Heute beginnt in New York der Prozess gegen den mutmasslichen Krypto-Betrüger Sam Bankman-Fried. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Kundeneinlagen bei seiner Kryptobörse FTX in Milliardenhöhe veruntreut zu haben. Seit August sitzt er in Untersuchungshaft, der Prozess soll mindestens sechs Wochen lang dauern.
Bankman-Fried hat einen fast biblischen Fall hinter sich, vom wohl bekanntesten Krypo-Boss mit einem Papiervermögen von zeitweise 26 Milliarden Dollar zum Angeklagten, dem bis zu 100 Jahre Haft in einem Verfahren drohen, bei dem quasi allen unabhängigen Beobachter*innen angesichts der erdrückenden Beweise mit einer Verurteilung rechnen.
Als seine Welt noch in Ordnung war, gab Bankman-Fried auch Hunderte Millionen Dollar für politische Aktivitäten aus, in Form von Wahlkampfspenden und Lobbyarbeit. Hauptsächlich unterstützte er demokratische Kandidat*innen, aber laut seinem Biografen Michael Lewis wollte er die grösste «Spende» von allem Donald Trump zukommen zu lassen. Allerdings nicht, um dessen Wahlkampf zu unterstützen.
Stattdessen sollte Trump durch eine Zahlung in Höhe von 5 Milliarden Dollar dazu bewegt werden, 2024 nicht erneut für die Präsidentschaft zu kandidieren. Die astronomische Summe will Bankman-Fried aus dem Umfeld von Trump erfahren haben, wobei unklar sei, ob sie von Trump direkt kam, so Lewis. Ein Sprecher des Ex-Präsidenten bezeichnete Bankman-Fried gegenüber CNBC als «Lügner».
Bankman-Fried soll allerdings Zweifel gehabt haben, ob das Vorhaben legal sei und sowieso brach sein Krypto-Imperium im November 2022 zusammen und sein Milliardenvermögen löste sich in Luft auf.
Trump hat bekanntermassen seine erneute Kandidatur verkündet und geniesst derzeit einen gigantischen Vorsprung in den Umfragen vor seinen republikanischen Mitbewerber*innen, wobei auch ihm Ungemach durch gleich mehrere Strafprozesse droht.