«Jackie Kennedy des Mittleren Osten» Ein Leben voller Glanz und Trauer — Farah Diba Pahlavi ist 85

red.

14.10.2023

Farah Diba Pahlavi blickt auf ein Leben zwischen 1001 Nacht und Exil zurück:  Vom Aufstieg zur Kaiserin über die Flucht aus dem Iran bis zu mehreren Familien-Dramen. Am 14. Oktober wird sie 85 Jahre alt.

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  • Stilikone, Kaiserin, Exilantin: Farah Diba Pahlavi blickt auf ein aufregendes Leben zurück.
  • Am 14. Oktober feiert die iranische Schah-Witwe ihren 85. Geburtstag.
  • Ein Rückblick auf ein Leben zwischen Glanz und Trauer.

Es heisst, als Kaiserin von Iran hatte Farah Pahlavi, 85, ein Leben wie aus 1001 Nacht.  Sie galt als meistfotografierte Frau ihrer Zeit und war eine der Stilikonen der 1960er und 1970er Jahres.

Doch das Leben in Saus und Braus sollte jäh enden: Die Ereignisse der Islamischen Revolution unter Ruhollah Chomeini führten zum Sturz der Monarchie. 

Offiziell wurde der Flug als Ferienreise ausgegeben. Tatsächlich leitete er das Ende einer 2500 Jahre alten Monarchie ein. Als Irans Schah Reza Pahlavi und Kaiserin Farah am 16. Januar 1979 in Teheran eine Maschine nach Assuan in Ägypten bestiegen, sollte das ein endgültiger Abschied werden.

Farah Diba wurde die dritte Ehefrau des Schahs

Geboren wurde Farah Pahlavi 1938 als Farah Diba in Teheran. Mit 19 Jahren zog Diba nach Paris, um Architektur zu studieren. Dort lernte die Studentin Schah Mohammad Reza Pahlavi (1919 bis 1980) kennen.

1959 heiratete das Paar. Farah Diba wurde die dritte Ehefrau des Schahs von Iran. 1967 wurde sie zur Kaiserin, zur Schahbanu, gekrönt.

Schon zehn Monate nach der Hochzeit brachte sie Thronfolger Cyrus Reza, 62, zur Welt. In den folgenden Jahren wurden drei weitere Kinder geboren: Farahnaz, 60, Ali Reza (1966 bis 2011) und Leila (1970 bis 2001).

Die Kaiserin wollte sich nicht auf die Rolle als Ehefrau und Mutter reduzieren lassen. In den 1960er und 1970er Jahren reiste sie im Land umher, um die sozialen und wirtschaftlichen Reformen ihres Ehemanns zu unterstützen und Rechte von Frauen und Kindern zu fördern.

Grössenwahn trug am Ende zum Sturz bei

Farah Pahlavi wurde zum Aushängeschild des Irans: Stylte sie ihre Haare neu, war das auch westlichen Modemagazinen eine Titelstory wert. Von vielen wurde sie in dieser Zeit als «Jackie Kennedy des Mittleren Osten» bezeichnet. 

Von Staatsoberhäuptern im Ausland hofiert, wurde im Iran selbst ab Ende der 1960er Jahre immer mehr Kritik gegen den Kaiser und seine Familie laut.

1971 lud der Schah, er nannte sich selber gerne den «König der Könige», zur wohl protzigsten Party aller Zeiten. Zum Anlass nahm er das 2500-jährige Bestehen der persischen Monarchie. Eingeladen waren Staatsoberhäupter und Königshäuser aus aller Welt.

Dieser Grössenwahn trug am Ende zum Schah-Sturz bei und ebnete der Islamischen Revolution in den folgenden Jahren den Weg. 1979 wurden die Proteste derart heftig, dass dem Schah nur ein Ausweg blieb:

Er und seine Familie mussten das Land verlassen. Monatelang irrten der Schah und sein Gefolge auf der Suche nach Asyl um die Welt.

Die Krone, ihre Heimat und den Ehemann verloren

Im Oktober 1979 feierte Reza Pahlavi seinen 60. Geburtstag noch in New York, bevor die Familie 1980 weiter nach Ägypten reiste. Dort starb der ehemalige Kaiser im Sommer desselben Jahres an den Folgen einer Krebserkrankung — und machte Farah Pahlavi im Alter von 41 Jahren zur Witwe.

Innerhalb eines Jahres hatte sie die Krone, ihre Heimat und ihren Ehemann verloren. Nun begann ein Leben im Exil. Zwar ohne die Vorzüge eines Hofstaates und ohne Palast, verarmt waren die Exilanten aber keineswegs.

Nach zwei Jahren in Ägypten liess sich die Familie in den USA und später in Frankreich nieder. Die einstige Kaiserin zog sich in der Folge aus der Öffentlichkeit zurück.

Trauer um zwei Kinder

Zurück in den Schlagzeilen landete Farah Pahlavi wegen zwei Familientragödien: 2001 starb ihre jüngste Tochter Leila an einer Überdosis Tabletten. Zehn Jahre später nahm sich Sohn Ali Reza das Leben.

Um ihre Trauer zu verarbeiten, begann Pahlavi zu malen. Der Verkaufserlös ihrer Bilder geht an die von ihr gegründete Ali Reza Pahlavi Stiftung. Heute wohnt sie hauptsächlich in Paris.

In ihrer einstigen Heimat kämpfen die Menschen währenddessen weiterhin für Freiheit und Gerechtigkeit unter der Herrschaft der Mullahs. Sie waren es, die die frühere Kaiserin und ihre Familie Ende der 70er Jahre aus dem Land jagten.

Im ZDF-Interview sagte Farah Pahlavi vor einem Jahr: «Sie vergewaltigen junge Mädchen, schiessen auf Kinder. Es ist so schrecklich. Aber ich verliere die Hoffnung nicht, denn dort geht gerade eine Revolution los.»

Sie sei dankbar, die Entwicklungen in Iran noch miterleben zu dürfen, und hofft, eines Tages in ein freies Land zurückkehren zu können.


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