Betrügen für «Emily in Paris»? Teilen Briten Netflix-Passwörter, droht ihnen Knast

Von Dirk Jacquemien

20.12.2022

Ist «Emily in Paris» es wirklich wert, ins Gefängnis zu gehen?
Ist «Emily in Paris» es wirklich wert, ins Gefängnis zu gehen?
Netflix

So schnell kannst du zum/r Straftäter*in werden: Grossbritannien zeigt keine Gnade gegenüber Betrüger*innen, die ihr Netflix-Passwort weitergeben.

Von Dirk Jacquemien

Das Teilen von Zugangsdaten zu Streamingdiensten gehört fast schon zum guten Stil unter Freund*innen und Familien. Dies verstösst allerdings bei den meisten Diensten gegen deren Nutzungsbestimmungen. Einige setzen neuerdings auch technische Massnahmen um, um die Praxis zu unterbinden. Netflix plant bereits in naher Zukunft, das Passwort-Teilen zu unterbinden, nachdem es dies zuvor jahrelang toleriert hat.

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Doch dass du eine Straftat begehst, wenn du dein Passwort mit dem Grosi oder dem Schatz teilst; auf diese Idee ist bisher noch niemand gekommen. Doch da gibt es ja noch die britische Regierung.

Mit der ganzen Härte des Gesetzes

Das Intellectual Property Office (IPO) der britischen Regierung ist der Auffassung, dass das Teilen von Passwörtern ein Betrug im strafrechtlichen Sinne sei. Sogar eine «ganze Reihe» an straf- und zivilrechtlichen Normen würde durch das Teilen des Netflix-Kontos verletzt, führt das IPO gegenüber «Torrentfreak» aus. Das könne Vertragsbruch, Urheberrechtsverletzung oder eben Betrug sein.

Die Reaktionen von Beobachtern liessen nicht lange auf sich warten:

Trotz der Bestimmtheit der Regierung ist es allerdings schwer vorstellbar, dass Netflix oder ein anderer Streaming-Dienst gegen Kund*innen wegen des Teilens von Passwörtern strafrechtlich vorgehen würde. Das würde wohl in einem PR-Desaster von gigantischem Ausmass enden.

Soll das Passwort-Teilen verboten werden? Sag uns deine Meinung.