Cypher CR IIIOffizielles Monogramm von König Charles III. steht fest
dpa
27.9.2022 - 08:23
Das «ER»-Monogramm der verstorbenen Queen Elizabeth II. ist in Grossbritannien noch omnipräsent. Nun wird es aber nach und nach gegen das Symbol des neuen Königs ausgetauscht.
27.09.2022, 08:23
dpa
Es ist ein Symbol, das die neu angebrochene Ära des Vereinigten Königreichs optisch prägen wird: Der Buckingham-Palast hat das offizielle Monogramm von König Charles III. vorgestellt.
Es besteht aus einem C für Charles, einem R für «Rex» (Lateinisch für «König»), der Ziffer III innerhalb des Buchstabens R und dem Symbol der Krone.
Am Dienstag will die Poststelle im Buckingham-Palast den ersten Brief mit dem neuen Monogramm frankieren. Jährlich fertigt das Amt rund 200'000 Postsendungen des Palasts ab, darunter viele Einladungen oder Antwortschreiben auf Grusskarten oder Briefe.
Das Monogramm, auf Englisch als «Cypher» bekannt, wird in den kommenden Monaten und Jahren ausserdem auf Regierungsbehörden, staatlichen Dokumenten und Briefkästen erscheinen.
Allerdings dürfte es sich noch lange Zeit hinziehen, bis das «ER»-Monogramm von Charles' gestorbener Mutter Queen Elizabeth II. aus dem Bild der britischen Städte verschwinden wird. Das Monogramm wird erst nach und nach ersetzt, wenn etwa Briefkästen ohnehin ausgetauscht werden.
«Es war die perfekte Zeit zu trauern» – Londoner blicken zurück
STORY: Die Queen ruht an der Seite ihres Mannes, ein nationales, ja internationales Grossereignis ist zu ende gegangen, die offizielle Phase er Trauer ist vorüber. Zeit für einen kritischen Blick auf den Aufwand, der betrieben wurde, um der Monarchin die letzte Ehre zu erweisen. Nachgefragt bei Passanten in London. «Es war angemessen zu trauern, es war nicht so schwer. Das war angesichts ihrer Amtszeit und ihres Alters weitgehend zu erwarten. Es war eine traurige Zeit für das Land, aber es brachte die Menschen in gewisser Weise zusammen, dieses nationale Ereignis», so dieser Banker aus London. Dieses Paar aus dem US-Bundesstaat South Carolina zeigt sich beeindruckt. «Es hat Eindruck hinterlassen, das ganze Land auf den Beinen zu sehen. So etwas würde in den USA nicht passieren, wir haben nicht diese Art von Ehrfurcht vor unseren Staatsoberhäuptern.» «Ich denke, dass 10 Tage die perfekte Zeit zum Trauern waren. Wäre es länger gewesen, hätten wir als Londoner keine Chance gehabt, weiterzumachen. Und es ist eine gute Gelegenheit, uns jetzt auf den König zu konzentrieren. Was Prinz Charles als König angeht, so ist er der Inbegriff des britischen Lebensgefühls. Was kann man sich mehr wünschen?» Diese junge Frau hingegen hätte sich eine kürzere Phase des nationalen Stillstands gewünscht. «Zehn Tage sind eine ziemlich lange Zeit. Ich glaube, es wurde viel darüber geredet, wie sehr andere Dinge gestört worden sind. Ich denke, dass viel es nachvollziehen können. Aber es war auch wirklich schlechtes Timing, wenn man bedenkt, was sonst noch so vorgeht. Sie wissen schon, die Lebenshaltungskosten, all diese Dinge. Genau zu dieser Zeit wurden viele Lebensmittelgeschäfte geschlossen. Ich denke, da hätte man vielleicht eine bessere Entscheidung treffen können.» Was Entscheidungen angeht, so dürften viele Britinnen und Briten fortan mit Interesse auf König Charles blicken. Zuletzt hatten Berichte über anstehende Kündigungen im Buckingham Palace für Aufsehen gesorgt. Britischen Medien berichteten, Charles habe noch vor dem Staatsbegräbnis Briefe verschickt, um alle Angestellten über vorgesehene Streichungen zu informieren, was mitunter als herzlos kritisiert wurde. Schon vor dem Tod der Queen hatte die Presse die Frage diskutiert, wie der Monarch seine Amtszeit und das Land prägen werde. Wird er es ihm gelingen, die Monarchie zu modernisieren – durch eine Verschlankung des Hofstaates und Reduzierung der Kosten? Auch ob es dem durchaus als impulsiv geltenden Charles als König gelingen wird, nach dem Vorbild seiner Mutter zu politischen Fragen zu schweigen und damit Neutralität zu wahren, bleibt abzuwarten.
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