Ein Affront? Darum knickst in Wimbledon niemand vor Königin Camilla

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14.7.2023

Königin Camilla besuchte diese Woche mit ihrer Schwester Annabel das Tennisturnier in Wimbledon. Auf eine königliche Begrüssung der Spieler*innen musste sie jedoch verzichten. Ein Protokollbruch?

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Königin Camilla und ihre Schwester Annabel Elliot waren diese Woche zu Gast am Tennisturnier in Wimbledon.
  • Auf den besten Plätzen in der Royal Box verfolgten die Geschwister die Matches.
  • Aufmerksamen Zuschauer*innen fiel dabei auf, dass sich die Sportler*innen nicht vor Camilla verbeugten. Ein öffentlicher Affront?

Die Royal Box auf dem Centre-Court der All England Championships ist legendär.

Als der achtfache Wimbledon-Sieger Roger Federer zu Beginn des diesjährigen Turniers seinen Auftritt in der Royal Box hatte, beging er einen Fehler. Er berührte Prinzessin Cathrine – sie ist seit 2016 Schirmherrin des Tennisclubs in Wimbledon – am Rücken und wollte sie zur Begrüssung auf die Wangen küssen, wobei sie ihn kurz davor stoppte.

Tage später gab sich Camilla zum ersten Mal in ihrer neuen Rolle als Königin die Ehre in der Royal Box. Begleitet wurde sie von ihrer ein Jahr jüngeren Schwester Annabel Elliot.

Die Geschwister verfolgten die Matches und erlebten einen durchaus vergnüglichen Nachmittag. Königin Camilla liess sich auch ein Gespräch mit einem der Ballmädchen nicht entgehen.

Sie sagte ihr, dass sie «ziemlich agil und fit» sein müsse, um ihre Aufgabe bei dem Turnier zu bewältigen. Danach meinte die Königin scherzend: «Ich erinnere mich, dass ich das vor 100 Jahren gemacht habe. Es ist ziemlich schwierig, es richtigzumachen.»

Ein Affront?

Aufmerksamen Zuschauer*innen fiel zudem auf, dass die Tennisspieler*innen vor Königin Camilla keinen Knicks machten respektive sich nicht verbeugten, wenn sie auf den Platz kamen oder ihn nach dem Spiel verliessen.

Ein Affront? Nein, keinesweg.

Vor 20 Jahren wurde auf Wunsch des Herzogs von Kent, damaliger Präsidenten des All England Lawn Tennis and Croquet Clubs, beschlossen, dass es an der Zeit sei, diese Tradition aufzugeben – mit  zwei Ausnahmen.

Würde sich Queen Elisabeth II. und der damalige Prinz Charles, nun König, ein Tennisspiel auf dem Centre-Court anschauen, sollte von den Profis nach wie vor verlangt werden, sich zu verbeugen.

Das kam bis zum Tod der Queen im vergangenen Jahr allerdings nur noch einmal vor – im Jahr 2010. Und Charles hat das wohl berühmteste Tennisturnier der Welt bisher auch nur zweimal besucht.

«Es gibt keine verbindlichen Verhaltensregeln»

In den letzten Jahren entschieden sich die Tennis*spielerinnen zudem dafür, sich nach eigenem Ermessen vor Vertreter*innen der Königsfamilie zu verbeugen oder zu knicksen, die ihnen nach dem Final die Trophäe überreichen. Eine feste Regel gibt es aber scheinbar nicht mehr.

Auf der Website der königlichen Familie, die nach dem Tod der Queen im September vergangenen Jahres noch nicht vollständig aktualisiert wurde, heisst es zudem:

«Es gibt keine verbindlichen Verhaltensregeln, wenn man die Königin oder ein Mitglied der königlichen Familie trifft, aber viele Menschen möchten die traditionellen Formen einhalten. Für Männer ist dies eine Verbeugung im Nacken (nur vom Kopf aus), während Frauen einen kleinen Knicks machen. Andere ziehen es vor, sich einfach auf die übliche Weise die Hand zu geben.»


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