Harry macht Königsfamilie Vorwürfe Royal-Family hat Schweigepakt mit der Boulevardpresse

dpa/che

29.3.2023

Prinz Harry überraschend bei Gerichtstermin in London

Prinz Harry überraschend bei Gerichtstermin in London

Eigentlich hat man Prinz Harry vor der Krönung seines Vaters Charles II. nicht mehr in England erwartet. Nun ist der Wahl-Amerikaner bei einer gerichtlichen Anhörung in London aufgetaucht.

27.03.2023

Prinz Harry hat seiner Familie vorgeworfen, absichtlich über Abhörvorwürfe gegen britische Boulevardmedien zu schweigen und ihn im Unklaren darüber gelassen zu haben. 

dpa/che

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Prinz Harry und weitere Prominente verklagen den Verlag Associated Newspapers («Daily Mail»). Es geht um Abhörvorwürfe.
  • Der Royal hat der Königsfamilie vorgeworfen, absichtlich über Abhörvorwürfe gegen britische Boulevardmedien zu schweigen und ihn im Unklaren darüber gelassen zu haben.
  • In einer schriftlichen Zeugenaussage berichtet David Furnish, Ehemann von Elton John, von ihrer engen Freundschaft mit Prinzessin Diana. Nach ihrem Tode wollten sie Harry beschützen.

Der jüngere Sohn von König Charles III., Prinz Harry, sowie weitere britische Stars verklagen den Verlag Associated Newspapers («Daily Mail»).

Dabei kamen auch die Vorwürfe gegen den Verlag News Group Newspapers (NGN) des US-australischen Medienmoguls Rupert Murdoch zur Sprache, der unter anderem die Boulevardzeitung «Sun» vertreibt.

Prinz Harry (38) hat seiner Familie vorgeworfen, absichtlich über Abhörvorwürfe gegen britische Boulevardmedien zu schweigen und ihn im Unklaren darüber gelassen zu haben. «Die Institution hat mir zweifellos lange Zeit Informationen über das Telefon-Abhören von NGN vorenthalten», zitierte die Zeitung «Guardian» am Mittwoch aus Gerichtsdokumenten.

«Es gab eine Vereinbarung zwischen der Institution und NGN, dass wir uns nicht mit der Möglichkeit befassen oder auch nur darüber diskutieren würden, Ansprüche gegen NGN geltend zu machen, bis der Rechtsstreit gegen sie im Zusammenhang mit dem Abhören von Telefonen beendet ist», hiess es in Harrys schriftlichen Aussagen weiter. «Die Institution hat klargestellt, dass wir nichts über das Hacken von Telefonen wissen müssen, und mir wurde klargemacht, dass die königliche Familie nicht im Zeugenstand sitzt, weil dies die Büchse der Pandora öffnen könnte.» Mit «Institution» ist die königliche Familie gemeint.

Harry besorgt über Kriminalität

Harry sowie Popstar Elton John, dessen Ehemann David Furnish und andere werfen Associated Newspapers vor, sie jahrelang etwa mithilfe von Wanzen abgehört zu haben. Der Verlag weist dies mit Nachdruck zurück.

Seit Montag läuft dazu in London eine Anhörung, zu der Harry persönlich erschien. Der Herzog von Sussex hat wiederholt seine Verachtung für die Boulevardmedien deutlich gemacht, die er unter anderem für den Unfalltod seiner Mutter Prinzessin Diana 1997 verantwortlich macht.

«Ich erhebe diese Klage, weil ich mein Land liebe und ich nach wie vor zutiefst besorgt bin über die unkontrollierte Macht, den Einfluss und die Kriminalität von Associated», hiess es in Harrys Zeugenaussage. «Die Beweise, die ich gesehen habe, zeigen, dass die Journalisten von Associated Kriminelle mit journalistischen Vollmachten sind, die jeden Einzelnen von uns Sorgen bereiten sollten. Die britische Öffentlichkeit verdient es, das ganze Ausmass  dieser Vertuschung zu erfahren, und ich sehe es als meine Pflicht, dies offenzulegen.»

Die Berichte in der «Daily Mail» und der «Mail on Sunday» über sein Privatleben hätten ihm als jungen Mann grossen Kummer und Paranoia bereitet, hiess es in Harrys Aussage weiter.

Elton John wollte Harry beschützen

Der Ehemann des britischen Popstars Elton John (76), David Furnish (60), hat die Freundschaft zwischen ihm und seinem Partner mit dem britischen Prinzen Harry als «sehr eng, väterlich und beschützend» beschrieben.

«Elton und ich waren dicke Freunde seiner Mutter (Prinzessin Diana), die wir sehr geliebt haben, und als sie starb, wollten wir alles in unserer Macht stehende tun, um ihm (Harry) Geborgenheit und Sicherheit zu geben, ein Raum des Vertrauens und des Schutzes», erklärte Furnish in einer schriftlichen Zeugenaussage im Vorverfahren einer Sammelklage mehrerer britischer Prominenter gegen den Verlag der «Daily Mail».


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