«Meine letzte Etappe» Brad Pitt sieht sein Karriereende kommen

fts

24.6.2022

Schauspiel-Ikone Brad Pitt zieht sich mehr und mehr von Hollywood zurück. Auch wenn mittelfristig noch einige Projekte mit ihm warten, erzählt er dem «GQ»-Magazin, dass er das Ende schon sehen kann.

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Die Leinwand-Auftritte von Brad Pitt werden seltener. In einem Interview mit dem «GQ»-Magazin erzählt der 58-Jährige von seiner «letzten Etappe», das Ende seiner Karriere warte um die Ecke.

«Ich frage mich, wie ich diesen Abschnitt gestalten soll», sagt der Schauspieler und Produzent.

Per sofort verschwindet er allerdings nicht vom Bildschirm. Bald startet der Blockbuster «Bullet Train» (Kinostart: 4. August) von Regisseur David Leitch. Pitt, der darin die Hauptfigur spielt, verkörpert einen Assassinen in einem Zug von Tokyo nach Kyoto. Als Unterstützung – und teils Gegenspieler – bekommt er unter anderen Sandra Bullock, Zazie Beetz («Deadpool 2»), Michael Shannon («Knives Out») oder auch Karen Fukuhara («The Boys»).

«Ich wollte einen Film mit Brad machen, der unterhält, frisch ist und der die Leute ins Kino zieht», sagte Leitch, der einst Pitts Stuntdouble war – bei «Fight Club», «Troja» und «Mr. & Mrs. Smith».

Erst letztens hatte Pitt zudem einen kurzen – und genauso unterhaltsamen und frischen – Auftritt in «The Lost City» mit Channing Tatum und Sandra Bullock. Ebenfalls geplant ist der Monumentalfilm «Babylon», bei welchem er mit Margot Robbie vor der Kamera steht.

«Das stelle ich mir schrecklich vor»

Natürlich dreht sich das Interview mit «GQ» nicht ausschliesslich um seine Filme. Brad Pitt öffnet sich schleichend und gibt einen Einblick in sein Privatleben.

Zum Beispiel habe er erst kürzlich aufgehört zu rauchen – und ist seit sechs Jahren trocken. «Ich hatte eine coole Truppe Jungs, die sehr privat und ausgewählt war, mir war da sehr wohl. Auch schon habe ich mitbekommen, wie andere dabei gefilmt wurden, wie sie ihr Herz ausschütten. Das stelle ich mir schrecklich vor», sagte der Oscar-Gewinner.

Auch erzählt Pitt, er habe Schwierigkeiten, sich Menschen zu merken, die er getroffen habe: «Ich bin sehr schlecht mit Gesichtern.»

Freude zu finden, war in jüngeren Jahren indes ein Problem für den legendären Schauspieler. «Ich war lange Zeit schlicht deprimiert, was mir heute allerdings grosse Freude bereitet, ist Musik.»

Einer der letzten Leinwand-Stars

Nach mehr als 30 Jahren Schauspiel an der Spitze Hollywoods lassen ihn seine Kolleg*innen nur schweren Herzens gehen. «GQ» zitiert da Pitts langjährigen Freund Quentin Tarantino. «Er ist einer der letzten grossen Leinwand-Stars», schwärmte der Regisseur.

Tarantino hat Pitt unter anderem seinen Oscar zu verdanken, den er für den besten Nebendarsteller in «Once Upon a Time in Hollywood» erhalten hatte. Auch die Preise im Vorlauf zu den Oscars konnte Pitt mehrheitlich nach Hause nehmen.

Dabei blieb eine Dankesrede im Gedächtnis. Nämlich die für den BAFTA.

«Ich habe einen Typen gespielt, der raucht, sporadisch sein Shirt auszieht und nicht mit seiner Frau klarkommt – da musste ich nicht viel machen», sagte er und lachte spitzbübisch ins Publikum. «Ich glaube, ich muss den Preis meinem Tinder-Profil hinzufügen.»

Neben Tarantinos Hommage an das Hollywood der 1960er stand Pitt auch bei «Inglourious Basterds» für den strikten Maestro vor der Kamera. Tarantino findet nur lobende Worte für Pitt: «Er ist einzigartig. Und das ist mir bei ‹Inglourious Basterds› aufgefallen. Aber ich kann es nicht richtig beschreiben. Wenn Brad im Bild war, fühlte es sich nicht an, als würde ich durch den Sucher der Kamera schauen – es fühlte sich an, als würde ich einen Film schauen. Seine Präsenz ist unnachahmlich.»

Und Pitt selbst?

Er scheint es nicht eilig zu haben, sich zu verabschieden. Er wird weiterkreieren in den kommenden Jahren. Allerdings beschränkt er sich dabei nicht mehr nur aufs Schauspiel. «Ich muss einfach machen, egal was. Wenn ich nicht mache, dann sterbe ich», beendet Pitt das Gespräch mit dem «GQ»-Magazin.