Extreme Datensammlung Facebook-Implantat soll Gedanken lesen können

Dirk Jacquemien

31.7.2019

Der Prototyp eines «Gehirn-Interface», der zukünftig auch ohne Implantat Gedanken lesen soll. 
Der Prototyp eines «Gehirn-Interface», der zukünftig auch ohne Implantat Gedanken lesen soll. 
Facebook

Bei einen Forschungsprojekt ist es von Facebook finanzierten Forschern gelungen, die Gedanken von Testpersonen zu lesen.

Facebook hat die ersten Ergebnisse eines seit 2017 laufenden Forschungsprojekts vorgestellt, dessen Ziel es ultimativ ist, die Gedanken von Menschen in Sprache umzuwandeln. Damit soll Personen geholfen werden, die beispielsweise aufgrund einer Erkrankung von ALS die Fähigkeit zum Sprechen verloren haben. Als eine weitere Anwendung ist perspektivisch so auch die Gedanken-Steuerung von Wearables wie einer AR oder VR-Brille denkbar, an denen Facebook über Tochter Oculus ja auch arbeitet.

Bei dem Projekt arbeitet Facebook mit Wissenschaftlern der University of California, San Francisco zusammen, die nun in der Fachzeitschrift «Nature Communications» ihre bisherige Arbeit vorstellten. Bei der Studie wurden drei Epilepsie-Patienten Sonden direkt auf die Hirnrinde aufgesetzt. Dann wurden ihnen neun Multiple Choice-Fragen vorgespielt, auf die es 24 möglichen Antworten gab.

Noch ein langer Weg zum Praxiseinsatz

Nur anhand der Messungen der Gehirnaktivität konnte das System das korrekte, von den Patienten gedachte Wort in 61 bis 76 Prozent der Fälle erkennen, deutlich mehr als der reine Zufall. Bei der Testreihe gab es allerdings ein wichtige Einschränkung.

Denn die Patienten mussten die Antworten gleichzeitig auch laut aussprechen. Die Forschung zeigt also das theoretische Potenzial zur Erkennung von Sprache durch Messung der Gehirnaktivität, ist aber derzeit noch nicht praktikabel, weil die Methode ja eigentlich für Menschen gedacht ist, die sich nicht mehr selbst ausdrücken können. Und sollen so auch optionale Gadgets durch das Gehirn gesteuert werden können, muss auch ein Weg gefunden werden, die entsprechende Gehirnaktivität ohne eine invasive Sonde zu messen.

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