Im Blut liegt die Wahrheit Intel will gefälschte Videos anhand von Venen erkennen

Dirk Jacquemien

17.11.2022

Anhand der Farben der Venen im Gesicht will Intel erkennen, ob ein Video echt ist.
Anhand der Farben der Venen im Gesicht will Intel erkennen, ob ein Video echt ist.
Intel

Intel hat ein System entwickelt, das sogenannte Deepfake-Videos anhand des Blutflusses von Menschen erkennen soll: In Echtzeit und noch bevor ein solch gefälschter Film die Runde macht.

Dirk Jacquemien

Bei einem so genannten Deepfake legt eine künstliche Intelligenz Menschen Wörter in den Mund, die diese nie geäussert haben. Deepfake-Videos werden immer überzeugender, auch wenn die mancherorts artikulierten Sorgen, mittels solcher gefälschter Videos von Politiker*innen würden geopolitische Krisen erzeugt, bisher noch nicht wahr geworden sind.

Dennoch besteht das Potenzial, dass durch die Technik systematisch getäuscht wird. Forscher*innen von Intel und der State University of New York at Binghamton haben daher das System «FakeCatcher» entwickelt, dass Deepfake-Videos in Echtzeit erkennen soll. Das Merkmal, das dabei über die Echtheit eines Videos entscheidet, ist der Blutfluss.

Venen ändern Farbe

Wenn Blut durch die Venen gepumpt wird, ändert sich deren Farbe auf subtile Art und Weise. Im Gesicht schaut FakeCatcher dann auf solche Veränderungen und soll sie vollautomatisch und in Echtzeit erkennen können. Dabei kommt die Photoplethysmographie zum Einsatz, eine Technik, die auch von Puls-Oxymetern zur Messung der Sauerstoffsättigung verwendet wird.

Das System könnte etwa von sozialen Netzwerken eingesetzt werden, um gefälschte Videos zu entfernen, bevor sie viral gehen. Auch Nachrichten-Medien sollen von FakeCatcher profitieren können. Es läuft allerdings nur mit spezieller Hard- und Software von Intel.