KI vs. BrustkrebsSchweizer Forscher*innen nutzen KI für Brustkrebs-Charakterisierung
sda / nre
24.7.2024 - 10:06
KI soll die Diagnose von Brustkrebs präziser und kostengünstiger machen. Ein Forschungsteam des Paul Scherrer Instituts (PSI) und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Bildanalyse entwickelt, die KI-gestützt das Krankheitsstadium abschätzen kann.
sda / nre
24.07.2024, 10:06
24.07.2024, 10:11
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Schweizer Forscher*innen des PSI und des MIT haben eine KI-basierte Bildanalyse entwickelt, um das Brustkrebsstadium präziser und kostengünstiger abzuschätzen.
Ziel der Studie ist es, die Prognosen zu verbessern, insbesondere bei Tumoren, die sehr langsam wachsen oder selten zu einer lebensbedrohlichen Form übergehen.
Vor praktischen Anwendungen der neuen Methode sind noch viele weitere Studien erforderlich, obwohl sich erste Ergebnisse vielversprechend zeigen.
Das PSI in Villigen AG teilte am Montag mit, dass das Ziel darin besteht, die Prognosen zu verlässlichen zu machen. Es wurde darauf hingewiesen, dass manche Tumore sehr langsam wachsen oder kaum je das Stadium von einer eher harmlosen Vorstufe zu einer lebensbedrohlichen Form wechseln.
KI eröffnet neue Möglichkeiten für eine präzisere und kostengünstigere Diagnose von Brustkrebs. Forschende des Paul Scherrer Instituts (PSI) und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine Bildanalyse entwickelt, die auf KI-Technologie basiert und eine präzise Einschätzung des Krankheitsstadiums ermöglicht. Die Prognosen sollen verlässlicher werden. Bei einigen Tumoren ist das Wachstum sehr langsam oder das Stadium wechselt kaum je von einer eher harmlosen Vorstufe zu einer lebensbedrohlichen Form.
Patientinnen leben mit Ungewissheit
Bei Frauen besteht die Möglichkeit einer Vorstufe von Brustkrebs in den Milchgängen, dem sogenannten «ductalen Carcinoma in situ». Die kurz DCIS genannte Form entwickelt sich in 30 bis 50 Prozent der Fälle zu einem invasiven «Mamma-Karzinom».
Aufgrund der guten Heilbarkeit von DCIS empfehlen Ärzt*innen in der Regel eine Behandlung. Laut PSI fehlen jedoch bislang verlässliche Anhaltspunkte, um sicher zu bestimmen, welcher Tumor harmlos bleibt und welcher in ein lebensbedrohliches Karzinom übergeht.
Die Studie, so die PSI-Medienmitteilung, habe gezeigt, dass der Einsatz von KI die Einschätzung des Ausmasses einer Tumorerkrankung (Staging) mithilfe leicht und kostengünstig zu erhebender Daten verbessern könne. Den Forschenden zufolge stellten sie einem lernenden Algorithmus 560 Gewebeproben von 122 Patientinnen zur Verfügung.
Die Proben wurden mit einem Farbstoff versetzt, der das Chromatin im Zellkern fluoreszierend leuchten lässt. Chromatin besteht unter anderem aus dem Erbmaterial DNA und Proteinen. Das Erscheinungsbild erlaubt Rückschlüsse auf die Organisation und somit die Aktivität der im Zellkern enthaltenen DNA.
Die Verbindung von kostengünstigen und einfach zu beschaffenden «Chromatinbildern» mit leistungsstarken KI-Algorithmen könnte hinreichend Informationen liefern, um die Veränderungen des Zellzustandes und der Gewebeorganisation zu untersuchen. Vor einem praktischen Einsatz sind jedoch zahlreiche weitere Studien erforderlich.
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