Ermittlungspanne Flüchtiger Attila Hildmann kann doch ausgeliefert werden

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18.10.2022

Seit fast zwei Jahren versteckt sich der Gastro-Unternehmer Attila Hildmann in der Türkei. Nach dem Verschwörungsideologen wird wegen Volksverhetzung weltweit gefahndet. Nun hat die Staatsanwaltschaft eingeräumt: Er könnte ausgeliefert werden.

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Der Fall Attila Hildmann geht in eine neue Runde. Der Berliner war einst ein gefeierter Vegan-Koch. Er betrieb zeitweise mehrere Imbisse in der deutschen Metropole, bloggte, schrieb mehrere Kochbücher und verkaufte über seine Website vegane Produkte.

Auch im Fernsehen sah man den heute 41-Jährigen oft. Zum Beispiel im «Maischberger»-Talk, bei «Let's Dance» oder bei «MasterChef Deutschland».

Dann kam Corona und Attila Hildmann fiel immer mehr als Verschwörungstheoretiker denn als Promikoch auf, wie blue News berichtete. Die deutsche Justiz warf ihm unter anderem Volksverhetzung und die öffentliche Aufforderung zu Straftaten vor.

Im Dezember 2020 tauchte er in der Türkei ab und fühlte sich dort sicher. Ab Februar 2021 stand der ehemalige Hipster-Koch auf der Fahndungsliste von Europol und Interpol.

Keine Angaben zum Ermittlungsfehler

Doch bisher hatte sich Deutschland nicht offiziell um eine Auslieferung aus der Türkei bemüht. Der Grund? Das Land liefert keine eigenen Staatsbürger nach Deutschland aus. Attila Hildmann hatte zuvor behauptet, den deutschen und den türkischen Pass zu besitzen.

Nun hat der «Stern» einen Ermittlungsfehler aufgedeckt: Hildmann besitzt den türkischen Pass gar nicht, er habe nur die deutsche Staatsbürgerschaft. Daher könne er durchaus nach Deutschland ausgeliefert werden. «Die Ermittlungen laufen weiterhin und nach hiesiger Kenntnis besitzt der Beschuldigte nur die deutsche Staatsangehörigkeit», sagte ein Sprecher der Berliner Generalstaatsanwaltschaft dem Nachrichtenportal.

Wie es zum Ermittlungsfehler der Staatsanwaltschaft kommen konnte, wollte die Behörde bisher nicht kommentieren.