Zürich Film Festival 2020Keine Afterpartys, dafür Masken: Der Grossevent während Corona
Fabian Tschamper
8.9.2020
Am 24. September startet das diesjährige Zürich Film Festival. Leiter Christian Jungen wollte trotz der Coronakrise nicht auf das Event verzichten – die Konsequenzen: strenge Vorsichtsmassnahmen und finanzieller Verlust.
Unzählige Festivals – vor allem die populären Open Airs – fielen der Coronapandemie diesen Sommer zum Opfer. Nun gegen Ende eines heissen und grösstenteils ereignislosen Sommers findet doch noch ein Grossevent statt – auch dies aber unter strengen Vorschriften: Das Zürich Film Festival versucht, so viel Normalität wie in den vergangenen Jahren mitzubringen.
Wie der Leiter des ZFF, Christian Jungen, nau.ch mitgeteilt hat, war für ihn die Durchführung nie infrage gestellt – nur in welchem Rahmen man dies tun könne: «In den Kinosälen werden links und rechts von Paaren und Buchungsgruppen Sitze frei gelassen. Wir können maximal 63 Prozent der Plätze verkaufen und Afterpartys sind leider keine möglich – damit müssen wir leben.»
Zudem gilt an vielen Standorten Maskenpflicht, dies vor allem, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Jungen sieht das Festival auch als Gegenpol zu der momentanen Lage: «Die Leute wollen Emotionen, keine Beerdigungsstimmung. Und das können und wollen wir unseren Gästen bieten.»
Mit Einbussen wird gerechnet
Einen solchen Event während einer Pandemie durchzuführen, drückt dem Festival auf das Portemonnaie: «Wir werden mit massiv weniger Einnahmen rechnen müssen, gleichzeitig haben wir mehr Ausgaben wegen der Schutzmassnahmen», erklärte Jungen dem Onlineportal nau.ch.
Das Angebot des ZFF in diesem Jahr ist dennoch so breit wie im vergangenen Jahr. Es werden 162 Filme gezeigt, das seien laut Jungen nur neun weniger als 2019.
Und was ist mit den Fans?
Der grüne Teppich gehört jedes Jahr zu den Highlights des Festivals. Scharen von Journalisten und Fans versammeln sich, um die Stars hautnah erleben zu können. Um dies auch 2020 ermöglichen zu können, richtet das ZFF Fanzonen ein. So liesse sich das Contact-Tracing effizient durchsetzen und die Gruppen blieben übersichtlich, wie es auf der offiziellen Homepage des Festivals heisst.
Zudem verzichtet das Festival dieses Jahr auf die Afterpartys und jegliche Anlässe, die grosse Menschenmengen nach sich ziehen: Statt Partys geniesse man an der diesjährigen Pandemie-Ausgabe eher gemütliche Soirées.