Vorerst vom Netz genommen Künstliche Intelligenz DeepNude macht aus unverfänglichen Fotos Pornobilder

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28.6.2019

DeepNudes entblösst Frauen gegen deren Willen.
DeepNudes entblösst Frauen gegen deren Willen.
Symbolbild: Pexels

Eine Software generiert innert Sekunden aus Alltagsaufnahmen pornographische Bilder. Das birgt Missbrauchspotenzial. Deswegen ist die Software nicht mehr verfügbar.

DeepNude erstellt aus Frauenfotos innert Sekunden pornographische Bilder. Die dahinter steckende Künstliche Intelligenz kennt man bereits von der Website thispersondoesnotexist.com. Auf dieser findet man täuschend echte Porträts – von Menschen, die es nicht gibt. Auch für DeepNude sind mehrere neuronale Netzwerke am Werk. Beispielsweise generiert eines die Bilder, ein anderes  sortiert die misslungenen aus. Das System verbessert sich daher stetig selbst. 

Einer der Entwickler der Software, die von Frauen, von denen es keine Nacktbilder gibt, welche anfertigt, nannte sich gegenüber vice.com Alberto. Er betonte, dass in die Bilder ein digitales Wasserzeichen eingefügt werde, dass die Wörter Fake Nude, also gefälschtes Nacktbild, enthält. Wie leicht sich dieses entfernen lässt, ist nicht bekannt.

Es gibt eine kostenlose und eine leistungsfähigere Premiumversion der Software, die 99 US-Dollar kostet. Derzeit ist der Download des Programms aber nicht möglich. Denn die Website ist offline. Das hat mit dem wachsenden Medieninteresse und dem Missbrauchsrisiko zu tun.

Das Stichwort hier: Deep Fakes. Man kennt das auch von Videos. So sind etwa Schauspielerinnen wie Scarlett Johansson in Pornofilme montiert worden. Mit DeepNude könnte das zum Volkssport werden, ein weiteres Stichwort: Rachepornographie, also das Verbreiten privater Erotikinhalte. In diesem Fall hätte es diese aber nicht gegeben. Und solche Bilder wieder aus dem Netz zu bekommen, ist in der Regel schwierig, da sie über unzählige Websites verbreitet werden, deren Betreiber oftmals schwer auszumachen sind. 

Allerdings hat DeepNude laut ersten Testern derzeit noch Qualitätsprobleme: Nur wenn die Frauen wenig anhaben und die Bilder hochaufgelöst sind, sehen die Fake-Fotos einigermassen realistisch aus. 

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