht, das auf ihr war und drehte es auf diese Themen, denen die Welt sonst keine grosse Beachtung schenkte.
Sie waren sieben Jahre alt, als sich der tödliche Unfall in einem Pariser Tunnel ereignete. Haben Sie Erinnerungen an Diana?
Ich erinnere mich an die Titelblätter der Magazine im Supermarkt. Die waren gerade auf meiner Augenhöhe aufgestellt. Und sonst erinnere ich mich nur an meine Mutter, die am Fernsehen die Beerdigung schaute. Ich war zu klein, um zu verstehen, wieso sie so aufgelöst war. Aber ich erinnere mich noch genau an die beiden Jungs hinter dem Sarg, die so traurig waren.
Wie sehen Sie Dianas Tod im Zusammenhang mit der Promi-Kultur?
Er ist ein tragisches Warnsignal. Prominent zu sein wird oft falsch verstanden. Man meint, man wolle berühmt sein, dabei ist Privatsphäre etwas vom Wichtigsten im Leben — damit man die Leute, die man liebt, privat lieben kann, dass man Fehler machen und sich entwickeln kann. Privatsphäre ist die Quelle des gesunden Verstandes. Es sollte wirklich etwas geben, das sie schützt.
Was hallt für Sie aus der Rolle nach?
Ich habe als Mensch viel von der Rolle gelernt. Das kann ich nicht oft sagen. Lady Diana blühte auf durch die Liebe. Sie hatte das Bedürfnis, Menschen zu lieben, Berührungspunkte zu finden. Das kann ich nachvollziehen.
Wenn man Menschen erlaubt, sich zu öffnen, ihnen den Platz einräumt, gesehen und gehört zu werden, bekommt man so viel zurück. Die Prinzessin verstand das. Und das ist selten. Das ging mit ihr verloren. Das Tragische bei ihr und die kollektive Traurigkeit, die wir für sie empfinden, gründet darin, dass sie so viel gab und nicht zurückbekam, was sie verdient hätte.
Was hoffen Sie, dass die Zuschauer*innen vom Ende von «The Crown» mitnehmen?
Ich weiss nicht, wie ich das beantworten soll. «The Crown» hat uns allgemein die Gelegenheit gegeben, mit Menschen mitzufühlen, die wir sonst als weit entfernt von uns empfinden. Von meinem Teil der Geschichte hoffe ich einfach, dass die Leute daraus ziehen können, was sie brauchen. Das ist nicht für alle gleich und ist okay so.
Haben Sie selber gut von Diana Abschied nehmen können?
Noch nicht. Ich dachte eigentlich, ich hätte die Rolle abgelegt, aber ich merke jetzt während all der Interviews: Diana ist immer noch in mir und wird es wohl noch so lange bleiben, bis die Staffel in der Welt draussen ist.
Der erste Teil der 6. und letzten Staffel von «The Crown» wird ab heute, 16. November, auf Netflix gezeigt, der zweite Teil läuft ab 14. Dezember.
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