«Tagesschau»-Journalist Franz Fischlin«Dass ich SRF verlasse, kann ein Vorteil sein»
Von Carlotta Henggeler
27.4.2022
Tschüss SRF. Diese bekannten Gesichter haben dem Sender den Rücken gekehrt
Nicola Steiner wird per 1. September 2023 die neue Leiterin des Literaturhaus Zürich. Bis Sommer 2023 arbeitet sie jedoch weiterhin in der SRF-Literaturredaktion mit.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Sportjournalistin Daniela Milanese wechselt nach 23 Jahren zu MySports.
Bild: SRF/Oscar Alessio
«Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin wird das SRF im Sommer 2022 verlassen. Diese weiteren prominenten Abgänge hatte der Sender in den letzten Jahren hinzunehmen:
Bild: SRF/Oscar Alessio
Im Dezember 2021 moderierte Ueli Schmezer nach 25 Jahren die letzte «Kassensturz»-Sendung.
Bild: SRF
Nach 28 Jahren bei SRF wechselte Eishockey- und Tenniskommentator Stefan Bürer im Oktober 2021 von SRF zu den SC Rapperswil-Jona Lakers.
Bild: SRF/OSCAR ALESSIO
Heinz Günthardt (Archivbild) gab beim Männerfinal am US Open am 12. September 2021 seine Dernière als SRF-Experte. Seit 1985 war er für SRF im Einsatz. Seine Absetzung hat ihn überrascht.
Bild: Keystone
Sagt nach Olympia in Tokio Tschüss SRF: Sportexperte Jann Billeter. Der Bündner war 24 Jahre dabei. Er bleibt der Fernsehwelt erhalten, er wechselt zu MySports. Dort wird der Ex-Eishockeyspieler des HC Davos als Eishockeymoderator und -kommentator tätig sein.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Der langjährige Moderator Nik Hartmann verliess das SRF 2020. Einem breiten Publikum bekannt wurde er mit der Sendung «SRF bi de Lüt – Über Stock und Stein», in welcher er ab 2008 mit seiner Hündin Jabba die Schweiz durchwanderte.
Bild: SRF
Patrizia Laeri wechselte im Juli 2020 von SRF zu CNN Money Switzerland. Einen Monat später musste der Sender Konkurs anmelden. Bei SRF arbeitete Laeri 18 Jahre lang als Moderatorin und Wirtschaftsredaktorin.
Bild: SRF
Sie verliess das SRF zwar nicht, wechselte aber im März 2020 hinter die Kamera: «Tagesschau»-Moderatorin Katja Stauber übernahm nach 27 Jahren die Produktion des SRF-Flaggschiffs.
Bild: SRF/Oscar Alessio
2019 wechselte «Arena»-Dompteur und Ex-Korrespondent Jonas Projer nach 13 Jahren zu Blick TV. Inzwischen übernahm er die publizistische Leitung der «NZZ am Sonntag».
Bild: SRF/Oscar Alessio
Michael Bont, SRF-Skiexperte im Ski Alpin, ging ebenfalls per 2019.
Bild: SRF/Valeriano Di Domenico
Der beliebte «Meteo»-Experte Thomas Kleiber hörte im November 2018 nach elf Jahren SRF auf. Der Liebe wegen wanderte er nach Schweden aus.
Bild: SRF
Annina Frey verliess 2018 nach elf Jahren bei SRF als «G&G»-Moderatorin den Sender.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Skilegende Bernhard Russi war 30 Jahre lang Ski-Kommentator, an der Seite von Matthias Hüppi. 2017 hörte er auf.
Bild: SRF
Von SRF zu MySports: Steffi Buchli wechselte 2017 die Fronten. Im Januar 2021 übernahm sie die Leitung der Sportabteilung beim «Blick», nach drei Jahren bei MySports.
Bild: SRF
Matthias Hüppi wechselte Ende 2017 von SRF zum FC St. Gallen als Präsident des Vereins.
