Eltern-RatgeberHilfe, mein Kind will Profi-Gamer werden
Martin Abgottspon
14.6.2019
Streamer und YouTube-Stars rücken Wunschberufsbilder von Jugendlichen in ein neues Licht. Doch wie soll man damit umgehen, wenn die eigenen Kinder plötzlich ernsthaft den Wunsch hegen, als professionelle Gamer ihr Geld verdienen zu wollen?
In England sorgt aktuell das Beispiel eines 15-jährigen «Fortnite»-Spielers für Schlagzeilen: Benjy wurde von seiner Mutter von der Schule abgemeldet, damit er sich voll und ganz aufs Gamen konzentrieren kann. Zwei Privatlehrer unterrichten ihn nun zuhause für einige Stunden, sonst trainiert er. Im Visier hat Benjy die grossen Preisgelder, die immer öfter auch sechsstellig ausfallen können.
Wie es soweit kam? «Meine Mutter wusste zuerst gar nicht, wie gut ich bin. Bis ich sie einmal mitten in der Nacht aufweckte, weil ich bei einem europäischen Online-Turnier 11'000 Euro gewonnen hatte. Von dem Moment an ging die Sache durch die Decke», sagte das «Fortnite»-Ass dem «Daily Mirror». Für die Weltmeisterschaft in New York hat er sich inzwischen schon qualifiziert, wodurch ihm 44'000 Euro sicher sind. Sollte er das Turnier gewinnen, wären es sogar 2,65 Millionen Euro.
Von solchen Erfolgen träumen mittlerweile viele Jugendliche. Auch in der Schweiz. Egal ob «Fortnite», «League of Legends» oder «FIFA»: In zahlreichen eSports-Titeln winken inzwischen lukrative Preissummen und Berühmtheit. Man mag das belächeln. Führt man sich aber vor Augen, dass der Wimbledon-Sieger weniger Preisgeld kassiert als der «Fortnite»-Weltmeister, hört man womöglich schnell damit auf.
Das Spiel verstehen
Wie sollte man nun also reagieren, wenn die eigenen Kinder ernsthafte Absichten haben, als Gamer zumindest ein Nebeneinkommen zu erwirtschaften?
In erster Linie sollte man den Wunsch ernst nehmen, auch aus Respekt dem eigenen Kind gegenüber. Oft hilft es dabei, zunächst einmal selber zu verstehen, worum es in dem jeweiligen Spiel überhaupt geht. Was ist das Ziel? Wie funktioniert die Strategie? Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team? Oft bekommt man schon einen ganz anderen und wesentlich besseren Eindruck eines Spiels oder auch des Spielers, wenn man selber einen tieferen Zugang hat.
Danach sollte man in etwa einschätzen können, wie gut das Kind denn tatsächlich in seinem Hobby ist. Dafür gibt es in jedem Spiel Rating-Systeme, die einem ziemlich schnell Anhaltspunkte über die Fähigkeiten liefern. Sollte das Kind etwa auf «Challenger»-Niveau in «League of Legends» spielen, ist es darin wohl talentierter, als Xherdan Shaqiri oder Granit Xhaka es im Fussball sind.
Gemeinsame Abkommen definieren
Talent allein ist aber noch lange kein Garant für eine professionelle Karriere – und erst recht kein Grund, sofort die Schule hinzuschmeissen. Ab hier macht es Sinn, wenn Eltern und Kinder gemeinsame Leitplanken und Ziele definieren. Diese sollten idealerweise beidseitig realistisch bleiben. Wenn die schulischen Leistungen beispielsweise nicht unter dem Spielen leiden, sollte man als Elternteil im Gegenzug auch Verständnis für das Training und die Teilnahme bei Turnieren des Nachwuchs aufbringen. Bei anderen Sportarten würde man das ja auch tun. Und Gaming ab einem gewissen Level ist nun mal wie Sport, eSports eben.
Sein Kind in Tätigkeiten zu unterstützen, die es liebt, ist grundsätzlich nie verkehrt. Ab einem gewissen Punkt muss man sich die Realität aber auch klar vor Augen führen. Die meisten werden trotz hartem Trainings und Hingabe nie zu den Besten gehören. Folglich werden sie als Profi-Gamer nie wirklich Geld verdienen. Stellt sich das heraus, muss man sich das irgendwann eingestehen und sich damit abfinden, dass es eben nur ein Hobby bleibt.
Genauso unerwartet wie episch betrat Keanu Reeves die Bühne der E3, um «Cyberpunk 2077» gleich selber anzukünden. Als er erklärte wie atemberaubend es sei, die Welt von «Cyberpunk 2077» zu erkunden, hörte man einen Fan aus dem Publikum: «Du bist atemberaubend, Keanu!». Das Kompliment gab die Hollywood-Legende artig ans Publikum zurück. Ein Moment für die Geschichte der E3.
Bild: CD Projekt
Erste Details zu «Watch Dogs: Legion» wurden schon vor der E3 veröffentlicht. Nun ist aber weiter bekannt, dass man beim dritten Teil der Serie in die Rolle von verschiedenen Nichtspieler-Charakteren schlüpfen kann. Egal, ob man nun die Story des Barkeepers um die Ecker erleben will oder als Hacker-Oma ins Post-Brexit-London abtauchen möchte: «Watch Dogs: Legion» will alles möglich machen.
Bild: Ubisoft
Die besten Ankündigungen sind jeweils die, die weder aufgrund von Vorahnungen noch Leaks geschehen. Dazu gesellt sich die Ankündigung vom Nachfolger von «The Legend of Zelda: Breath oft he Wild», nach «Ocarina of Time» das wohl beste «Zelda». Womöglich wird man die Prinzessin Zelda höchstpersönlich spielen können. Wir sind gespannt.
Bild: Nintendo
Keanu Reeves hatte zwar den prominentesten und auch einen der besten Auftritte an der E3, doch Ikumi Nakamura legte eine ähnlich denkwürdige Performance auf die Bühne. Mit einer Fröhlichkeit, die seinesgleichen sucht, stellte sie «GhostWire: Tokyo» vor. Und wer nun ihren Auftritt gerne noch sehen möchte, versucht es am besten mal auf Youtube.
Bild: Youtube
Wer wie wir auf Haifische steht, für den ist «Maneater» genau das richtige Spiel. Ganz einfach mal als Hai durch seichte Gewässer schwimmen und ahnungslosen Badegästen das eine oder andere Gliedmass abknabbern. Klingt komisch? Spätestens wenn man weiss, dass «Maneater» wie «GTA» sein wird, einfach als Hai, dann verfliegen auch die letzten Zweifel.
Bild: Tripwire Interactive
Als grosse Fans der «Dark Souls»-Reihe und der Fantasy-Serie Game of Thrones kann «Elden Ring» nur absolut grossartig werden. Game of Thrones-Autor George R.R. Martin arbeitet höchstpersönlich an dem Fantasy-RPG mit und wir können weitere Informationen wie etwa das Release-Datum schon kaum erwarten.
Bild: From Software
Microsoft nutzt die Gunst der Stunde und gab vor Sony erste Details zur neuen Konsole bekannt, die unter dem Codenamen Scarlett läuft. Ladezeiten sollen dabei der Vergangenheit angehören und auch sonst verfügt das Innenleben der nächsten Xbox über reichlich Power. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft 2020 soll die neue Xbox in die Läden kommen.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Elder Scrolls Online: Elswyre ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)