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Erstes Interview nach Haft Boris Becker unter Tränen: «Der wollte mir an die Wäsche»
paf/bb/dpa
21.12.2022
Mit emotionalen Worten hat Boris Becker auf Sat.1 von seiner Zeit in Haft erzählt. Immer wieder von Tränen der Rührung unterbrochen, schilderte der 55-Jährige lebensgefährliche Situationen und persönliche Momente mit seiner Freundin.
In seinem ersten öffentlichen Auftritt seit seiner Haftentlassung bekannte sich Boris Becker erstmals zu seiner Schuld. «Natürlich war ich schuldig», sagte er.
«Vielleicht habe ich nicht genügend Reue gezeigt im Zeugenstand», so der Ex-Tennisstar weiter. Seine Anwälte hätten alles versucht, sein «Leben zu retten». Er sei beraten worden, was er auszusagen habe und was nicht. «Es hätte besser laufen können. Aber es hätte auch viel schlechter laufen können.»
Der Ex-Tennisstar sah in dem Interview mit Moderator Steven Gätjen deutlich schlanker aus, die Haarfarbe etwas dunkler als früher, unter dem schwarzen Sakko trug er ein ebenfalls schwarzes Shirt. «Ich hab natürlich sehr viel Gewicht verloren», sagte er in dem Gespräch auf Sat.1. «Ich bin mit 97 Kilo ins Gefängnis gekommen und hatte dann mal knapp 90 Kilo.»
Becker fügte hinzu: «Ich hab zum ersten Mal in meinem Leben Hunger gefühlt, also bin hungrig ins Bett gegangen. Ich dachte, dass ich mit 54 Jahren schon alles erlebt habe, aber das war neu.» Im Gefängnis habe er keinen Alkohol getrunken, nicht geraucht und wochen- oder vielleicht auch monatelang sehr wenig gegessen.
«Der wollte mir an die Wäsche»
Boris Becker berichtete auch von zwei Situationen, die lebensgefährlich gewesen seien. Im ersten Gefängnis Wandsworth habe ein Mithäftling ihn erpressen wollen – doch andere Mitgefangene hätten ihn beschützt.
Auch im Gefängnis Huntercombe, wo Becker den Grossteil seiner rund siebeneinhalb Monate langen Haft verbrachte, habe ihn ein Mitinsasse bedroht. «Da hatte ich mal wirklich eine sogenannte Altercation (heftige Auseinandersetzung) mit einem Häftling, der wollte mich umbringen.» Kontrahent sei ein Mann gewesen, der als 18-Jähriger zwei Menschen umgebracht habe.
«Der wollte mir an die Wäsche und hat mir auch verbal erklärt, was er mit mir machen will.» Doch auch in diesem Fall seien ihm andere Häftlinge zur Hilfe geeilt. Immer wieder erzählt Becker auch von engen Freundschaften zu Mitgefangenen, die ihn geschützt und gestärkt hätten.
«Fehler gemacht, falsche Freunde gehabt»
Jahrelang war Boris Becker gefeiert worden, ein Sport-Idol wie es nur ganz wenige gibt. Doch in den Jahren vor seiner Haft wurde er oft auch belächelt – nun wirkt er gefasst. Er habe sich im Gefängnis mit der Lehre des Stoizismus befasst und auch unterrichtet, erzählte Becker in dem Interview immer wieder. «Ich habe über Jahre Fehler gemacht, falsche Freunde gehabt, war nicht organisiert genug.»
In Haft habe er Zeit zum Nachdenken gehabt und durch den Stoizismus auch Eigenschaften wiederentdeckt, die er als Tennisspieler gehabt habe – wie Disziplin und Präsenz im Moment. «Dieser Gefängnisaufenthalt hat mich zurückgeholt», sagte Becker. Er habe nun eine zweite Chance bekommen und es liege an ihm, diesen Weg weiterzugehen.
Tränen bei Worten zu den Liebsten
Boris Becker versuchte gefasst zu bleiben, musste aber immer wieder unter Tränen innehalten – besonders, wenn die Sprache auf seine Kinder und seine Partnerin Lilian De Carvalho Monteiro, die mit ihm Studio war, kam. Der Tag seiner Verurteilung am 29. April sei ihr Geburtstag gewesen.
Seine Partnerin habe stets zu ihm gehalten. «Ich hatte nicht einen Moment, wo ich das Gefühl hatte, da bricht jetzt was auseinander oder sie verliert die Geduld oder die Lust oder die Liebe», sagte Becker.