Bild: SRF/Lukas Maeder
Tschüss SRF. Diese bekannten Gesichter haben dem Sender den Rücken gekehrt
Nicola Steiner wird per 1. September 2023 die neue Leiterin des Literaturhaus Zürich. Bis Sommer 2023 arbeitet sie jedoch weiterhin in der SRF-Literaturredaktion mit.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Sportjournalistin Daniela Milanese wechselt nach 23 Jahren zu MySports.
Bild: SRF/Oscar Alessio
«Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin wird das SRF im Sommer 2022 verlassen. Diese weiteren prominenten Abgänge hatte der Sender in den letzten Jahren hinzunehmen:
Bild: SRF/Oscar Alessio
Im Dezember 2021 moderierte Ueli Schmezer nach 25 Jahren die letzte «Kassensturz»-Sendung.
Bild: SRF
Nach 28 Jahren bei SRF wechselte Eishockey- und Tenniskommentator Stefan Bürer im Oktober 2021 von SRF zu den SC Rapperswil-Jona Lakers.
Bild: SRF/OSCAR ALESSIO
Heinz Günthardt (Archivbild) gab beim Männerfinal am US Open am 12. September 2021 seine Dernière als SRF-Experte. Seit 1985 war er für SRF im Einsatz. Seine Absetzung hat ihn überrascht.
Bild: Keystone
Sagt nach Olympia in Tokio Tschüss SRF: Sportexperte Jann Billeter. Der Bündner war 24 Jahre dabei. Er bleibt der Fernsehwelt erhalten, er wechselt zu MySports. Dort wird der Ex-Eishockeyspieler des HC Davos als Eishockeymoderator und -kommentator tätig sein.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Der langjährige Moderator Nik Hartmann verliess das SRF 2020. Einem breiten Publikum bekannt wurde er mit der Sendung «SRF bi de Lüt – Über Stock und Stein», in welcher er ab 2008 mit seiner Hündin Jabba die Schweiz durchwanderte.
Bild: SRF
Patrizia Laeri wechselte im Juli 2020 von SRF zu CNN Money Switzerland. Einen Monat später musste der Sender Konkurs anmelden. Bei SRF arbeitete Laeri 18 Jahre lang als Moderatorin und Wirtschaftsredaktorin.
Bild: SRF
Sie verliess das SRF zwar nicht, wechselte aber im März 2020 hinter die Kamera: «Tagesschau»-Moderatorin Katja Stauber übernahm nach 27 Jahren die Produktion des SRF-Flaggschiffs.
Bild: SRF/Oscar Alessio
2019 wechselte «Arena»-Dompteur und Ex-Korrespondent Jonas Projer nach 13 Jahren zu Blick TV. Inzwischen übernahm er die publizistische Leitung der «NZZ am Sonntag».
Bild: SRF/Oscar Alessio
Michael Bont, SRF-Skiexperte im Ski Alpin, ging ebenfalls per 2019.
Bild: SRF/Valeriano Di Domenico
Der beliebte «Meteo»-Experte Thomas Kleiber hörte im November 2018 nach elf Jahren SRF auf. Der Liebe wegen wanderte er nach Schweden aus.
Bild: SRF
Annina Frey verliess 2018 nach elf Jahren bei SRF als «G&G»-Moderatorin den Sender.
Bild: SRF/Oscar Alessio
Skilegende Bernhard Russi war 30 Jahre lang Ski-Kommentator, an der Seite von Matthias Hüppi. 2017 hörte er auf.
Bild: SRF
Von SRF zu MySports: Steffi Buchli wechselte 2017 die Fronten. Im Januar 2021 übernahm sie die Leitung der Sportabteilung beim «Blick», nach drei Jahren bei MySports.
Bild: SRF
Matthias Hüppi wechselte Ende 2017 von SRF zum FC St. Gallen als Präsident des Vereins.
Bild: SRF/Lukas Maeder
Die Nachricht von Franz Fischlins Abgang sorgte gestern für Aufregung, nicht nur am Leutschenbach. Warum hat er gekündigt – und wohin zieht es den beliebten «Tagesschau»-Anchor? blue News hat nachgefragt.
