Rekord-Auktion Wie bitte? Ein digitales Einhorn für 60'000 Franken?

Martin Abgottspon

7.1.2019

Dieses Pferdchen wurde im Online-Rollenspiel «Ragnarok: Eternal Love» für 60'000 Dollar versteigert.
Dieses Pferdchen wurde im Online-Rollenspiel «Ragnarok: Eternal Love» für 60'000 Dollar versteigert.
Bild: Gravity

Für seltene Gegenstände in Videospielen greifen Spieler gerne mal tief in die Tasche. Die Liebe zu einem Einhorn war einem Indonesier jetzt sogar 60'000 Franken wert.

Skins oder Ingame-Items sind zwar oft nur kosmetischer Natur und verschaffen einem keine wirklichen Vorteile im Spiel. Dennoch sind sie aufgrund ihres Seltenheitswerts bei eingefleischten Spielern äusserst beliebt.
Bereits vor Jahren machte «World of Warcraft» gelegentlich Schlagzeilen mit Ingame-Items, welche die Spieler auf Ebay für über 1'000 Franken vertickten. Auch heutzutage kostet beispielsweise ein «Teufelsdrache» immer noch gut 1'800 Franken.



Ähnliche Preissphären öffnen sich auch «CS:GO»-Spielern, die Wert auf eine ausgefallene Bemusterung ihrer Waffe legen. Hier sind Preise im vierstelligen Bereich ebenfalls an der Tagesordnung.

Vorwürfe der Geldwäsche

In Asien hat ein Spieler mit seinem jüngsten Gebot für ein weisses, leuchtendes Einhorn mit Flügeln jetzt aber für neue Massstäbe gesorgt. Für das Pferdchen aus dem in Europa eher unbekannten Online-Rollenspiel «Ragnarok M: Eternal Love» berappte ein Indonesier rund 60'000 Franken. Abgewickelt wurde die Transaktion über das spieleigene Auktionshaus. Dort wurde der Preis auf 360'000 «Big Cat Coins» hochgetrieben. Für sechs «Big Cat Coin» zahlt man im Online-Store rund einen Franken.

«Ragnarok M: Eternal Love» ist bekannt dafür, dass regelmässig Ingame-Gegenstände zu utopischen Preisen den Besitzer wechseln. In den letzten Wochen gingen beispielsweise auch eine «Golden Thief Bug Card» oder eine «Moonlight Flower Card» für jeweils mehr als 15'000 Franken über den Ladentisch.

Bei solchen Preisen liegt der Verdacht der Geldwäscherei nahe. Etliche Spieler haben ihrem Unmut über die überteuerten Preise auch schon Luft verschafft. Bisher gibt es jedoch keine Beweise für illegale Aktivitäten bezüglich des Item-Handels. Vielleicht geht es tatsächlich nur um Prestige. Und da hilft die Einblendung am oberen Bildschirmrand scheinbar wenig: «Spielt mässig und gebt Geld klug aus.»

Bild: Youtube

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