Auch die Beziehung zu seinen älteren Kindern Noah, Elias sowie Anna, mit der er häufig telefoniert habe, sei während der Haft enger geworden. Vor dem Richterspruch habe er auch noch ausführlich mit seinen Kindern gesprochen. Noah begleitete ihn wie Partnerin Lilian beim Urteil ins Gericht.
«Ich freue mich, ich bin motiviert, ich muss arbeiten»
Nach langem Rätselraten erzählte Becker, dass er nach seiner Abschiebung in Stuttgart gelandet ist. «Es war kein Mensch am Flughafen», erzählte Becker. Die Polizei habe dann seine Papiere kontrolliert und gesagt: «Willkommen zurück.»
Zu seiner Ankunft bei den Freunden in Heidelberg sagte der 55-Jährige: «Ich habe dann mein erstes Bier getrunken und, glaube mir, das war das beste Bier in meinem Leben.»
In Deutschland leben will er eher nicht, weil seine Privatsphäre dort nicht gesichert sei, er habe gerne in Miami gelebt. «Ich bin auch ein Fan von Dubai», sagte Boris Becker.
«Ich habe Ideen, aber ich bin vorsichtig geworden mit meinen Aussagen für die Zukunft.» Becker betonte: «Ich freue mich, ich bin motiviert, ich muss arbeiten.»
Und hier der ganze Ticker zum Nachlesen:
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LivetickerNeue Beiträge
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Liveticker beendet
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22:36 Uhr
Das Interview ist zu Ende ...
... und dieser Ticker damit auch. Vielen Dank warst du dabei!
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22:31 Uhr
«Ich bin ein freier Mann»
Boris Becker schaut nun in seine Zukunft. «Ich bin ein freier Mann.» Und: «Ich kann zum ersten Mal über den Rest meines Lebens nachdenken.»
Die nächsten «hoffentlich guten» 25 Jahre will er «mit seiner grossen Liebe Lilian» sein. Er glaubt nicht, dass er in Deutschland bleibt. Wegen seiner Privatsphäre. «Lilian ist meine grosse Liebe und ich hoffe, ich bleibe mit ihr zusammen.»
Wo sieht sich Boris mit 65, 75? «Ich bin umringt von meinen Kindern – es kommen hoffentlich noch ein paar dazu.»
Er hoffe «in Frieden, Freiheit und glücklich» seinen Lebensabend zu verbringen. Aber er weiss auch: «Ich muss arbeiten.»
Zum Schluss sagt Boris Becker: «Ich habe viel gelernt in den vergangenen acht Monaten und sechs Tagen. Ich bin ein besserer Mann geworden.»
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22:29 Uhr
Sushi & Sashimi
Das war das erste Essen, das Boris Becker für sich ins Haus seines Freundes bestellte. Aber: «Mir ging es körperlich nicht gut.»
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22:22 Uhr
WERBUNG
Schon wieder! Das Interview dauert noch bis 22.30 Uhr.
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22:20 Uhr
«Das beste Bier in meinem Leben»
Boris Becker kam nach seiner Entlassung in Stuttgart an – und bei Freunden unter. Das Bier, das er dort trank sei «das beste Bier» in seinem Leben gewesen.
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22:19 Uhr
Haftentlassung und Flug im Privatjet
Noch einmal zurück in den Knast – Am 12. Dezember 2022 habe Boris Becker «grünes Licht» bekommen, dass er das Gefängnis am 15. Dezember verlassen darf. Die meisten seiner Sachen habe er an seine Mithäftlinge verschenkt. Und kaum jemanden von seiner Haftentlassung erzählt.
Die Privatmaschine, mit der Boris Becker nach Deutschland geflogen wurde, bezahlte er nicht selbst. Ein Freund habe das für ihn übernommen.
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22:14 Uhr
Ein Blick in die Zukunft
«Was bedeutet das alles für dein Leben?» fragt Moderator Gätjen.
Becker hat gelernt: «Ich kann nur das ausgeben, was ich verdiene. Ich muss deutlich vorsichtiger mit meinen Beratern und guten Freunden sein. Ich werde keinen Vertrag mehr unterschreiben, wenn ich ihn nicht verstehe.» Und weiter: «Die Gefängnisstrafe war der letzte Schritt.» Becker habe allerdings schon seit 2017 ein «komplett neues Umfeld» – dieses Umfeld würde ihn als Mensch schätzen.
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22:07 Uhr
Es geht weiter
Jetzt geht es um das Thema Geld: Boris Becker sagt, er habe nicht immer gewusst, wie viel Geld er hat. «Ich habe noch nie für Geld Tennis gespielt.» Manchmal habe er gar vergessen das Preisgeld abzuholen. «Geld hatte nie einen Wert für mich.» Doch er habe für sein Vermögen auch etwas geleistet. Und genau wegen des Themas Geld musste er ins Gefängnis. «Es war eine teure Lehre.»
