Angriff auf sich selbst vorgetäuscht Schauspieler Jussie Smollett muss für 150 Tage ins Gefängnis

dpa

11.3.2022 - 10:57

Er soll eine homophobe Attacke auf sich selbst vorgetäuscht haben: Nun muss Schauspieler Jussie Smollett für knapp fünf Monate in Haft – und eine hohe Geldsumme zahlen.
Er soll eine homophobe Attacke auf sich selbst vorgetäuscht haben: Nun muss Schauspieler Jussie Smollett für knapp fünf Monate in Haft – und eine hohe Geldsumme zahlen.
Bild: Keystone

Der Schauspieler Jussie Smollett («Empire») ist wegen eines mutmasslich inszenierten Angriffs auf ihn selbst zu einer Haftstrafe von 150 Tagen verurteilt worden. Gemäss dem Richter muss er ausserdem 120'000 Dollar Entschädigung zahlen, weil er die Polizei belogen habe.

Schuldig gesprochen worden war Jussie Smollett bereits im vergangenen Dezember. Er beteuerte einmal mehr seine Unschuld, als er aus dem Gerichtssaal abgeführt wurde.

Der schwarze und schwule Schauspieler hatte behauptet, im Januar 2019 Ziel einer rassistischen und homophoben Attacke geworden zu sein.

Doch kamen bald Zweifel an seiner Geschichte auf. In dem Prozess sagten zwei Brüder aus, Smollett habe sie für den inszenierten Angriff bezahlt und ihnen Anweisungen dafür gegeben.

Schutzhaft für Smollett?

Sonderstaatsanwalt Dan Webb erklärte nach der Anhörung, Smollets Verhalten verunglimpfe Hassverbrechen. «Sein Verhalten wird andere, die Opfer von Hassverbrechen sind, davon abhalten, sich zu melden und diese Verbrechen den Strafverfolgungsbehörden zu melden.»

Unterstützer von Smollet äusserten sich besorgt darüber, dass er im Gefängnis gefährdet sein könnte, und erwähnten insbesondere seine Rasse, seine sexuelle Orientierung und das jüdische Erbe seiner Familie.

Smolletts Anwalt Nenye Uche sagte, er werde das Gefängnis bitten, Smollett in Schutzhaft zu nehmen. Er plane, sowohl gegen das Urteil als auch gegen die Strafe des Richters Berufung einzulegen. Er habe nicht erwartet, dass der Richter eine Gefängnisstrafe verhänge.

dpa