Trotz Streaming-Stars Mixer schliesst und spannt mit Facebook Gaming zusammen

Von Fabian Gilgen

23.6.2020

Auch Ninja konnte Mixer nicht zu besseren Zahlen verhelfen.
Auch Ninja konnte Mixer nicht zu besseren Zahlen verhelfen.
Bild: Twitter

Nach rückläufigen Zahlen gibt Microsoft ihre Streaming-Plattform Mixer definitiv auf und überlässt sie Facebook Gaming. Die daraus entstehende Partnerschaft soll nun das Projekt xCloud voranbringen.

Seit 2017 hat Microsoft mit ihrer Plattform Mixer versucht Fuss in der Streaming-Branche zu fassen. Doch nun scheint Microsoft diese Bemühungen aufzugeben und übergibt Mixer an Facebook Gaming. So werden ab dem 22. Juli die Seite und App auf Facebook Gaming umgeleitet. Für viele Mixer-Nutzer scheint dies nicht nachvollziehbar, da die Plattform mit ihrer Technologie, anderen Konkurrenten voraus war.

Zuschauerzahlen-Vergleich der vier grossen Streaming-Plattformen.
Zuschauerzahlen-Vergleich der vier grossen Streaming-Plattformen.
Bild: Streamelements

Diese Entscheidung ist wohl aber auch eine Konsequenz der rückläufigen Zahlen auf Mixer. Selbst Exklusivverträge mit ehemaligen Twitch-Stars wie Ninja und Shroud konnten diese nur kurzfristig etwas aufbessern. Denn während Zuschauerzahlen der gesamten Streaming-Industrie 2020 um 99 Prozent – bei Facebook Gaming sogar um 238 Prozent – gestiegen sind, konnte Mixer lediglich ein vergleichbar verschwindend kleines Wachstum von 0,2 Prozent verbuchen.



Eine neue Partnerschaft

Microsoft hat aber Mixer nicht bloss einfach an Facebook Gaming abgegeben. Denn das Ende von Mixer bringt zeitgleich auch eine neue Partnerschaft zwischen Microsoft und Facebook Gaming hervor, die vor allem für das Projekt xCloud von Microsoft strategisch interessant ist. Ähnlich wie Google Stadia sollen mit xCloud Xbox-Games auf jedem erdenklichen Gerät über Streaming gespielt werden können, ohne das Spiel selbst herunterladen zu müssen.

Um xCloud gross zu machen, könnte Facebook Gaming genau die richtige Plattfrom sein, meint Xbox-Chef Phil Spencer gegenüber «The Verge»: «Wir denken es gibt uns einen grossartigen Ort, um mehr xCloud-Inhalte zu veröffentlichen und den Spielern die Möglichkeit zu geben, von dort aus zu spielen. Ich glaube nicht, dass wir lange warten müssen, um das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen zu sehen».



Was passiert mit ehemaligen Mixer-Streamern?

Mixer-Streamer werden nun vor die Wahl gestellt, bei Facebook Gaming weiterzumachen oder auf einer anderen Plattform wie Twitch oder Youtube Gaming zu streamen. Sollten sie sich für Facebook Gaming entscheiden, würden Partnerschaftsverträge, die mit Mixer bestanden haben, so gut wie möglich übernommen. Möglicherweise gilt dies aber nicht für die kostspieligen Exklusivverträge mit Ninja oder Shroud. Diese haben sich zwar bereits zum Ende von Mixer auf Twitter geäussert, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen, auf welcher Plattform sie in Zukunft streamen werden.

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