Bescherung deluxe So feiern Royals Weihnachten

Von den dpa-Korrespondenten

24.12.2022 - 14:14

Im eigenen Schloss oder am anderen Ende der Welt: Die europäischen Royals haben zum Teil recht unterschiedliche Weihnachtstraditionen. Und um eine Königsfamilie gibt es jedes Jahr ein grosses Rätselraten.

Adel verpflichtet, vor allem an Weihnachten – gehört das Fest der Liebe für die Königshäuser doch auch irgendwie zum Job dazu. Viele Untertanen wollen schliesslich wissen, welche Prinzessin die Feiertage in der Sonne verbringt, was bei König Charles so auf den Tisch kommt und welcher Ex-König gar nicht erst eingeladen wird. Ein Blick in Europas Paläste.

Grossbritannien

Mit Charles III. wird bei den britischen Royals eine lange Tradition wiederbelebt: In diesem Jahr wird die engste Familie die Feiertage gemeinsam auf dem Landsitz Sandringham in Ostengland verbringen. Die vergangenen zwei Jahre hatte Queen Elizabeth II. das Fest wegen Corona-Vorschriften alleine auf Schloss Windsor verbracht.

Zum ersten Weihnachten ohne die im September gestorbene Königin kehren die Royals nun zurück – und mit ihnen die üblichen Weihnachtstraditionen. Dazu gehört die Teilnahme am Gottesdienst in der Kirche St. Maria Magdalena am ersten Weihnachtstag ebenso wie der gemeinsame Truthahn-Lunch zum Mittag.

Vermutet wird, dass Thronfolger Prinz William und seine Ehefrau Prinzessin Kate mit den Kindern Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis teilnehmen. Wegen ihrer deutschen Wurzeln findet die Bescherung bei den Royals anders als bei ihren Untertanen bereits an Heiligabend statt.

Dänemark

Für den dänischen Thronfolger Kronprinz Frederik und seine Frau Kronprinzessin Mary geht es in diesem Jahr über die Feiertage nach Down Under: Erstmals seit fünf Jahren reist das Kronprinzenpaar mitsamt den vier Kindern Prinz Christian, Prinzessin Isabella, Prinz Vincent und Prinzessin Josephine nach Australien, Marys Heimat.

Königin Margrethe II. – Frederiks Mutter, die 2022 ihr 50-jähriges Thronjubiläum feierte – bleibt ihrer Weihnachtstradition treu und verbringt die Festtage wieder auf Schloss Marselisborg in Aarhus. Den Heiligen Abend zelebriert sie gemeinsam mit ihrer Schwester Prinzessin Benedikte und privaten Freunden gleich in der Nähe auf der Halbinsel Djursland. An Silvester ist Margrethe dann zurück in Kopenhagen, um auf Schloss Amalienborg ihre Neujahrsansprache zu verlesen. Die Rede ist Kult in Dänemark und für viele Däninnen und Dänen ein fester Bestandteil des Silvesterfestes.

Schweden

Während einige Mitglieder des dänischen Königshauses auf Reisen sind, dürften andere skandinavische Royals die Festtage daheim verbringen. Die schwedische Königsfamilie werde Weihnachten und Neujahr im Privaten feiern, teilte der Hof in Stockholm auf Anfrage mit. Und auch König Carl XVI. Gustaf wird traditionsgemäss eine Ansprache an das schwedische Volk halten.

Norwegen

Nebenan in Norwegen hätte König Harald V. das Weihnachtsfest beinahe im Krankenhaus verbringen müssen. Erst vor wenigen Tagen wurde bei ihm eine Infektion festgestellt, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Dafür kam er ins Osloer Krankenhaus, das er am Mittwoch aber schon wieder verlassen konnte. Nach Angaben des Königshauses befindet sich der 85-Jährige auf dem Weg der Besserung, lässt es nun aber etwas ruhiger angehen.

Wie der Osloer Hof der dpa mitteilte, feiern Harald und seine Frau, Königin Sonja, Weihnachten in der Königsvilla Kongsseteren auf dem Holmenkollen nördlich von Oslo. Die Familie von Kronprinz Haakon wird am Heiligen Abend und teilweise auch an den folgenden Weihnachtstagen mit dabei sein. Am Ersten Weihnachtstag wird die Königsfamilie dann in der Nähe zu einem Gottesdienst erwartet.

Spanien

Natürlich gehört auch in Spanien die Weihnachtsansprache des Königs für viele zum festen Ritual an Heiligabend. Ein Blick in die Familientradition gewähren die Royals allerdings nicht. Sie verraten nie, wo und wie sie Weihnachten verbringen. Klar ist, dass Kronprinzessin Leonor, die ein Internat in Wales besucht, Ferien haben wird. Die 17-Jährige dürfte somit im Kreise ihrer Familie Bescherung feiern können. Unter anderem mit Vater König Felipe VI., mit Mama Letizia, Schwester Sofía sowie der Oma, Ex-Königin Sofía.

Obwohl es keine offizielle Mitteilung des Königshauses dazu gibt, gilt als sicher, dass Opa Juan Carlos – noch immer aufgrund verschiedener Skandale seit Sommer 2020 in Abu Dhabi im Exil – zum dritten Mal in Folge nicht dabei sein wird. Obwohl daheim inzwischen alle Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmässigkeiten gegen ihn eingestellt wurden, wollen Berichten zufolge sowohl die Regierung als auch Felipe den 84-Jährigen so weit wie möglich auf Distanz halten.

Monaco

Wie bei den britischen Royals ist bei der monegassischen Fürstenfamilie in diesem Jahr eine Rückkehr zur Tradition angesagt. Vergangenes Weihnachten hatten Fürst Albert II. und die Zwillinge Gabriella und Jacques Fürstin Charlène noch in einer Klinik ausserhalb des Stadtstaats besucht. Die heute 44-Jährige erholte sich dort nach von Gesundheitsproblemen gezeichneten Monaten in der Heimat Südafrika von einem Zustand allgemeiner Erschöpfung und einem Zahnleiden. Seit dem Frühjahr hat Monaco ihre Fürstin aber zurück. Welche Pläne die Familie für die Feiertage hegt, verriet der Palast auf Anfrage nicht.

Niederlande

Für die niederländische Königsfamilie ist das Weihnachtsfest eine der seltenen Gelegenheiten, dass alle wieder beieinander sind. Denn Prinzessin Alexia, die zweitälteste Tochter von König Willem-Alexander und Königin Máxima, besucht zurzeit ein Internat. Kronprinzessin Amalia studiert in Amsterdam und sollte eigentlich dort auch wohnen. Doch wegen Drohungen aus dem organisierten Verbrechen steht die Kronprinzessin unter Personenschutz und wohnt wieder im Palast in Den Haag mit ihren Eltern und der jüngsten Schwester Ariane.

Wo genau die Oranje-Familie die Feiertage verbringen wird, ist nicht bekannt. Normalerweise fliegt sie jedes zweite Jahr nach Argentinien, um dort gemeinsam mit Máximas Familie zu feiern. Wegen der strengen Corona-Massnahmen war dies in den letzten beiden Jahren nicht möglich.

Von den dpa-Korrespondenten