Die Demokratin Shamaine Daniels möchte im US-Bundesstaat Pennsylvania einen Kongresssitz erobern. Doch US-Wahlkreise haben üblicherweise eine Bevölkerung von über 700'000 Menschen, da ist es unmöglich, direkt mit allen potenziellen Wähler*innen in Kontakt zu kommen.
Traditionell besteht daher US-Wahlkampf aus vielen Postsendungen und vor allem aus sogenannten Robo-Calls, bei denen die Wähler*innen am Telefon automatisierte Ansagen mit Wahlkampfslogan vorgelesen bekommen. Das ist erwartungsgemäss nicht besonders beliebt, sodass ein Grossteil der Wählerschaft bei solchen Anrufen schnell wieder auflegt.
Ein*e Kandidat*in, die/der besonders viel begeisterte Unterstützer*innen hat oder es sich leisten kann dafür zu zahlen, setzt daher eher auf menschliche Wahlkampfhelfer*innen, die solche Anrufe durchführen. Doch nun gibt es eine weitere Alternative. Eine durch künstliche Intelligenz angetriebene Sprachroboterin.
Ashley nennt sich der Chatbot, der in natürlicher Sprache mit Wähler*innen individuelle Gespräche führen kann. Diese können Ashley beispielsweise nach Daniels Positionen zu bestimmten Politikfeldern fragen, und das in 20 verschiedenen Sprachen.
Entwickelt wurde Ashley von der Firma Civox, die vor allem für demokratische Kandidat*innen arbeiten will. Zehntausende Anrufe könne man tagtäglich durchführen, so CEO Ilya Mouzykantskii. Rechtliche Regelungen scheint es für eine solche Praxis bisher nicht zu geben.