Seine erste Million hat Boris Becker im Alter von 17 Jahren verdient.
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22:02 Uhr
Gemischte Meinungen auf Twitter
Hatte keine rechte Erwartungshaltung, aber Boris #Becker gewinnt mit diesem Auftritt wieder deutlich an Respekt
— Julian Meissner (@PJMeissner) December 20, 2022Auf dem Social-Media-Dienst Twitter sind die Nutzer*innen bisher geteilter Meinung über das Interview. Doch Boris Becker bekommt auch Rückendeckung und Respekt für seine offenen Worte.
Wenn man mehr ausgibt, als man hat und verdient, ist man irgendwann pleite. Habe ich als Kind schon gelernt. #BorisBecker
— Julez (@Panda_Julez) December 20, 2022 -
21:59 Uhr
WERBUNG
Das ging schnell! Schon wieder Werbung. Eine halbe Stunde dauert das Interview noch. Boris Becker wird im letzten Teil wohl über seine Haftentlassung sprechen und einen Blick in die Zukunft werfen.
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21:54 Uhr
Boris Becker reflektiert über seine Haftzeit
«Vielleicht habe ich das gebraucht.»
«Ich glaube, dieser Gefängnisaufenthalt hat mich zurück geholt.»
«Ich glaube, ich habe eine zweite Chance bekommen.»
«Ich glaube, das Gefängnis war gut für mich.»
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21:48 Uhr
«Du schläfst nicht»
Nachts sei es im Gefängnis so laut geworden, dass er nicht schlafen konnte. Im Knast habe er für andere Häftlinge teils eine Art Vaterrolle übernommen.
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21:45 Uhr
Ex-Frauen & Kinder von Boris Becker
Gemeinsam mit seiner Ex-Frau Barbara hat Boris Becker zwei Söhne: Noah und Elias. Mit Lilly hat er den 12-jährigen Sohn Amadeus. Mit Angela Ermakova hat er eine 22-jährige Tochter namens Anna.
Mit ihr habe er während seiner Haftzeit viel Kontakt gehabt und häufig telefoniert. «Das Verhältnis ist enger geworden.» Und: «Es brauchte ein Gefängnis, dass wir uns so nah kamen.»
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21:41 Uhr
Sohn Amadeus war nicht im Gefängnis zu Besuch
«Ich bin sehr stolz auf meine Kinder.» Boris Becker reflektiert: «Ich habe zu wenig mit meinem Jüngsten gesprochen.» Er meint seinen 12-jährigen Sohn Amadeus. Mit der Mutter von Amadeus – Lilly Becker – habe er «ein schwieriges Verhältnis». Aus diesem Grund wollte er keinen Druck aufbauen.
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21:38 Uhr
Besuche im Knast
Es geht weiter. Die Besuche von Lilian waren das «Highlight» für Boris Becker. «Meine Partnerin ist auch relativ hübsch» – darum habe er Komplimente für seine Freundin von den anderen Häftlingen bekommen. Doch wenn der Besuch nach zwei Stunden vorbei war, sei es «brutal» gewesen.
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21:30 Uhr
WERBUNG
Die zweite Werbepause. Bis 22.30 Uhr wird das Interview gehen.
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21:07 Uhr
Briefe rühren Boris Becker zu Tränen
Viele Briefe habe Boris Becker im Gefängnis bekommen. Einige auch von Tennis-Weggefährten. «Michael Stich», nennt er als Beispiel. Boris Becker wird wieder emotional, als er sich an die Schreiben erinnert: «Das hat mir Kraft gegeben.»
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21:23 Uhr
Freunde fürs Leben
Mit einigen Häftlingen wolle er weiterhin Kontakt halten. «Hoffentlich bald in Freiheit.»
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21:21 Uhr
Knast-Geburi
Jetzt spricht Boris Becker über seine Mutter Elvira – wie er zum ersten Mal mit ihr telefonierte.
Auch seinen 55. Geburi feierte er im Gefängnis. Der 22. November 2022 – er habe drei unterschiedliche Schoggi-Kuchen bekommen, erinnert sich Becker. Diese Kuchen teilte er mit den anderen Häftlingen. «Das war ein besonderer Moment.»
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21:16 Uhr
Jürgen Klopp durfte Boris nicht besuchen
Fussballtrainer Jürgen Klopp bekam keine Erlaubnis seinen Kollegen Boris Becker zu besuchen. Er sei «zu bekannt», man hatte «Angst um seine Sicherheit», wurde das Verbot begründet.
