UpskirtingUnter den Rock filmen – wie die rechtliche Situation in der Schweiz ist
Von Anna Kappeler
27.6.2019
Mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe wird das Phänomen Upskirting in der Schweiz gebüsst. Das unter den Rock filmen gilt hierzulande als Vergehen – allerdings müssen Betroffene selber einen Strafantrag bei der Polizei stellen.
Gerade angesichts der steigenden Temperaturen gewinnt das Phänomen Upskirting vermehrt an Aufmerksamkeit. Damit ist der Vorgang gemeint, jemandem heimlich unter den Rock zu filmen. In Deutschland wird jetzt mit einer Onlinepetition gefordert, Upskirting unter Strafe zu stellen. Das berichtete zum Beispiel auch der «Spiegel» mehrfach.
Und wie sieht die rechtliche Situation in der Schweiz aus? «Upskirting gilt als Vergehen und geht unter die Verletzung des Geheim- und Privatbereichs durch Aufnahmegeräte», sagt Erich Wenzinger von der Oberstaatsanwaltschaft Kanton Zürich «Bluewin». «Als Strafrahmen ist im Strafgesetzbuch auf Antrag eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vorgesehen.» Innerhalb dieses Strafrahmens liege es am Richter, ein konkretes Strafmass festzulegen. «Dabei werden die konkreten Umstände des Einzelfalls beurteilt, ein mögliches Kriterium sind beispielsweise Vorstrafen der beschuldigten Person.»
Vorkommnisse im Sommer und auf Rolltreppen
Auch Mediensprecher Michael Walker von der Stadtpolizei Zürich bezieht sich auf das Strafgesetzbuch auf Artikel 179. Nach der Häufigkeit solcher Vorfälle gefragt, sagt er: «In der Stadt Zürich werden nur wenige solche Delikte angezeigt.» Das Fotografieren unter Röcke komme gelegentlich an Grossanlässen im Sommer oder auf Rolltreppen vor.
Walker verweist auf zwei Medienmitteilungen der Stapo. Gemäss diesen wurde im Juli 2017 in Zürich ein Mann dabei ertappt, wie er einer Frau unter den Rock gefilmt hatte. Weil bei der Stadtpolizei eine Anzeige einging, wurden Ermittlungen eingeleitet. Detektive konnten so einen 45-jährigen Mann an seinem Wohnort im Kanton Zürich festnehmen.
Ein anderer Fall datiert von Oktober 2017. Dabei ertappte ein Polizist auf dem Weg zur Arbeit einen Mann, der auf einer Rolltreppe im Zürcher Hauptbahnhof einer Frau heimlich unter den Rock filmte. Der Polizist intervenierte, worauf die Betroffene einen Strafantrag gegen den ihr unbekannten Mann stellte. Daraufhin wurde der 54-jährige Österreicher zur schriftlichen Befragung in eine Wache geführt.
Betroffene müssen Strafantrag einreichen
Ein weiteres Problem von Upskirting ist die Tatsache, dass die Fotos auf Pornoseiten hochgeladen werden können. Manchmal werden betroffene Frauen so identifizierbar.
Dagegen vorzugehen, ist indes nicht einfach. Zuerst müssen die Frauen überhaupt einmal bemerken, dass sie fotografiert werden. Und danach müssen sie selber aktiv werden. Der Strafrechtsprofessor Marc Thommen von der Universität Zürich sagt: «Sowohl die sexuelle Belästigung als auch die Verletzung des Geheim- und Privatbereichs sind Antragsdelikte, es müsste also ein Strafantrag bei der Polizei gestellt werden.»
Eine, die sich tagtäglich mit sexuellen Übergriffen beschäftigt, ist die Psychologin Annette Bischof-Campbell. Sie arbeitet für die Online-Beratungsplattform lilli.ch, die sich Gewaltprävention und sexueller Gesundheit widmet.
«Wir haben zu diesem Thema noch keine Anfrage bekommen. Daraus zu schliessen, dass Upskirting national kein Thema ist, wäre allerdings falsch», sagt Bischof-Campbell. Auch ähnliche Vorgehen, die diesen Modebegriff umschreiben, seien bei der Plattform bisher nicht thematisiert worden. Für die Psychologin steht denn auch ein anderes Thema im Zentrum: «Wir bekommen derzeit mehr Anfragen zum Thema Gewalt in der Familie.» Damit seien auch subtile und versteckte Formen von (psychischer) Gewalt gemeint. «Wir merken, dass hier Handlungsbedarf besteht.»
«Oft wird es beleidigend»
Wie sensibel das Thema Upskirting ist, sagt eine der beiden Frauen, die dafür kämpft, dass Übergriffe in diesem Zusammenhang auch in Deutschland strafbar werden: «Oft wird es beleidigend», wird Ida Marie Sassenberg im «Spiegel» zitiert. «Manche sagen, das Ganze sei nur ein Randphänomen, das fast niemandem passiere – wir sollen uns um Wichtigeres kümmern.» Andere meinten, man trage selbst Schuld, wenn man einen Rock anziehe.
Trotz diesen verbalen Angriffen haben das Anliegen der beiden Frauen auf der Plattform Change.org bereits über 57'000 Menschen unterzeichnet. Das Ziel der Initiantinnen sind 75'000 Unterschriften. Sassenbergs Mitstreiterin, Hanna Seidel, ist selbst zwei Mal Opfer solcher Übergriffe geworden, wie sie schreibt.
Motiviert dazu habe Seidel auch die Situation in Grossbritannien. Dort hat im Januar eine ähnliche Kampagne dazu geführt, dass Upskirting mit bis zu zwei Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden kann. Auch in Ländern wie Finnland, Schottland, Australien, Neuseeland und Indien ist das Phänomen verboten.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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