Sonntagskrimi über radikal diverse Lebensmodelle: Die linken WG-Bewohnerinnen Julia (Franziska Weisz, links), Nana (Gina Haller, Mitte) und Maike (Jana Julia Roth) lassen die Tanzfläche erbeben. Doch kanntest du alle Begriffe» im «Tatort: Schattenleben»?
Julia Grosz und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) bekamen es im «Tatort: Schattenleben» mit der FLINTA-Szene zu tun.
Ela (Elisabeth Hofmann) ist eine sehr enge alte Freundin von Ermittlerin Julia Grosz. Man kennt sich von der Polizeischule. Nun ist die verdeckte Ermittlerin in der linksautonomen Szene Hamburgs verschwunden.
Frauen-WG-Bewohnerin Nana ist eine ziemliche «wilde Hilde». Sie hatte eine Beziehung mit der verschwundenen Ela. Aber weiss sie mehr, als sie sagt?
Kommissarin Julia Grosz ermittelt undercover und versucht, in eine FLINTA-WG aufgenommen zu werden. «FLINTA» steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen.
Falke und Okonjo (Jonathan Kwesi Aikins) ermitteln wegen eines Brandanschlags auf das Haus eines Polizei-Kollegen.
Die neue Undercover-Ermittlerin Julia sieht nach kurzer Zeit ziemlich mitgenommen aus.
Julia beruhigt Nana nach einer Partynacht. Maike hört sich das Ganze von weiter hinten an.
Engagierte Filmemacherin: Die Münchner Regisseurin Mia Spengler, Jahrgang 1986, bestand bei ihrem neuen NDR-«Tatort» auf einem «Inclusion Rider». Dadurch verpflichtet man sich, benachteiligte Menschen wie Frauen, People of Color, LGBTQ+ und andere nach einem bestimmten Prozentsatz an der Produktion zu beteiligen.
Sonntagskrimi über radikal diverse Lebensmodelle: Die linken WG-Bewohnerinnen Julia (Franziska Weisz, links), Nana (Gina Haller, Mitte) und Maike (Jana Julia Roth) lassen die Tanzfläche erbeben. Doch kanntest du alle Begriffe» im «Tatort: Schattenleben»?
Julia Grosz und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) bekamen es im «Tatort: Schattenleben» mit der FLINTA-Szene zu tun.
Ela (Elisabeth Hofmann) ist eine sehr enge alte Freundin von Ermittlerin Julia Grosz. Man kennt sich von der Polizeischule. Nun ist die verdeckte Ermittlerin in der linksautonomen Szene Hamburgs verschwunden.
Frauen-WG-Bewohnerin Nana ist eine ziemliche «wilde Hilde». Sie hatte eine Beziehung mit der verschwundenen Ela. Aber weiss sie mehr, als sie sagt?
Kommissarin Julia Grosz ermittelt undercover und versucht, in eine FLINTA-WG aufgenommen zu werden. «FLINTA» steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen.
Falke und Okonjo (Jonathan Kwesi Aikins) ermitteln wegen eines Brandanschlags auf das Haus eines Polizei-Kollegen.
Die neue Undercover-Ermittlerin Julia sieht nach kurzer Zeit ziemlich mitgenommen aus.
Julia beruhigt Nana nach einer Partynacht. Maike hört sich das Ganze von weiter hinten an.
Engagierte Filmemacherin: Die Münchner Regisseurin Mia Spengler, Jahrgang 1986, bestand bei ihrem neuen NDR-«Tatort» auf einem «Inclusion Rider». Dadurch verpflichtet man sich, benachteiligte Menschen wie Frauen, People of Color, LGBTQ+ und andere nach einem bestimmten Prozentsatz an der Produktion zu beteiligen.
Die Hamburger «Tatort»-Kommissare ermittelten diesmal in der linksautonomen Szene. Es ging um LGBTQ, FLINTA und andere Kürzel, die einigen Zuschauenden Fragezeichen auf die Stirn gezaubert haben könnten. Was bedeutet was? Hier folgt die Aufklärung.
Der neue «Tatort: Schattenleben» mit dem mal wieder in Hamburg ermittelnden NDR-Duo Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) hatte sich viel vorgenommen: Einen urbanen Krimi aus der linksautonomen Szene zu erzählen, dabei Begriffe neuer Geschlechtsdefinitionen und sexueller Orientierungen zu sortieren und am Ende gar noch ein Trauma von Ermittlerin Julia Grosz aufzuklären.
Nun ja, ob dies geglückt ist, mag jede(r) selbst entscheiden. Ebenso wie die Frage, ob es eine gute Idee der jungen Filmemacherinnen war, die beschriebene Szene in die Nähe krimineller Handlungen zu rücken. Sicher, radikale Diversität kann anstrengend sein, aber ist sie deshalb auch kriminell oder könnte es zumindest sein? Hier eine Aufklärung der wichtigsten Begriffe und Akronyme, die im Sonntagsabend-Krimi auftauchten.
Worum ging es?