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21:10 Uhr
Verhältnis zu seinen Kindern
Boris Becker schämte sich vor seiner Familie, dass er verurteilt wurde. Doch das Verhältnis zu seinen Kindern sei immer gut und offen gewesen. Auch seine Freundin hielt zu ihm und besuchte ihn bereits in der ersten Woche. «Sie war erschrocken, als sie gesehen hat, wie ich aussehe.» Die Telefonanrufe, die er tätigte, gingen an seinen Sohn Noah und seine Freundin Lilian.
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21:07 Uhr
Tagesablauf
Der Tagesablauf klingt trüb. Es gab kein Frühstück. Das Problem sei, dass man keinen Job hat. Durch die Hilfe seiner drei Kumpels, die «Listener», wie Becker sie nennt, habe er nach zehn Tagen einen Job bekommen.
Er habe Englisch und Mathe unterrichtet. «Ich fand das interessant, dass ich diese beiden Fächer unterrichten durfte», erzählt er und lacht dabei sogar. Er sei froh gewesen aus der Zelle zu dürfen.
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21:05 Uhr
Es geht weiter
Boris Becker ringt nach Luft, greift immer wieder zu seinem Glas. «Das waren die zwei Momente, in denen ich Angst um mein Leben hatte», fährt er fort. «Ich war da mit Schwerverbrechern, die Menschen umgebracht haben. Die wissen wie das geht. Ich nicht.»
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21:00 Uhr
WERBUNG
Uff, die erste Werbe-Pause. Diese Aussage muss erstmal verdaut werden. Tönt tatsächlich wie in den Filmen, die sich Boris Becker zur Vorbereitung auf seine Haft angeschaut hatte.
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20:57 Uhr
Schock-Beichte
Dann schockt Becker mit folgender Aussage: «Im zweiten Gefängnis hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem Häftling, der mich umbringen wollte.»
Er erzählt: «Er wollte mir an die Wäsche, hat mir verbal gesagt, was er alles mit mir machen wird.» Das sei erst im Oktober passiert. «Er hatte aber unterschätzt, dass ich eine Position im Gefängnis hatte, dass die anderen Häftlinge im Flügel aufmerksam wurden, herausgekommen sind.» Und dem ehemaligen Tennis-Profi so aus dieser Situation halfen.
Boris Becker wird wieder emotional. Er bittet um «eine Minute» – und erzählt, wie der andere Häftling am nächsten Tag um Vergebung bat – und Becker ihn daraufhin umarmte.
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20:52 Uhr
Lebensgefahr
Jake, Russell und Billy – diese drei Jungs haben im Gefängnis sein Leben gerettet, betont Boris Becker. Sie haben ihn unter ihre Fittiche genommen. «Wir waren eine verschworene Gang.»
Im ersten Gefängnis gab es einen Moment, als Boris Becker um sein Leben fürchtete. Er berichtet, ein Mörder, der bereits 25 Jahre im Gefängnis sass, habe versucht ihn zu erpressen. Er habe Geld von ihm verlangt.
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20:47 Uhr
«Einsamste Moment in meinem Leben»
«Was du nicht willst im Gefängnis ist auffallen», sagt Boris Becker. Er habe zuerst lediglich einen grauen, zu kleinen und kratzenden Jogging-Anzug bekommen – bis ihm seine Partnerin eine Tasche mit Kleidung packen durfte. Etwas «Farbiges». Aber eben – nicht zu auffällig, betont er. In der Zelle zu sein – er sagt darüber: «Der einsamste Moment, den ich im Leben hatte.»
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20:44 Uhr
Die Zelle
Es wird ein Bild der Zelle eingeblendet. Boris Becker befand sich in Einzelhaft. Sein Fenster sei kaputt gewesen. «Was wir in der Zelle nicht hatten, war ein Spiegel.»
Als er sich nach seiner Haft wieder im Spiegel anschauen konnte, sagt Boris: «Ich habe mich selbst erschrocken, wie ich jetzt aussehe.»
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20:44 Uhr
A2923EV
Das war die Nummer, unter der Boris Becker im Knast registriert war. «Ich hatte Schiss», sagt er. «Ich kenne mich mit Verbrechern nicht aus.» Und: «Ich hatte Angst vorm Duschen.»
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20:36 Uhr
Erste Tränen
Als Boris Becker von seiner Freundin spricht, wird er zum ersten Mal emotional. Tränen steigen ihm in die Augen. Er erzählt, wie er ihr erklärte, sie müsse nicht auf ihn warten. Doch sie habe geantwortet: «Wir sind ein Team.»
