Dabu Fantastic ringen um neues Album Hat Dabu Bucher gerade den Fehler seines Lebens gemacht?

Bruno Bötschi

19.6.2024

Der Dok-Film «Dabu Fantastic – Ein Schweizer Musiker geht all in» zeigt Momente des Lebens der Schweizer Mundartband. Es wird gestritten, es wird laut – und man fragt bisweilen: Löst sich die Band demnächst auf?

Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Dabu Bucher und DJ Arts gelten als die kreativen Köpfe hinter der Schweizer Band «Dabu Fantastic».
  • Songschreiber Bucher opferte die letzten 15 Jahre nur für die Band.
  • Doch nun will der 43-Jährige plötzlich etwas anderes – er hat eine neue Freundin und zieht Hals über Kopf von Zürich nach Bern. 
  • Der neue Dok-Film «Dabu Fantastic – Ein Schweizer Musiker geht all in» von Ivo Amarilli begleitet die Mundartband auf ihrem Weg zu ihrem neuesten Album – und das mit allen Hochs und Tiefs.

Dabu Bucher und Andreas Christen alias DJ Arts touren seit 15 Jahren unter dem Namen Dabu Fantastic durch die Schweiz. Zwei Freunde, die zusammen erfolgreich Mundartmusik machen.

Zwei Freunde, die auf dem Weg zu ihrem neuen gemeinsamen Album «Ciao Baby, Ciao», möglicherweise öfter den Bettel am liebsten hingeworfen und «Auf Nimmerwiedersehen!» geschrien hätten.

Bucher und Christen sind die Hauptpersonen im Dok-Film «Dabu Fantastic – Ein Schweizer Musiker geht all in». Filmemacher Ivo Amarilli begleitet darin die Band auf ihrem Weg zu ihrer neuesten Platte. Es ist eine Geschichte über Sex, Streit und neue Songs.

Plötzlich taucht im Backstage eine neue Frau auf

Dabu Bucher, der Sänger der Band, sagt im Film, er habe die letzten Jahre nur für die Band geopfert. «Das tönt so radikal. Aber ich wollte das ja auch.»

Doch nun will der 43-Jährige plötzlich etwas anderes – er hat eine neue Freundin gefunden, bricht Hals über Kopf seine Zelte in Zürich ab und zieht nach Bern. Und vergisst dabei öfter, dass er der Leader einer Band ist.

«Ich will das Verliebtsein sein und diese Frau geniessen, so sehr es geht. Vielleicht ist es das letzte Mal in meinem Leben, dass so etwas passiert», so Bucher.

In der Folge geschieht viel innerhalb der Band. Schlagzeuger Simon Britschgi macht sich Sorgen, glaubt, Dabu Bucher mache einen Fehler. Denn kaum hat er sich von seiner Freundin getrennt, taucht im Backstage eine neue Frau auf.

Oliver Rosa: «Es ist billig, es ist Scheisse»

Statt sich mit seinen Bandkollegen zu beschäftigen, küsst der Sänger lieber seine neue Freundin. Er kommt oft zu spät und manch einer fragt sich: «Was ist mit dem? Was hat er das Gefühl?»

Und dann taucht ein grösseres Problem am Horizont auf: die neuen Songs, geschrieben vom verliebten Dabu Bucher.

Die Songs gefallen nicht, zumindest Manager Oliver Rosa nicht. Er sagt: «Ich fühle das Album nicht. Es ist alles belanglos, nicht geil und einfach nicht Dabu. Es ist billig, es ist Scheisse.»

Kurz darauf treffen sich Band und Management. Fünf Männer sitzen im Kreis. Worte fliegen, Beleidigungen – kommt es jetzt zum handfesten Streit?

«Ich will nicht, Oli, dass du mit mir so umgehst», sagt Dabu Bucher. «Ich fühle mich nicht wertgeschätzt, auch wenn ich weiss, dass du nicht so über mich denkst. Es wird jetzt ein Album geben, auf dem ich über das Ficken rede, weil das gerade in meinem Leben passiert.»

DJ Arts steht seinem Freund bei und findet, dass das neue Album schon sehr weit sei. Oliver Rosa bleibt derweil bei seiner Meinung und kanzelt den nächsten Track «als Schlagersong» ab.

Dabu Bucher: «Ich bin 100 Prozent bei dir»

Als es auch im vierten Song beim gemeinsamen Listening ums Verliebtsein und das Ficken geht, reicht es Oliver Rosa vollends. Mittlerweile hat sich Dabu Bucher allerdings wieder beruhigt. Er lacht und sagt: «Ich bin 100 Prozent bei dir.»

In diesem Moment ist im Film «Dabu Fantastic – Ein Schweizer Musiker geht all in» spürbar, dass diese Menschen schon viele Jahre zusammenarbeiten und glücklicherweise, zumindest was die Musik betrifft, gegenseitig viel Offenheit mitbringen.

Kurz danach zieht Dabu Bucher sich nochmals in sein Schreibstübli zurück, obwohl er zuerst nicht mit der Plattenfirma über seine neuen Songs diskutieren wollte.

Und dann wird doch noch alles gut. Bei der nächsten Sitzung sagt Manager Rosa: «Das Gefühl, die Songs seien billig, ist jetzt komplett weg. 100 Prozent!»

Und das Fazit des Filmes? Dabu Fantastic haben gerade nochmals den Rank zusammen gefunden – und das nicht nur musikalisch; auch die Bandmitglieder scheinen menschlich näher zusammengerückt zu sein.

Vielleicht nicht für immer, aber ganz sicher noch für ein paar Jahre mehr.


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