Simulierter AsteroideneinschlagMit dieser Website kannst du Zürich pulverisieren
Von Dirk Jacquemien
12.12.2022
Was würde eigentlich passieren, wenn ein Asteroid meine Gemeinde trifft? Eine neue Website gibt dafür nun realitätstreue Antworten.
Von Dirk Jacquemien
12.12.2022, 20:58
Dirk Jacquemien
Asteroideneinschläge sind eine echte Gefahr für die Erde, wie die Dinosaurier (nicht mehr) bezeugen können. Doch natürlich ist Asteroid nicht Asteroid, Grösse und Komposition machen einen gewaltigen Unterschied hinsichtlich des Ausmasses eines potenziellen Schadens.
Auch wo ein Asteroid die Erde trifft, ist freilich nicht unerheblich. Ob er im Meer, in der unbesiedelten Wildnis oder in einem Ballungszentrum niedergeht, führt zu völlig unterschiedlichem Ausgang. Wie dieser aussehen würde, kann nun eine neue Website simulieren. Der «Asteroid Launcher» zeigt, was passieren würde, wenn ein Asteroid deine Nachbarschaft besucht.
Die Website bietet eine Vielzahl von frei festlegbaren Variablen. So lässt sich die Komposition des Asteroiden festlegen, also ob er aus Stein, Eisen oder Gold bestehen soll, ebenso dessen Durchmesser, die Einschlagsgeschwindigkeit sowie der Einschlagwinkel. Dann muss nur auf der Weltkarte ausgewählt werden, wo es ungemütlich werden soll.
«Asteroid Launcher» berücksichtigt auch Bevölkerungsdaten, um alle Auswirkungen eines Einschlages zu berechnen. Am Beispiel eines Eisenasteroiden mit 50 Metern Durchmesser, der mit 17 km/h auf die Innenstadt von Zürich zielen würde, ergäbe sich dann Folgendes.
Der Asteroid würde noch nicht einmal den Boden erreichen, sondern in 345 Metern Höhe explodieren. Dann würden knapp eine halbe Million Menschen durch den Feuerball sterben, Hunderttausende weitere durch die Schock- und Sturmwellen. Gebäude im Umkreis von 10 Kilometern würden kollabieren.
Glücklicherweise erfolgt ein Asteroidentreffer von dieser Grösse nur alle 831 Jahren und meistens auch nicht in dicht besiedelten Gebieten. Der Asteroid, der 1908 am sibirischen Tunguska-Fluss explodierte, hatte ebenfalls einen Durchmesser von 50 Metern, verursachte aber aufgrund der Abgelegenheit keine bestätigten Todesopfer.