Von Carlotta Henggeler
27.04.2022, 10:31
27.04.2022, 14:46
Carlotta Henggeler
Franz Fischlin, was gab den Ausschlag für die Kündigung?
Mein Wunsch nach grösserer zeitlicher Flexibilität, die Lust auf eine neue Etappe. Ich bin als Newsjournalist Jahre, sogar Jahrzehnte in fixe Dienstpläne eingebunden gewesen. Nun freue ich mich auf mehr Spielraum. Für neue berufliche Projekte, aber auch für meine Familie.
Haben Sie einen internen Wechsel in Betracht gezogen?
Nein, das war für mich keine Option. Ich suchte einen Neuanfang.
Können Sie etwas konkreter werden, wie es beruflich weitergeht?
Ich hab konkrete Ideen, aber sie sind noch nicht spruchreif. Sicher ist, ich bleibe dem Journalismus verbunden. So etwa im Verein «Qualität im Journalismus», in dessen Vorstand ich bin. Zudem bin ich in der Jury von verschiedenen Medienpreisen. Hier geht es vor allem um die Debatte, die solche Auszeichnungen auch begleiten, um die Auseinandersetzung mit dem journalistischen Handwerk. Dass ich SRF verlasse, kann ein Vorteil sein, denn so kann ich mich als unabhängige Stimme in die Debatte um Medienqualität einbringen.
Wen oder was werden Sie am meisten vermissen?
Das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Vielleicht den Nervenkitzel einer Live-Sendung? Nun ja, ganz sicher aber viele Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich nicht nur super zusammengearbeitet, sondern auch engagiert diskutiert, Wissen ausgetauscht oder wir uns auch bloss mal den neuesten Witz erzählt haben. Zum Glück haben wir noch ein paar Monate miteinander. Und: Fehlen wird mir auch der Dialog und der Austausch mit dem Publikum. Das Publikum hat mich all die Jahre getragen.
«Ein interner Wechsel war keine Option, ich suchte einen Neuanfang»
In letzter Zeit gab es einige Persönlichkeiten, die bei SRF gekündigt haben. Medien sprechen von einem Exodus, nehmen Sie das auch so wahr?
Nein, ich finde, dass es ein Zeichen dafür ist, dass der Markt spielt. Es gehen ja nicht nur Leute von SRF weg, es kommen ja auch welche. So haben wir beispielsweise in vielen Redaktionen grosse Talente, die neu bei uns sind. Klar ist aber, dass wenn beim Medium Fernsehen eine bekannte Persönlichkeit entscheidet, sich neu zu orientieren, dies mehr auffällt als in einem anderen Unternehmen.
Sie haben Ihr Pensum schon mal auf 60 Prozent reduziert, jetzt die Kündigung. Möchten Sie sich noch intensiver um Ihre Kinder kümmern?
Das Private ist sicher auch mit ein Grund. Ich freue mich darauf, keinen Elternabend mehr zu verpassen, eine Gesangsvorführung oder ein Volleyball-Spiel. Und ich möchte auch meine Frau, die einen sehr anspruchsvollen Job hat, noch mehr entlasten.
Wer soll in Franz Fischlins Fussstapfen treten?
Diesen Sommer verlässt Franz Fischlin die «Tagesschau». Wer soll ihn ersetzen? blue News hat eine Umfrage gestartet – und das sind die Resultate: (Publikationsstand: 27. Mai, 10:30 Uhr).Auf dem ersten Platz ist Mario Grossniklaus, gefolgt von Wasiliki Goutziomitros und Patrizia Laeri.
Ich finde es wichtig, dass Frauen Führungspositionen innehaben. Gleichstellung heisst für mich auch, ich will selber etwas tun dafür. Gleichzeitig habe ich aber sicher auch beruflich mehr Spielraum für Spontanität. Zum Beispiel einen Kollegen oder eine Kollegin zu treffen und spannende Ideen auszutauschen. Und an Projekten zu arbeiten, die in den letzten Jahren liegenblieben, weil Zeit und Musse fehlten.
*Das Interview wurde schriftlich geführt.
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