Es ist die jüngste Tragödie aus der südkoreanischen Entertainment-Industrie: Der TV-Star Song Jae-rim hat sich im Alter von 39 Jahren für den Freitod entschieden.
Moon Bin war ein koreanischer Superstar, der der Boygroup ASTRO angehörte. Er hat sich im Alter von 25 Jahren das Leben genommen.
Nach einem öffentlichen Skandal, der Drogen involvierte, wurde der leblose Körper von Lee Sun-kyun (48) in seinem Auto gefunden.
Das K-Pop-Idol Haesoo hat sich im Mai 2023 im Alter von 29 Jahren das Leben genommen.
K-Pop und Suizid: Wenn der Ruhm tödlich endet
Es ist die jüngste Tragödie aus der südkoreanischen Entertainment-Industrie: Der TV-Star Song Jae-rim hat sich im Alter von 39 Jahren für den Freitod entschieden.
Moon Bin war ein koreanischer Superstar, der der Boygroup ASTRO angehörte. Er hat sich im Alter von 25 Jahren das Leben genommen.
Nach einem öffentlichen Skandal, der Drogen involvierte, wurde der leblose Körper von Lee Sun-kyun (48) in seinem Auto gefunden.
Das K-Pop-Idol Haesoo hat sich im Mai 2023 im Alter von 29 Jahren das Leben genommen.
Das südkoreanische Showbusiness ist weltweit für K-Pop und brillante Schauspieler bekannt – doch der glänzende Erfolg hat eine dunkle Kehrseite. Ein erneuter Todesfall erschüttert die Branche und ihre Fans.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Tod von Song Jae-rim, mit einem möglichen Abschiedsbrief, wirft erneut ein dunkles Licht auf den extremen Druck in der südkoreanischen Entertainment-Branche.
- Zahlreiche Stars wie Moonbin oder Haesoo nahmen sich unter ähnlichen Umständen das Leben, oft ausgelöst durch unmenschliche Arbeitsbedingungen.
- K-Pop-Trainees berichten von rigiden Diäten, langen Arbeitszeiten und toxischem Verhalten, das viele an ihre Grenzen bringt.
Die koreanische Entertainment-Branche ist beinhart. Oftmals werden die Stars von K-Pop-Gruppen, Schauspieler*innen, TV-Persönlichkeiten dem Druck des eigenen Managements nicht gerecht – und zerbrechen daran.
Viele südkoreanische Idole haben sich angeblich deshalb für den Freitod entschieden. Auch jetzt wird diese Diskussion in Medien und unter Fans wieder angestossen, da der TV-Star Song Jae-rim im Alter von 39 Jahren leblos in seiner Wohnung in Seoul aufgefunden worden ist.
Die genauen Umstände des Todes werden derzeit noch untersucht, schreibt CNN. Jedoch sollen Beamte des Seongdong-Polizeidepartements scheinbar einen Abschiedsbrief gefunden haben. «Zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen gibt es keine Anzeichen für ein Fremdverschulden», teilte ein Sprecher der zuständigen Polizei mit.
Fangemeinde ist schockiert
Der 39-Jährige war in Südkorea ein angesehenes Model und Schauspieler, über die Grenzen hinaus war er wohl wenig bekannt. In seiner Heimat zierte er allerdings schon die Covers von «Vogue», «GQ» oder auch «Esquire».
Der Tod von Jae-rim schockiert die Fangemeinde und lässt wiederum Stimmen laut werden, die der Entertainment-Industrie in Südkorea schwere Vorwürfe machen. In den vergangenen Jahren sind unzählige grosse Namen in der K-Pop- oder Schauspiel-Szene verstorben – oftmals durch Suizid.
Entertainment-Industrie ist kompromisslos
Allein 2023 starben gleich mehrere südkoreanische Stars: Im Mai fand die Polizei den leblosen Körper von Haesoo, einem K-Pop-Idol, das sich mit einem Brief verabschiedet hat. Sie war 29.
Untröstlich war die Öffentlichkeit in Korea auch über die Umstände des Tods vom renommierten Schauspieler Lee Sun-kyun («Parasite»). Der 48-Jährige wurde mit Drogen in Verbindung gebracht, was von der südkoreanischen Bevölkerung harsch verurteilt wird. In der Folge fanden die Behörden den Schauspieler leblos in seinem Auto in einem Park in Seoul. Auch er hinterliess einen Abschiedsbrief.
Auch Moonbin, ein Mitglied der Boygroup ASTRO, nahm sich im Alter von 25 Jahren das Leben.
Die südkoreanische Entertainment-Industrie ist dafür bekannt, sehr streng zu sein. Zu streng. Wie dieser Bericht am Beispiel einer K-Pop-Gruppe aufzeigt, werden die Leben der Mitglieder komplett von ihrem Management kontrolliert.
Ohnmächtig vor Erschöpfung
Sobald sie nach dem Casting bei einem Label unter Vertrag genommen werden, geht der Wahnsinn los. Tage sollen sich von vier Uhr morgens bis Mitternacht erstrecken – dabei sind sie für zwei bis zehn Jahre lang verpflichtet.
Der Stundenplan eines K-Pop-Stars besteht aus Tanz- und Gesangstraining. Auch würden sie zu «extrem ungesunden Diäten ermutigt». Die Agenturen verlangen von den Frauen mit Körpergrösse 155 cm bis 175 cm ein Maximalgewicht von 47 Kilo.
Bei der BBC äusserte sich die ehemalige K-Pop-Auszubildende Elaine Chong zu den Zuständen in der südkoreanischen Entertainment-Branche. Sie war auf dem Weg, ein K-Pop-Idol zu werden – aber hat frühzeitig den Stecker gezogen.
Sie erzählt, die Anwärterinnen seien aufgrund von Erschöpfung ohnmächtig geworden, «es war normal, dass sich die Angehenden herunterhungerten». Die Einstellung zur Ohnmacht sei dabei ebenfalls toxisch: Generell sorge dies für mehr Respekt. So hörte Chong beispielsweise den Satz: «Schön für sie! Sie will es so sehr!»
Kritiken seien herzlos – und wer nicht abliefere, stehe sofort auf der Strasse.
Suizid-Gedanken? Hier findest du Hilfe:
- Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da.
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefonnummer 143 oder www.143.ch
- Beratungstelefon Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefonnummer 147 oder www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
- Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben:
Refugium: Verein für Hinterbliebene nach Suizid
Nebelmeer: Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils