Am 1. November unternahmen die Nasa-Astronautinnen Jasmin Moghbeli und Loral O’Hara ausserhalb der Internationalen Raumstation ISS einen fast siebenstündigen Weltraumspaziergang. Ziel dabei war die Wartung der Solarstromversorgung. Doch dabei geschah ein kleines Malheur.
Ein Sack mit Werkzeugen löste sich plötzlich und fing an zu taumeln. Moghbeli versucht den Sack noch zu greifen, doch es gelingt ihr nicht, er schwebte davon. Ihre Helm-Kamera hat das Missgeschick festgehalten.
Die Astronautinnen bei der penibel durchgeplanten Weltraumspaziergang auf Einfang-Mission zu schicken, wäre natürlich ein viel zu grosses Risiko und so wurde der Sack einfach abgeschrieben, vor allem da dessen Werkzeuge für den Rest der Wartung nicht mehr benötigt wurde.
Mit den Aussenkameras der ISS konnte der Sack lokalisiert werden und es wurde berechnet, dass kein Risiko für einen erneuten Kontakt mit der Station und damit auch keine Gefahr für Astronaut*innen an Bord besteht. Doch damit gibt es auch eine neue Sehenswürdigkeit am Himmel.
Denn der Werkzeugsack wurde als neues künstliches Objekt in den von dem US Space Command geführten Katalog aufgenommen. Er hat eine scheinbare Helligkeit von 6 mag. Damit ist er mit dem blossen Auge üblicherweise nicht zu sehen, aber bereits mit einem einfachen Fernglas oder Teleskop.
Der Sack fliegt auf der Umlaufbahn der ISS und ist dieser etwa eine Minute voraus. Allzu lange wird es das aber nicht mehr tun. Denn während die ISS durch Triebwerke regelmässig angehoben wird, damit sie im Orbit verbleibt, passiert das beim Sack natürlich nicht. In einigen Monaten dürfte er daher in die Atmosphäre gezogen werden und wie eine Sternschnuppe verglühen.