Royal-AusstiegHarry: Rückzug aus Königsfamilie traurig, aber alternativlos
AP
20.1.2020 - 01:46
Harry und Meghan sagen Goodbye zu einem Leben als Königliche Hoheiten und Ja zu einem Dasein als gewöhnliche Bürger – zumindest fast. In einer emotionalen Rede legt Harry offen, was dieser Schritt mit ihm macht.
Prinz Harry hat Bedauern über seinen Rückzug aus der ersten Reihe der britischen Royals geäussert. Er fühle «grosse Trauer», doch habe es «keine andere Option» gegeben, sagte Harry am Sonntag in einer Rede bei einer Veranstaltung seiner Wohltätigkeitsorganisation Sentebale, die sich in Afrika für junge Menschen mit HIV einsetzt. Den Entschluss habe er nicht leichtfertig getroffen. Seine Frau Meghan und er gingen damit ein Wagnis ein. Er hoffe aber, dass der Schritt es ihm und seiner Familie erlaube, ein «friedlicheres Leben» zu führen.
Vor Kurzem hatten Harry und Meghan überraschend verkündet, Abstand von ihren Pflichten als ranghohe Vertreter des Königshauses nehmen, finanziell unabhängig werden und ihre Zeit zwischen Grossbritannien und Nordamerika aufteilen zu wollen. Die Royals waren vorab nicht informiert. Queen Elizabeth II. berief ein Krisentreffen mit Harry, dessen Vater Prinz Charles und Bruder Prinz William ein. Danach liess die Königin verkünden, dass sie ihren Enkel zwar ziehen lassen, aber noch «komplexe Fragen» zu klären seien.
Am Samstagabend liess der Buckingham-Palast durchblicken, dass es das von Harry und Meghan vorgeschlagene Teilzeitmodell nicht geben wird. Das Ehepaar werde sich ab dem Frühling nicht länger «Königliche Hoheit» nennen lassen. Harry und Meghan würden zudem jeglichen Zugang zu öffentlichen Zuwendungen verlieren, sobald sie ihre offiziellen Funktionen aufgäben.
Zum Auftakt seiner Ansprache beim Abendevent von Sentebale sagte Harry, viele im Publikum hätten ihn aufwachsen sehen. Daher wolle er, dass sie «die Wahrheit von mir hören, soviel ich mitteilen kann, nicht als ein Prinz, nicht als ein Herzog, sondern als Harry». Die Entscheidung für eine Abkehr von einem Dasein als aktives Mitglied der Königsfamilie habe er selbst getroffen, in Namen von Meghan und ihrem Sohn Archie. Meghan teile seine Werte und bleibe «die gleiche Frau, in die ich mich verliebt habe».
Rassistische Zwischentöne einiger Medien
Der Prinz deutete an, dass der Rückzugsentschluss teils dem massiven Presseinteresse an seiner Familie geschuldet war. «Die Medien sind eine mächtige Kraft», sagte der 35-Jährige. Gerade seit der Geburt von Archie im vergangenen Mai nahmen er und Meghan zunehmend Anstoss an der anhaltenden Berichterstattung. Seine Frau ging im Oktober juristisch gegen eine Zeitung vor, die einen von ihr verfassten Brief an ihren Vater veröffentlicht hatte. Und Harry beklagte sich über die rassistischen Zwischentöne in einigen Berichten über seine Frau, deren Mutter Afroamerikanerin ist.
Doch betonte Harry: «Wir laufen nicht weg, und wir laufen ganz bestimmt nicht vor euch weg.» Er und Meghan hätten gehofft, der Queen, dem Commonwealth und seinen Militärorganisationen ohne öffentliche Mittel dienen zu können. «Leider war das nicht möglich.»
Seiner Liebe und Unterstützung für das Vereinigte Königreich tue dies aber keinen Abbruch, und er und seine Frau würden sich weiter einem Leben im Dienst an anderen Menschen widmen. Von seiner royalen Herkunft habe er sich jedoch trennen müssen, sagte Harry. Gleichwohl danke er der Queen und dem Rest seiner Familie für deren Rückhalt in den vergangenen Monaten. Er werde immer den höchsten Respekt für seine Grossmutter haben. Sie sei «meine Oberkommandierende».
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