Kostenpflichtige Abos Instagram ahmt OnlyFans nach

Von Dirk Jacquemien

18.7.2022

Influencer*innen können nun Geld für ihre Post verlangen.
Influencer*innen können nun Geld für ihre Post verlangen.
Getty Images

Instagram springt auf den OnlyFans-Zug auf. Influencer*innen können nun Posts und Chats zahlenden Abonnennt*innen vorbehalten.

Von Dirk Jacquemien

Instagram-Chef Adam Mosseri hat angekündigt, dass Influencer*innen auf der Plattform mehr Möglichkeiten zum Geldverdienen bekommen — mit einem kostenpflichtigen Abo für ihre Fans. So können Influencer*innen nun einzelne Beiträge und Reels – Videos im TikTok-Stil – zahlenden Abonnent*innen vorbehalten. Auch direkte Chats mit zahlenden Fans sind nun möglich.

Als Abogebühr ist dabei alles zwischen 0,99 und 99 Dollar im Monat möglich. Mit diesem nun bei Instagram eingeführten Geschäftsmodell wurde etwa die Plattform OnlyFans gross – die dort angebotenen Inhalte sind freilich zu grossen Teilen pornografisch.

Bei Instagram gelten dagegen auch beim neuen Angebot die strengen Inhaltsrichtlinien, die Nacktheit grösstenteils untersagen. Daher bleibt es abzuwarten, inwieweit eine kritische Masse an Nutzer*innen bereit ist, für eher zahme Inhalte Geld zu zahlen.

Instagram kämpft um Nutzer*innen

Instagram und Mutterkonzern Meta kämpfen schon seit einiger Zeit mit Nutzerschwund. Gerade die jüngere Zielgruppe findet sich häufiger auf anderen Plattformen, vor allem TikTok. Somit gibt es auch für Influencer*innen weniger Anreize, sich auf Instagram zu konzentrieren, da das Publikum woanders ist.

Mit dem Abomodell und der Möglichkeit neuer Einnahmequellen will Instagram dementsprechend Influencer*innen dazu motivieren, bei der Stange zu bleiben. In diesem Rahmen will Instagram bis 2024 auch keine Kommission erheben, sodass die Influencer*innen – anders als etwa bei OnlyFans – ihre Einnahmen komplett selbst behalten können.

Um Abos anbieten zu können, brauchen Influencer*innen derzeit noch eine Einladung von Instagram, das Programm soll allerdings bald ganz geöffnet werden.