Neues Olma-Konzept erstaunt Gastronomen ärgern sich über zu starke Konkurrenz

fts

11.10.2024

Die Olma will mit einem neuen Konzept dafür sorgen, dass auch nach Hallenschliessung noch weitergefeiert werden kann. Standbetreiber*innen in der Innenstadt verärgert dies.
Die Olma will mit einem neuen Konzept dafür sorgen, dass auch nach Hallenschliessung noch weitergefeiert werden kann. Standbetreiber*innen in der Innenstadt verärgert dies.
Keystone

Durch ein neues Konzept an der «Olmaplaza» stösst die Stadt St. Gallen vielen Gastronomen in der Innenstadt vor den Kopf. Infolgedessen verlieren viele Standbetreibende ihre Kundschaft.

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  • Anwohner und Standbetreiber kritisieren das neue Olma-Konzept, da es trotz früherer Versprechen eine Ausweitung der Partymeile beinhaltet, was negative Folgen für das Gewerbe der Innenstadt haben könnte.
  • Standbetreiber befürchten, dass Besucher am Olma-Ausgang verweilen und dadurch weniger Kundschaft in die Innenstadt strömt, während die Stadt St. Gallen das Projekt als attraktiv verteidigt.
  • Trotz Kritik gab es keine Einsprachen gegen das Baugesuch, und das neue Konzept mit Essensständen, Restaurant und Club wird umgesetzt.

«Die Stadt St. Gallen versprach den Anwohnenden im Museumsquartier jahrelang, die Partymeile nicht auszuweiten. Aber als die Olma mit ihren Begehren kam, hat man dies offensichtlich über den Haufen geworfen.»

So kritisiert Urs Brülisauer gegenüber SRF das neue Olma-Konzept. Er betreibt an der Partymeile ein Festzelt – und büsst nun wohl einen Grossteil seiner Kundschaft ein.

Seit die Degustationshalle im Jahr 2000 abgebrannt ist, hat die Olma einen Streichelzoo an jenem Ort eingerichtet – nun wird an der «Olmaplaza» ein neues Konzept lanciert: Essens- und Getränkestände, ein Restaurant und ein Club soll es nun beim Ausgang der Messe geben. Sogar nach der Schliessung der Hallen kann die Party dort bis weit in die Nacht andauern.

«Sie haben dadurch weniger Zulauf»

Das stösst nicht nur Brülisauer sauer auf, sondern auch anderen Standbetreibern. Ihnen sei in der Vergangenheit eine Ausweitung von der Stadt verwehrt worden – nun macht dies die Olma, mit dem Segen von St. Gallen. Dies könnte frappante Folgen haben für den Jahrmarkt, der sich in der Innenstadt, ausserhalb der Olma, befindet. Die Besuchenden würden dadurch am Ausgang der Olma hängen bleiben – und Essen sowie Getränke dort geniessen, anstatt weiterzugehen.

René Rechsteiner, Präsident des Regionalverbands Gastro der Stadt St. Gallen, findet die Entscheidung grundsätzlich gut. Doch auch er sieht ein Problem für die Gastronomen der Innenstadt: «Sie haben dadurch weniger Zulauf. Das ist sehr schade.» Möglicherweise ziehen sich viele Standbetreiber*innen dadurch zurück – zwangsläufig.

Die kleineren Stände könnten mit dem riesigen Angebot dieses neuen Konzepts nicht mehr mithalten. Die Konkurrenz sei dadurch zu stark.

Rechsteiner kritisiert dabei besonders die 180-Grad-Wende des Stadtrats: «Er sagte vor Jahren explizit, es gebe keine zusätzlichen Bewilligungen mehr. Jetzt wird ein solches Projekt bewilligt. Dafür habe ich kein Verständnis.»

Keine Einwände gegen das Baugesuch

Stadtrat Markus Buschor wehrt sich bei SRF: «Ich verstehe diese Kritik nicht. Wir haben punkto neuer Bewilligungen von der Partymeile bei der Altstadt gesprochen, nicht vom gesamten Areal.» Für die Stadt sei das neue Angebot der Olma attraktiv.

Zudem habe es laut Buschor keine Einwände gegen das Baugesuch für das neue Olma-Konzept gegeben: «Es gab keine Einsprachen gegen das Gesuch der Olma. Wir hatten keine öffentlich-rechtlichen Gründe, das Baugesuch nicht zu erteilen.»

Die neue Ausrichtung sorgt in der St. Galler Innenstadt für Unmut, umgesetzt wird es trotzdem – wie es die Standbetreiber*innen wirklich beeinträchtigt, das bleibt abzuwarten.


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