Oxford–Studie Oxford-Studie kommt zum Schluss: Gamen macht nicht aggressiv

Martin Abgottspon

15.2.2019

Einmal mehr widerlegt eine Studie das Klischee, dass Videospiele aggressives Verhalten fördern.
Einmal mehr widerlegt eine Studie das Klischee, dass Videospiele aggressives Verhalten fördern.
Bild: Getty Images

Der Glaube, dass Videospiele aggressiv machten und Amokläufern mitunter als Ursprung für ihre furchtbaren Taten dienten, sei aus der Luft gegriffen. Zu diesem Resultat kommt jetzt eine britische Studie.

«Videospiele vernebeln die Gedanken von jungen Leuten», behauptete letztes Jahr US-Präsident Donald Trump. Seiner Aussage war jenes Schulmassaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, vorausgegangen. 

Tappt man bei der Suche nach Gründen für solche Taten im Dunkeln, bedient man sich gerne des Klischees, dass Videospiele schuld dafür seien. Und wenn selbst einflussreiche Persönlichkeiten wie Donald Trump dieses Fass immer wieder von Neuem öffnen, erstaunt es nicht, dass sich dieses Vorurteil so hartnäckig hält.  

Aggression ist nicht gleich Frust

Ein Forscher-Team der britischen Oxford Universität hat nun einmal mehr untersucht, ob es einen signifikanten Zusammenhang zwischen Videospielen und aggressivem Verhalten gibt. Dazu hat es das Spielverhalten von 1'000 Schülern im Alter von 14 bis 15 Jahren untersucht. Das Fazit in Kürze: Liebhaber von Videospielen sind im Vergleich zu gleichaltrigen Nicht-Spielern nicht aggressiver.  



Den Oxford-Forschern war es für die Untersuchung wichtig, sich nicht nur auf die Aussagen von einzelnen Probanden zu stützen. Aus diesem Grund sprachen sie beispielsweise auch mit Eltern oder Lehrern, um sich über das Verhalten der Jugendlichen zu erkundigen.

Infolgedessen kamen die Forscher auch zum Ergebnis, dass andere Analysen auf demselben Gebiet das Gewaltsklischee teils auch bestätigen würden, dies aber oft am Setting liegen würde. Und weiter: «Es hat sich auch gezeigt, dass viele Studien dieser Art auch zu einem anderen Resultat kamen, weil die Forscher diese durch ihre persönliche Haltung beeinflusst haben», so  die Co-Autorin Dr. Netta Weinstein.

Die Studie stellt aber auch klar, dass Gamer besonders während des Spielens deutliche Anzeichen von Frust zeigten. Dieser äussere sich dann beispielsweise in Form von «Trashtalking» oder «Trolling», beides wiederum seien aber keine Indikatoren von aggressivem Verhalten.

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