In Hamburg geschehen Anschläge, hinter denen Ermittelnde das «linke Spektrum» vermuten. Zuletzt hat es die Frau eines Polizisten erwischt, sie liegt nach einer Brandattacke im Koma. In der tatverdächtigen FLINTA-Szene (Aufklärung weiter unten) ermittelte auch Ela Erol (Elisabeth Hofmann), eine enge Freundin von Julia Grosz. Man kennt sich von der Polizeischule. Jetzt ist die verdeckte Ermittlerin verschwunden. Grosz wirft sich einen alten Hoody über, bindet das Haar zum Pferdeschwanz und lässt die Schminke weg. Schon wird sie zur Bewerberin auf einen vorübergehenden Schlafplatz in der FLINTA-Wohngemeinschaft.
Kann die Polizistin ihre Tarnung durchhalten, obwohl Geschehnisse aus der Vergangenheit sie schwer mitzunehmen scheinen? Und schafft sie es, gegenüber den misstrauischen Bewohnerinnen Maike (Jana Julia Roth) und Nana (Gina Haller), die offenbar eine Beziehung mit Ela hatte, ihre Rolle glaubhaft zu verkörpern?
Worum ging es wirklich?
«Schattenleben» ist der zweite «Tatort» der jungen Münchener Regisseurin Mia Spengler für das Team Falke und Grosz nach der schönen Hamburger Rotlicht-Ballade «Die goldene Zeit» vom Februar 2020. Es ist ein «Szene»-Krimi, der sich eine Menge traut. Nicht unbedingt, was die Filmkunst betrifft, denn Plot und Erzählweise sind eher recht konventionell geraten. Heikel ist hingegen der Stich ins gesellschaftliche «Wespennest», mit dem sich das Drehbuch der 32-jährigen Autorin Lena Fakler («Am Ende der Worte») anlegt.
Eine Szene, die um die Anerkennung und Inklusion neuer Geschlechter(rollen) ringt, ins politisch radikale Lager zu schreiben – und sei es auch nur als Hypothese für einen Krimi-Plot – wird in der Bewegung sicher nicht gut ankommen. Insofern ist es fraglich, ob die jungen Filmemacherinnen Spengler und Fakler der Diversitätsbewegung mit diesem Primetime-Krimi einen Gefallen getan haben.
Was bedeutet FLINTA?
Ein Ermittlungsleiter klärt Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) auf: «Nach aktuellem Stand liegt der Fokus der Bobachtungen auf der FLINTA-Szene. Also Frauen, Lesben, Intersexuell ...» Ihm ins Wort fallend ergänzt Julia Grosz leicht genervt: «nicht binär, transgender. Ist uns ein Begriff». Während «Frauen» (F) und «Lesben» (L) für die meisten ein Begriff sein dürften, versteht man unter nicht oder non-binär (N) Personen, die sich weder ganz oder immer weiblich, noch ganz oder immer männlich fühlen.
Intersexuelle (I) sind hingegen Menschen, deren Körper von Geburt an Merkmale vom weiblichen und vom männlichen Geschlecht aufweisen. Bliebe noch Trans (T) für Menschen, die als Frau oder Mann geboren wurden, sich aber mit dem anderen Geschlecht identifizieren (Transmann = als Frau geboren, jetzt Mann / Transfrau = als Mann geboren, jetzt Frau). Unter Agender (A) werden schliesslich Personen bezeichnet, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.
Was ist LGBTQ?
Das gerne benutzte Akronym LGBT oder LGBTQ, hinter dem manchmal auch noch ein «+» steht und das englisch ausgesprochen wird, steht für «Lesbian», «Gay», «Bisexual», «Transgender» und «Queer». Eigentlich hiess der Begriff zunächst LGB und bezeichnete nur die sexuelle Orientierung der genannten Personen. Das ist wichtig zu betonen, weil diese durchaus unabhängig von der eigenen Geschlechtszuordnung zu sehen ist (mit der Ausnahme, dass Männer nicht lesbisch sein können).
Später wurde das Kürzel im Sprachgebrauch noch durch «Transgender» und «Queer» erweitert, weil Transgender-Personen gemeinsam mit der LGB-Bewegung das Recht einfordern, die eigene Sexualität ausleben zu dürfen – über Homosexualität hinausgehend. «Queer» ist schliesslich der Sammelbegriff für alle Personen, deren sexuelle Orientierung nicht der zweigeschlechtlichen oder heterosexuellen Norm entspricht.
Wie geht es beim Hamburger «Tatort» weiter?
Tatsächlich verrät der produzierende NDR derzeit nur, dass der nächste «Tatort» mit Falke und Grosz zum Ende des Jahres 2022 entstehen soll. Es wäre der zwölfte gemeinsame Fall des Teams seit seinem Debüt «Zorn Gottes» vom März 2016. Zuvor hatte Thorsten Falke mit Grosz' Vorgängerin Katharina Lorenz ermittelt, die von Petra Schmidt-Schaller dargestellt wurde. Bei deren Zusammenarbeit kamen zwischen April 2013 und Oktober 2015 sechs Fälle zusammen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Tatort: Schattenleben
So 12.06. 20:05 - 21:40 ∙ SRF 1 ∙ DE/AT/CH 2022 ∙ 95 Min
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