Grosszügige Geste«Fortnite»-Macher überweisen Mutter 1'200 Dollar zurück
Martin Abgottspon
21.1.2019
Stolze 1'200 Dollar hat ein 11-jähriger Junge mit der Kreditkarte seiner Mutter in «Fornite» ausgegeben. Der Publisher zeigt sich nun kulant. Der Fall dürfte dennoch eine Ausnahme bleiben.
Erst dachte die Frau aus North Carolina noch, sie sei Opfer eines Kreditkartenbetrugs geworden. Dann aber stellte sie fest, dass es einzig und allein ihr Sohn war, der für eine horrende Kreditkartenrechnung gesorgt hat. Über 1'200 Dollar hat er für Skins und weitere hübsche Accessoires im Spiel ausgegeben.
Umgehend wendete sie sich mit einem Ticket an die «Fortnite»-Macher, bat um eine Rückerstattung des Geldes und hatte damit sogar Glück. Es dauerte zwar eine Weile, am Ende überwies Epic Games den Betrag aber komplett zurück.
Misserablem Kundensupport zum Trotz?
Erst kürzlich erhielt Epic Games vom Better Business Bureau (BBB) die Tiefstnote «F» für ihren Kundensupport. Das amerikanische Nonprofit-Unternehmen, das für den Ausbau der Marktvertrauens zuständig ist, begründete seinen Entscheid damit, dass ein Grossteil der Anfragen an Epic Games gar nie beantwortet werden.
Dieser Eindruck täuscht nicht. Auch Medienunternehmen oder Turnierveranstalter warten oft Monate lang auf eine Antwort, die sie oft auch gar nie erhalten.
Nun könnte man diese Aktion als Anzeichen deuten, dass sich Epic Games in dieser Hinsicht tatsächlich bessern wolle. Viel wahrscheinlicher aber wird dieser Fall eine Ausnahme bleiben, mit dem sich leicht einige positive Schlagzeilen provozieren lassen.
Somit sollten sich andere geschröpfte Eltern eher keine grossen Hoffnungen machen. Sie allein sind verantwortlich, was ihre Kinder mit der Kreditkarte anstellen – nicht umsonst sind die «Terms of Agreement» jedem Videospiel beigefügt. Versuchen kann man es natürlich trotzdem. Sich wundern, keine Antwort zu erhalten, sollte man aber nicht – die Aktion dürfte zigmal mehr Tickets ausgelöst haben.
Epic Games hat sich bis jetzt übrigens nicht dazu geäussert, warum in diesem Fall eine Erstattung zugelassen wurde. Ebenfalls unbekannt ist, wie der Account des 11-Jährigen jetzt genau aussieht.