Netflix wird im September den Versand von Leih-DVDs einstellen. Mit diesem Geschäftsmodell begann 1998 die Geschichte des Streamingpioniers. Das heute bekannte Angebot begann dagegen erst 2007. Den Höhepunkt des DVD-Verleih-Geschäfts wurde 2010 erreicht, als Netflix hier 20 Millionen Kunden hatte.
Aber in den Jahren seitdem ging es mit dem Versand natürlich steil bergab und heutzutage kauft oder leiht kaum jemand mehr DVDs. 5,2 Milliarden Ausleihen per DVD hat Netflix in den vergangenen 25 Jahren durchgeführt, am häufigsten wurde dabei «Blind Side – Die grosse Chance» mit Sandra Bullock ausgeliehen.
Zuletzt bestellten vor allem Kund*innen in ländlichen Regionen der USA ohne zuverlässigen Internetzugang DVDs. Aber dank 5G und Satelliteninternet gibt es inzwischen kaum noch Gegenden ohne Zugriff aufs Netz.
Die Ankündigung zum DVD-Verleih kam im Rahmen der Vorstellung der Quartalszahlen. In diesem Zusammenhang verkündete Netflix auch, dass sich das harte Durchgreifen gegen das Teilen von Passwörtern etwas verzögert. Bisher geht das Unternehmen nur in einigen wenigen Ländern gegen Kund*innen vor, die ihr Passwort mit haushaltsfremden Personen teilen.
Eigentlich hätte das seit über einem Jahr angekündigte «Feature» schon im jüngst abgelaufenen Quartal weltweit eingeführt werden, nun peilt Netflix das 2. Quartal 2023 dafür an. Nach eigenen Angaben ist Netflix mit der Taktik zufrieden. In Kanada, eines der Länder, in denen schon hart durchgegriffen wurde, habe man nun mehr Abonennt*innen als zuvor.