Schnell fängt sich Becker wieder – und spricht über das Gefängnis, in das er nach seiner Verurteilung gebracht wurde.
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20:32 Uhr
Zeit vor Gericht
Als Becker von der «Knallhart»-Richterin am 29. April schuldig gesprochen wurde, sei ihm «das Herz in den Keller gerutscht.» Böse sei er auf die Richterin nicht. Das Urteil fällte schliesslich auch die Jury. Über seine Zeit vor Gericht sagt er, dass er jeden Tag in der Kirche beten war.
Der 29. April war auch der Geburtstag seiner Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro. Er habe ihr zuvor noch weisse Blume gekauft.
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20:27 Uhr
Deutlich abgenommen
Mit 97 Kilogramm sei Becker ins Gefängnis gekommen. Bei seiner Entlassung wog er noch 90 Kilogramm, wie er sagt. Inzwischen habe er wieder ein paar Kilo drauf.
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20:22 Uhr
«Natürlich war ich schuldig»
«Was ist passiert?»
«Wie war deine Zeit im Gefängnis?»
«Was passiert mit dem Geld, das Boris Becker für das Interview bekommt?»
Das sind die Fragen, die Moderator Gätjen klären möchte. Becker bedankt sich für die Einladung zum Interview. Um «Tacheles» zu reden, wie er sagt. Und er sagt über seine Verurteilung: «Natürlich war ich schuldig.»
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20:17 Uhr
Es geht gut los
«Keine Tabus, keine Ausreden, kein Blabla!» Das verspricht Moderator Steven Gätjen vor dem Gespräch mit dem «berühmtesten Ex-Häftling.» Schon vorab traf Gätjen Boris Becker zum Interview in England – damals wusste er noch nicht, wann genau Becker entlassen wird.
Es folgt ein Rückblick auf die Bilderbuch-Karriere der Tennis-Legende – und sein Abstieg.
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20:15 Uhr
«Im Gefängnis bist du nur eine Nummer»
Im Vorfeld des ersten Interviews mit Boris Becker in Freiheit hat die «Bild» bereits Auszüge aus dem Gespräch mit Moderator Steven Gätjen veröffentlicht.
Heute Abend wird der Ex-Tennisstar unter anderem über seine Häftlingsnummer sprechen: «Im Gefängnis bist du niemand. Du bist nur eine Nummer. Meine war A2923EV. Ich wurde nicht Boris genannt. Ich war eine Nummer. Und es interessiert sie einen Scheissdreck, wer du bist.»
Boris Beckers möglicherweise wichtigste Erkenntnis während der Haft: «Ich glaube, ich habe den Menschen in mir wiederentdeckt, der ich einmal war. Ich habe eine harte Lektion gelernt. Eine sehr teure. Eine sehr schmerzhafte. Aber das Ganze hat mich etwas Wichtiges und Gutes gelehrt. Und manche Dinge passieren aus gutem Grund.»
Über die letzten Stunden vor seiner Abschiebung nach Deutschland sagt Becker zu Sat.1: «Ich sass ab sechs Uhr in der Früh auf meiner Bettkante und hoffte, dass die Zellentür aufgeht. Sie kamen um halb acht, schlossen auf und fragten: ,Bist du fertig?’ Ich sagte: ‹Los geht’s!› Ich hatte auch schon alles gepackt.»
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20:10 Uhr
Moderator Steven Gätjen führt das Interview
Das Interview mit Boris Becker wurde bereits gestern aufgezeichnet. Durch das Gespräch führt Sat1.-Moderator Steven Gätjen.
Auf bereits gezeigtem Material ist zu sehen, dass sich der Wimbledon-Sieger nach seiner Zeit im Gefängnis optisch verändert hat. Er hat deutlich abgenommen, trägt Haare und Bart kurz und sauber gestutzt. Für das Interview wählte Becker schwarze Kleidung. Sein Comeback vor die TV-Kameras wirkt ruhig und überlegt statt laut und knallig.
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20:05 Uhr
230 Tage hinter Gittern
Boris Becker war Ende April zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Der Grund: Er hatte Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäss angegeben. Am vergangenen Donnerstag, 15. Dezember wurde er vorzeitig aus der Haft und dem Gefängnis in London entlassen und nach Deutschland abgeschoben.
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20:00 Uhr
Das erste Interview mit Boris Becker in Freiheit
Von 20.15 bis 22.30 Uhr wird auf dem Sender Sat.1 das erste Interview mit Boris Becker nach seiner Zeit im Gefängnis ausgestrahlt. blue News schaut sich das Interview an – und fasst es für dich im Ticker zusammen.