SpiessrutenlaufBlizzard kann es mit «Warcraft 3: Reforged» niemandem recht machen
Von Fabian Gilgen
30.1.2020
In der Nacht auf den 29. Januar hat Blizzard mit «Warcraft 3: Reforged» die Neuauflage des Echtzeitstrategie-Klassikers «Warcraft 3» von 2002 veröffentlicht. Doch nun sind eingesottene Fans wie auch neue Spieler enttäuscht.
Die Hardcore-Community hinter «Warcraft 3» wollte mit «Warcraft 3: Reforged» grundsätzlich bloss eine grafisch überarbeitete Neuauflage. Dass es wichtig war, dieser Community gerecht zu werden, war Blizzard bewusst und reagierte darum während des Entwicklungsprozesses auch auf deren Feedback. So wurden auch bereits kommunizierte Pläne verworfen, die Geschichte von «Warcraft 3» zu überarbeiten, damit sie sich besser mit jener von «World of Warcraft» verbinden lässt. Jedoch hätten sich weniger puristische Fans und neue Spieler darauf gefreut, eine erweiterte Geschichte zu erleben, die sich vielleicht mehr mit Figuren wie Sylvanas und Jaina auseinandergesetzt hätte.
Die puristischen Fans wurden dann aber unter anderem durch den Zwang, mit der neuen Sprachausgabe zu spielen, enttäuscht. Sie können zwar die Grafik auf die klassische Version umstellen, die originale Sprachausgabe gibt es aber nicht mehr. Auch fehlen ihnen die Modi «Eigene Kampagne» und «Turnier», die von Blizzard entfernt wurden, aber möglicherweise noch nachgereicht werden.
Ebenfalls eine Enttäuschung für viele Spieler ist der grafische Rückschritt gegenüber dem, was an der Blizzcon 2018 präsentiert wurde. So wurde zum Beispiel eine grafisch überarbeitete Zwischensequenz, die in einer Demo gezeigt wurde, durch eine deutlich weniger ansprechende Variante ersetzt. Trotzdem muss man die tiefgehende grafische Überarbeitung Blizzard anrechnen. Denn das Spiel sieht deutlich besser aus als das Original, auch wenn die filmischen Zwischensequenzen bloss in höherer Auflösung gerendert, statt neu überarbeitet wurden.
Blizzard hat ursprünglich in Sachen Grafik mehr versprochen.
Video: Youtube
Was aber an keinem Spieler vorübergegangen ist, sind die bisherigen, zum Teil sehr starken Performance-Probleme, zahlreiche Bugs und fehlende Benutzerfreundlichkeit-Funktionen, die man bei einem modernen Spiel erwarten würde.
«Warcraft 3: Classic» verschmilzt mit «Warcraft 3: Reforged»
Spieler, welche das originale «Warcraft 3» spielen wollen, werden seit Release der Neuauflage mit einem 30-Gigabyte grossen Update konfrontiert. Denn die zwei Versionen von «Warcraft 3» wurden zusammengelegt. Dies heisst nicht, dass Besitzer der klassischen Version die Neuauflage gratis erhalten, sondern dies ermöglicht, dass nun Spieler beider Versionen miteinander spielen können. Infolge werden auch zukünftige Balance-Updates von «Warcraft 3: Reforged» auch bei der klassischen Version stattfinden.
«The Elder Scrolls V: Skyrim»: Für viele Spieler ist Skyrim die Messlatte für grosse Spielwelten. Unzählige Abenteuer können hier erlebt werden. Oft vergisst man bei der Grösse schon die eigentliche Hauptstory, weil man sich immer wieder irgendwo verliert. Dabei ist die knapp 40 Quadratkilometer grosse Welt im Vergleich zu anderen Spielen noch klein.
«The Legend of Zelda: Breath of the Wild»: Das Flaggschiff für die Nintendo Switch überzeugt auf ganzer Linie, auch mit seiner offenen Welt von rund 57 Quadratkilometern, wo es einem trotz der Grösse nie langweilig wird.
Bild: Nintendo
«GTA V»: Bei Spielen von Rockstar wusste man schon immer, dass man sich schnell in riesigen Welten verlieren kann. Das ist auch bei «GTA V» nicht anders. Rund 126 Quadratkilometer warten darauf, erkundet zu werden und natürlich gibt es da auch genug Platz, um einige Gesetze zu brechen.
Bild: Rockstar Games
«World of Warcraft»: Seit 15 Jahren wächst die Welt in «World of Warcraft» immer weiter. Unglaubliche 207 Quadratkilometer umfasst das Gebiet bereits, wo man mittlerweile auch mehrere Monate benötigt, um zumindest ansatzweise alles einmal zu bereisen. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.
«The Witcher 3: Wild Hunt»: Mit allen Erweiterungen wuchs auch die Welt des Witchers immer weiter. Wer also erst mit der Netflix-Serie so richtig auf den Geschmack gekommen ist, hat in dieser rund 217 Quadratkilometer grossen Welt noch sehr viele neue Abenteuer mit Geralt von Riva vor sich.
Bild: CD Projekt Red
«Ghost Recon Wildlands»: Diese riesige Welt ist von Beginn weg für alle Spieler vollumfänglich zugänglich. 272 Quadratkilometer, die einen schönen Mix aus «Battlefield 4» und «Red Dead Redemption» bieten und im Gegensatz zum neusten Ableger der Serie noch richtig Spas gemacht hat.
Bild: Ubisoft
«Just Cause 3»: Und es geht noch grösser. Dieses Spiel überzeugt zwar nicht wirklich mit einer grandiosen Story, lässt dem Spieler auf über 1000 Quadratkilometern dafür alle Freiheiten, sich nach Belieben auszutoben.
Bild: Square Enix
«Death Stranding»: Von einzelnen Kritikern zynisch als Wander-Simulator abgestempelt, findet man sich bei Kojimas neustem Meisterwerk in einer 600 Quadratkilometer grossen Welt wieder. Wie soll man da je alles entdecken?
Bild: Kojima Productions
«Guild Wars Nightfall»: Etwa gleichzeitig wie «World of Warcraft» öffnete sich für MMO-Fans auch die Welt von «Guild Wars», die inzwischen auf unglaubliche 39'000 Quadratkilometer angewachsen ist. Also etwa gleich gross wie die ganze Schweiz.
Bild: ArenaNet
«Elder Scrolls 2: Daggerfall»: Und nun noch der absolute Spitzenreiter mit der grössten Spielewelt überhaupt. Hier verliert man sich in einer digitalen Welt von über 160'000 Quadratkilometer, was ungefähr der Fläche von Tunesien entspricht.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Star Wars Jedi: Fallen Order ...und freue mich auf: Desperados 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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