Seltene Sowjet-Rechner Russische Bomben zerstören Computer-Museum in Mariupol

Von Dirk Jacquemien

28.3.2022

Weite Teile von Mariupol liegen in Schutt und Asche.
Weite Teile von Mariupol liegen in Schutt und Asche.
Getty Images

In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben die russischen Attacken auch ein historisches Museum zerstört, das eine der grössten Sammlungen von sowjetischen Computern beherbergte.

Von Dirk Jacquemien

Das am Asowschen Meer gelegene Mariupol ist die wohl am härtesten umkämpfte Stadt  in der Ukraine. Seit Anfang des Monats wird die Stadt von russischen Truppen belagert, weite Teile des Stadtgebiets liegen in Trümmern, Tausende zivile Todesopfer werden befürchtet.

Vollständig zerstört wurde auch das Computermuseum Club 8-bit. Betreiber Dimitri Cherepanov, der Mariupol verlassen konnte, bestätigte den Verlust der Sammlung auf Facebook. Sowohl das Museum als auch sein Privathaus gebe es nicht mehr, so Cherepanov.

PCs aus sowjetischer Fertigung

Der Club 8-bit hatte eine aus 500 Exponaten bestehende Sammlung, die fast die gesamte Computergeschichte abdeckte, darunter auch viele heute extrem seltene noch erhaltene PCs aus sowjetischer Fertigung, wie der in Kiew produzierte Poisk, ein Klon eines IBM-Computers. 2019 besuchte «Gizmodo» das Museum.

Seit 2003 baute Cherepanov hauptsächlich mit Privatmitteln die Sammlung auf. Das Museum befand sich im Keller eines Apartmentblocks. Die Website des Club 8-bit mit Fotos vieler der Exponate ist weiterhin online. Cherepanov bittet um Spenden, um das Museum zumindest online am Leben zu halten.