Oscar-Academy Für den Preis als «Bester Film» muss auch die Diversität stimmen

dpa

9.9.2020

Premiere in diesem Jahr: Der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho holte den ersten Oscar in der Kategorie «Bester Film» in seine Heimat.
Premiere in diesem Jahr: Der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho holte den ersten Oscar in der Kategorie «Bester Film» in seine Heimat.
Keystone

Die 96. Ausgabe der Oscars findet offiziell mit neuen Regeln statt – jedenfalls bezüglich der Hauptkategorie «Bester Film». Die Academy will damit für Gleichberechtigung sorgen.

Historische Reform in Hollywood: Die Oscar-Akademie will künftig durch neue Standards bei der Oscar-Vergabe mehr Inklusion und Diversität in der Topsparte «Bester Film» erzwingen. Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilte, müssen Bewerber für den Hauptpreis des Oscar-Wettbewerbs ab 2024 mindestens zwei Vielfaltskriterien erfüllen, um sich zu qualifizieren.



Den Produzenten stehen dabei mehrere Optionen offen. Beispielsweise könnte eine Darstellerin oder ein Darsteller in einer wichtigen Rolle einer Minderheit angehören, etwas asiatischer oder hispanischer Abstammung sein. Als ein weiteres Kriterium führt die Filmakademie inhaltliche Aspekte an: Filmbeiträge sollten demnach ein Thema behandeln, das sich um Frauen, Minderheiten, Menschen mit Behinderungen oder LGBT-Inhalte dreht – also Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transmenschen. Als weitere mögliche Standards stellt der Filmverband Diversitätsquoten für die gesamte Rollenbesetzung oder für das Produktionsteam zur Auswahl.

Die mehr als 9'000 Academy-Mitglieder bestimmen jedes Jahr die Oscar-Preisträger. Der Verband setzte sich bislang traditionell aus überwiegend männlichen Mitgliedern weisser Hautfarbe zusammen. Der Mangel an Vielfalt führte in den vergangenen Jahren zu heftiger Kritik an dem Verband. So wurden Afroamerikaner bei den Oscar-Nominierungen weitgehend übersehen.

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