Absurde Film-Idee Pop-Kulturen verschmelzen: Aber «Space Invaders» als Kino-Hit?

Von Fabian Gilgen

15.7.2019

Die Pixel-Aliens sollen in Zukunft auch die Kinoleinwand unsicher machen.
Die Pixel-Aliens sollen in Zukunft auch die Kinoleinwand unsicher machen.
Bild:  Medium

Immer häufiger basieren Filme und Serien auf den Geschichten von Videospielen. Aber funktioniert dieses Konzept auch noch mit einem Klassiker wie «Space Invaders»?

Games zu Filmen gibt es schon so lange wie es Games gibt. Seit einigen Jahren zeichnet sich aber vermehrt ein umgekehrter Trend ab. Viele Spiele schaffen es auf die Kinoleinwand oder in den Streaming-Katalog von Netflix & Co.

Beispiele dafür sind «Tomb Raider», «Assassin’s Creed» oder «Resident Evil». Dass ihre Geschichte aus einem Videospiel stammt, ist dabei abernicht die einzige Gemeinsamkeit. Denn mit ein paar wenigen Ausnahmen sind Spieleverfilmungen eher weniger erfolgreich. Dies liegt wahrscheinlich auch an den klaren und hohen Erwartungen der Spieler.



Und doch scheint das Verfilmen von Spielen so naheliegend. Denn viele der aktuellen Games haben bereits eine ausgeprägte Story und eine treue Fangemeinschaft. Sicherlich auch ein Grund, warum Netflix aktuell eine Serie zum Spiele-Hit «The Witcher» plant.

Doch für gewisse Filme- oder Serienmacher bietet das wohl zu wenig künstlerische Freiheit. Darum soll nun gemäss «Deadline» auch der Arcade-Klassiker von 1978, «Space Invaders», verfilmt werden. Nur wenige Spiele bieten wohl mehr Freiheiten in Sachen Story-Writing. Denn die Handlung von «Space Invaders» kann mit einem einzigen Satz beschrieben werden: «Die Alien-Invasion muss gestoppt werden!».

«Space Invaders»: So sieht der Klassiker von 1978 aus.

Video: YouTube

Film und Spiel als Promotionskanal

Mehr und mehr scheinen die Bereiche der Popkultur miteinander zu verschmelzen. Auf der einen Seite gibt es Filme, die wie Videospiele wirken, wie etwa «Hardcore Henry». Auf der anderen Seite gibt es Spiele, die sich auf das Erzählen einer Story fokussieren und dabei auch berühmte Schauspieler rekrutieren, wie aktuell Keanu Reeves für «Cyberpunk 2077».

Die Unterhaltungsindustrie hat verstanden, dass sie damit ein noch breiteres Zielpublikum ansprechen können. In jüngster Vergangenheit wurden so auch populäre Videospiele, wie zum Beispiel «Fortnite», immer häufiger zum Promotionskanal für Filme oder Serien. Hierbei geht es aber nicht um eher versteckte Popkultur-Referenzen, sondern feste Inhalte im Spiel wie zum Beispiel Skins oder spezielle Quests, die den Filmen gewidmet sind. So wurden in «Fortnite» die Filme «Avengers: Endgame», «John Wick 3» und auch die Netflix-Serie «Stranger Things» beworben.



Auch Spieleverfilmungen können als Promotionskanal für Spiele dienen, auch wenn das nicht der Hauptzweck ist, wie es bei dem Film zur gleichnamigen Spiele-Reihe «Warcraft» der Fall war. Deshalb kann man den Erfolg solcher Filme wohl auch nicht bloss an den Ticketverkäufen im Kino messen, sondern insbesondere auch an der Anzahl Spieler, die der Film für das Spiel begeistern kann. Diese Zahlen sind aber kaum messbar.

Warum bloss «Space Invaders»?

Ein Film zu «Space Invaders» passt nun aber so gar nicht in dieses Schema. Der Spiele-Klassiker mag zwar immer noch seine Relevanz haben, ist aber weder aktuell noch überzeugt er mit einer spannenden Story. Die Filmemacher werden dadurch wohl aber den Vorteil haben, keine klaren Erwartungen von Fans erfüllen zu müssen. Denn an solchen Erwartungen sind bereits viele Spieleverfilmungen gescheitert.

Doch wer weiss, vielleicht gelingt es Greg Russo, der für «Space Invaders» das Skript schreiben soll, eine interessante Geschichte zu erschaffen. Und vielleicht ist es tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis man die Pixel-Aliens danach auch in «Fortnite» antrifft.

Die ersten Bilder zur Netflix-Serie «The Witcher»

Zurück zur Startseite